Anlagenbau & Prozesstechnik

Herausforderungen für den Chemiehandel

21.04.2013 -

Herausforderungen für den Chemiehandel – Die Themen des FECC-Kongresses vom 10. - 12. Juni in Paris Die Chemiedistrubtion durchlebt derzeit bedeutende Veränderungen, die sowohl die Markt-Struktur wie die Markt-Performance beeinflussen.

Die weiter gehende Konsolidierung der Branche, der Einfluss von Private Equity-Investoren, die aufstrebenden asiatischen Märkte und die Reach-Verordnung der EU sind die Schlüsselfaktoren, die die Chemiedistribution in den nächsten Jahren beeinflussen werden.

Diese Entwicklungen spiegeln sich auch in der European Association of Chemical Distributors (FECC) wider: Wachstum der Mitgliederzahlen, breiterer Zugang zu hochrangigen Entscheidungsträgern, verstärkte Präsenz auf internationalen Foren zeigen die erfolgreiche Entwicklung der FECC als europäische Organisation der Chemiedistributeure.

Zum diesjährigen FECC-Kongress, der vom 10. - 12. Juni in Paris (Le Meridien Montparnasse) stattfindet, erwartet der Veranstalter mehr als 350 Besucher. Das Thema lautet „Market transformation - overcoming challenges: chemical distribution in the 21st century" und zielt auf die jüngsten Marktveränderungen und neuen Herausforderungen für die Chemiedistributeure in Europa.

Auf dem Kongress werden mehrere bedeutende Markteilnehmer diese Sicht darstellen.

Auch die Thematik um Private Equity-Investoren und die Chancen der neuen Märkte werden wichtige Diskussionspunkte des Kongresses sein. Außerdem gibt es eine interessante Vortragssession über die Reach-Verordnung, die am 1. Juni in Kraft treten wird.

Von Seiten der EU-Kommission wird dabei der Keynote-Vortrag dieser Session gehalten, und zwar über die neue europäische Chemikalienagentur (European Chemicals Agency).

 


Reach - Distributoren spielen eine Schlüsselrolle

Otto Linher von der EU-Kommission (Head of Sector Reach Unit, DG Enterprise & Industry) wird in diesem Vortrag die neue Chemikalienagentur der EU, die ihren Sitz in Helsinki hat, vorstellen.

Als eine unabhängige Körperschaft wird sie technische, wissenschaftliche und administrative Aspekte der Reach-Verordnung umsetzen, etwa das Management der Registrierungsdossiers oder technische und wissenschaftliche Ratschläge zu entsprechenden Fragen geben. Linher will auch auf die Frage eingehen, wie sich die Industrie auf Reach vorbereiten kann bzw. wie der derzeitige Stand der Vorbereitungen ist. Derzeit sind die Unternehmen mit den Präregistrierungen (Vorregistrierungen) beschäftigt.

Linher will die Unternehmen, die Präregistrierungen machen (wollen), ermutigen, ihre Substanzen in der vorgesehenen Zeitspanne vom Juni bis Dezember 2008 anzumelden.

Dadurch können sie an dem so genannten Substance Information Exchange Forum (SIEF) teilnehmen und von der Übergangszeit für die Registrierung profitieren.

Die FECC hat die Interessen ihrer Mitglieder im Zusammenhang mit Reach verfochten, während des Gesetzgebungsprozesses und derzeit im Hinblick auf die Leitlinien (guidance documents) für die Industrie sowie die Gebührenordnung für die Registrierung.

Die FECC setzt sich dafür ein, dass die Gebühren akzeptabel sind, vor allem für kleinere Unternehmen, die ohnehin nur beschränkte personelle Kapazitäten für die Umsetzung der Reach-Verordnungen haben. Dafür wird sich die FECC auch weiterhin einsetzen.

Die FECC arbeitet auch darauf hin, die Einhaltung (Compliance) der Reach-Verordnung zu vereinfachen bzw. zu erleichtern und sie unterstützt ihre Mitglieder bei den entsprechenden Vorbereitungen.

Dazu werden Ratgeber für die Unternehmen entwickelt, wie sie sich darauf vorbereiten sollen und die Hilfestellung bei der Einführung der regulatorischen Erfordernisse bieten.

Zudem befindet sich die FECC in enger Abstimmung mit den EU-Institutionen, die die Industrie-Leitlinien im Zusammenhang mit Reach-Implementierungsprojekten (RIPs) ausarbeiten; dabei will die FECC sicher stellen, dass diese Leitlinien - auch für kleine Unternehmen - sinnvoll umsetzbar sind.

Unter anderem ist die FECC intensiv in das RIP über die gemeinsame Stoffdatennutzung (data sharing) einbezogen. Die Reach-Verordnung ermöglicht europäischen Herstellern und Importeuren von chemischen Stoffen eine Kooperation, wenn es um den gleichen Stoff bzw. Substanz geht.

Diese Kooperationen ermöglichen einen Austausch von Stoffdaten und münden letztlich in eine gemeinsame Registrierung für diesen Stoff. Die FECC setzt sich dabei dafür ein, dass ein faires System für die Teilung der Kosten eingeführt wird, das den kleinen Unternehmen einen angemessen Anteil abverlangt.

Die verschiedenen Aspekte derartiger Kooperationsprozesse werden ebenfalls auf dem Kongress
erörtert.

 


Schlussbemerkungen

Die FECC hat sich in den letzten Jahren bemerkenswert entwickelt, vor allem hinsichtlich der Mitgliederzahlen und ihrer Effektivität.

Zahlreiche Unternehmen und zwei neue nationale Verbände sind der Organisation beigetreten. Dadurch wurde das Netzwerk gestärkt und die Repräsentation der FECC verbessert, vor allem in Zentral- und Osteuropa. Die FECC ist durchweg in EU-Initiativen einbezogen, die die Mitwirkung der Chemiedistributeure erfordern.

Dabei hat die FECC nicht nur bei der Reach-Diskussion mitgewirkt, sondern auch bei dem kommenden „Globally Harmonised System" zur Klassifizierung und Kennzeichnung von Chemikalien (GHS), den neuen Bestimmungen für den Transport gefährlicher Güter, den zunehmenden Sicherheitsbestimmungen, den Leitlinien für Drogen-Ausgangsstoffe (drug precursors) und die die derzeitige Debatte über Ausgangsstoffe für Explosivstoffe (explosive precursors).


Kontakt:
Hendrik Abma

European Association of Chemical Distributors
(FECC), Brüssel
Tel.: 0032 2 6790260
Fax: 0032 2 6727355
hab@fecc.org