BASF und LetterOne planen Öl- und Gasfusion von Wintershall und DEA
Absichtserklärung unterzeichnet, Wintershall DEA hätte Pro-forma-Umsatz von 4,3 Mrd. EUR
BASF und LetterOne haben eine Absichtserklärung über den Zusammenschluss ihrer jeweiligen Öl- und Gasgeschäfte in einem Joint Venture, das unter dem Namen Wintershall DEA firmieren würde, unterzeichnet. Die Öl- und Gasaktivitäten von BASF sind in der Wintershall-Gruppe zusammengefasst. Das Öl- und Gasgeschäft von LetterOne umfasst die DEA und ihre Tochtergesellschaften. Durch den Zusammenschluss der beiden deutschen Unternehmen wollen die Muttergesellschaften die Basis für weiteres profitables Wachstum legen, das Portfolio des zusammengeführten Geschäfts optimieren und Synergien erzielen. Wintershall DEA hätte signifikantes Wachstumspotenzial und wäre eines der größten unabhängigen europäischen Explorations- und Produktionsunternehmen. Mittelfristig streben BASF und LetterOne einen Börsengang von Wintershall DEA mittels eines sogenannten Initial Public Offering („Erstplatzierung“) an.
In den kommenden Monaten werden BASF und LetterOne eine bestätigende Due Diligence durchführen sowie endgültige Transaktionsvereinbarungen verhandeln. Mit einem Closing könnte in der zweiten Jahreshälfte 2018 gerechnet werden, vorbehaltlich der üblichen behördlichen Genehmigungen. Bis zum Closing werden Wintershall und DEA als voneinander unabhängige Unternehmen weitergeführt. Es besteht keinerlei Gewissheit, dass sich BASF und LetterOne auf endgültige Vereinbarungen einigen oder die angestrebte Transaktion vollzogen wird.
Wintershall DEA soll entstehen, indem LetterOne sämtliche Anteile an DEA in die Wintershall einbringt und im Gegenzug neue Anteile erhält. Auf Basis der Bewertung ihrer Explorations- und Produktionsgeschäfte soll BASF zunächst 67% und LetterOne 33% der Anteile an Wintershall DEA halten. Das Gastransportgeschäft der Wintershall ist in diesem Anteilsverhältnis nicht berücksichtigt. Wintershall DEA würde zum Zeitpunkt des Closings eine Pflichtwandelschuldverschreibung an BASF ausgeben, die dem Wert des Gastransportgeschäfts von Wintershall entspricht. Spätestens 36 Monate nach dem Closing würde diese Schuldverschreibung umgewandelt in Anteile an Wintershall DEA, dadurch würde der BASF-Anteil steigen.
Im Jahr 2016 hatte das kombinierte Geschäft einen Pro-forma-Umsatz in Höhe von 4,3 Mrd. EUR, ein EBITDA von 2,2 Mrd. EUR und einen Jahresüberschuss nach Anteilen anderer Gesellschafter von 326 Mio. EUR. Insgesamt beliefen sich die Produktionsvolumina von Wintershall und DEA im Jahr 2016 auf 215 Mio. Barrel Öläquivalent (BOE); dies entspricht einer täglichen Fördermenge von 590.000 BOE. Auf der Grundlage der nachgewiesenen Reserven (1P) von 2,1 Mrd. BOE zum Jahresende 2016 würde die rechnerische Reservenreichweite des kombinierten Geschäfts rund zehn Jahre betragen.
BASF würde den Vorstandsvorsitzenden von Wintershall DEA benennen, LetterOne dessen Stellvertreter. Das Unternehmen soll seinen Hauptsitz in Kassel und Hamburg haben. Nach Abschluss der Transaktion wird BASF ihren Anteil an dem Joint Venture voraussichtlich nach der Equity-Methode in ihren Konzernabschluss einbeziehen.