New Martinsville: BMS schließt Umbau ab
07.10.2011 -
New Martinsville: BMS schließt Umbau ab
Die amerikanische Bayer Materialscience hat den Umbau des Standorts New Martinsville in West Virginia abgeschlossen. Der bisher von Massenchemikalien (Commodities) dominierte Standort am Ohio River ist jetzt ein hochmodernes Werk für Spezialchemikalien. Der erste Mieter im neuen Industriepark ist die River Valley Bio-Refinery, die dort eine Biokraftstoffanlage bauen will. Bayer Materialscience wird weiterhin in die Infrastruktur von New Martinsville investieren, um das Werk zu einem erfolgreichen Standort für Spezialchemikalien und Industriepark für andere Investoren zu machen.
Wie bereits im vergangenen Jahr angekündigt, wurde die Anlage für Diphenylmethan- Diisocyanat (MDI) von Bayer Materialscience Ende September 2007 geschlossen. „Mit der Schließung der MDI-Anlage und dem neuen Industrieparkpartner, der Biokraftstoffe im Industriepark New Martinsville herstellt, haben wir einen wichtigen Meilenstein erreicht“, sagte Peter Vanacker, Leiter der Business Unit Polyurethanes und Mitglied des Executive Committee von Bayer Materialscience.
„Unser Umstrukturierungsprogramm für MDI und Toluylen-Diisocyanat (TDI) in der Region NAFTA ist nun abgeschlossen“, so Patrick Thomas, Vorstandsvorsitzender von Bayer Materialscience. „Wir haben die Produktion im NAFTA-Raum in unsere World-Scale-Anlage im texanischen Baytown integriert.“ Der Standort Baytown verfügt über Jahreskapazitäten von 300.000 t MDI und 200.000 t TDI. Das Werk New Martinsville hatte eine MDI-Kapazität von nur 73.000 t.
Standort mit Pluspunkten
„Der Industriepark New Martinsville wartet mit erstklassiger Performance im Bereich Sicherheit und Umwelt auf, da er sowohl den STAR-Status der OSHA besitzt als auch nach Responsible Care 14001 zertifiziert ist“, erläuterte Jim Covington, General Plant Manager von New Martinsville. „Wir haben nutzbare Flächen zur Verfügung, können große Mengen Dampf erzeugen und Abwässer reinigen und auf motivierte, gut ausgebildete Mitarbeiter zurückgreifen. Außerdem sind die Stromkosten extrem niedrig. Darüber hinaus bieten wir Ingenieurund Baudienstleistungen über die mit uns verbundene Gesellschaft Bayer Technology Services an. Wir können Mieter in allen Phasen ihrer Projekte von der Konzeption über Bau und Inbetriebnahme bis hin zum Betrieb ihrer Produktionseinrichtungen unterstützen.“
Die neue Biodieseleinrichtung wird nach Angaben von Covington zum Teil auf dem Gelände der bisherigen MDIAnlage errichtet, von der auch einige Ausrüstungsteile übernommen werden. „Es freut uns sehr, dass wir nicht nur an der Produktion grüner Kraftstoffe für die Zukunft beteiligt sein werden, sondern auch, dass ein Teil des Geländes und der Ausrüstung, die bisher für die MDI-Produktion genutzt wurden, bei der Herstellung dieses neuen, nachwachsenden Kraftstoffs wiederverwendet werden“, fügte Covington hinzu.
Von der MDI-Schließung waren rund 230 Stellen betroffen. Mit verschiedenen Vorruhestandsregelungen und freiwilligen Abfindungsprogrammen konnten Entlassungen vermieden werden.
Zentrum für MDI, TDI und Salzsäure
Covington erklärte, New Martinsville werde auch in Zukunft ein Zentrum für den Umschlag und Vertrieb von MDI, TDI und Salzsäure sein, unter anderem für Produkte aus dem Werk Baytown von Bayer Materialscience. Auch würden in New Martinsville weiterhin andere Isocyanate und Polyole, Lackrohstoffe und thermoplastische Polyurethane hergestellt. Aus der Kombination von Isocyanaten und Polyolen lassen sich Polyurethan-Weich- und -Hartschaumstoffe fertigen, die bei Möbeln, in Kraftfahrzeugen, Kühl- und Kältegeräten sowie in der Sportartikelindustrie und der Baubranche zum Einsatz kommen.
Bayer hatte im vergangenen Jahr angekündigt, 8 Mio. US-$ in die Modernisierung und den Ausbau der Spezialpolyetherproduktion in New Martinsville zu investieren. Dabei sollen auch hochmoderne programmierbare Steuer- und Sicherheitssysteme installiert werden, um die Prozesse zu automatisieren und die Prozesseffizienz zu verbessern. Diese und andere Investitionen sind bereits den Zykluszeiten und einer gleichbleibenden Produktqualität zugute gekommen. Außerdem wurde weniger Energie verbraucht (5 %) und es entstand weniger Abfall (9 %).