Entschädigungszahlung sorgt für Gewinnsprung bei Dow Chemical
26.07.2013 -
Eine Milliardenzahlung aus Kuwait und starke Geschäfte in der Agrarchemie haben dem größten amerikanischen Chemiekonzern Dow Chemical zu einem Gewinnsprung verholfen. Der Nettogewinn des BASF-Rivalen schoss im zweiten Quartal binnen Jahresfrist um 72% auf 2,34 Mrd. US-$ in die Höhe, wie der US-Konzern am Donnerstag mitteilte. Wie auch der heimische Wettbewerber Dupont profitiert Dow aktuell von einer hohen Nachfrage nach Gensaatgut und Pflanzenschutzmitteln in den USA. Zudem bestellen Landwirte in Lateinamerika kräftig Pestizide zur Bekämpfung von Unkraut und Insekten. Mit seinen Quartalszahlen schnitt Dow Chemical einen Tick besser ab als Analysten erwartet hatten.
Zum dem Ergebnisschub trug eine Entschädigungszahlung von 2,2 Mrd. US-$ des früheren kuwaitischen Partners Petrochemical Industries (PIC) bei. 2012 hatte ein internationales Schiedsgericht PIC, eine Tochter der staatlichen Kuwait Petroleum, zur Zahlung der Summe verpflichtet. Damit sollte Dow Chemical für den Ausstieg der Kuwaiter aus dem 17,4 Mrd. US-$ schweren Kunstststoff-Joint-Venture K-Dow entschädigt werden. Diese und weitere Sonderposten herausgerechnet verdiente Dow Chemical 64 Cent je Aktie im Quartal - ein Plus von 16%. Der Konzernumsatz verharrte mit 14,6 Mrd. US-$ auf dem Niveau des Vorjahres.
Neben der Landwirtschaftschemie lief auch das Kunststoff-Geschäft rund. Die Sparte Performance Plastics, die größte des Chemiekonzerns, verbesserte ihre Gewinnmargen auf 27,5% nach 20,5% im Vorjahr. Dies war bereits die sechste Margensteigerung in Folge. "Wir setzen derzeit aggressive Verbesserungspläne in denjenigen Segmenten voll um, die unsere Erwartungen an die Kapitalrendite nicht erfüllen", erklärte Konzernchef Andrew Liveris.