Gewinn von Dow Chemical bricht ein
24.07.2014 -
Dow Chemical verzeichnet einen Gewinneinbruch. Der Überschuss schrumpfte im zweiten Quartal um 62 % auf 882 Mio. US-$. Allerdings hatte Dow Chemical vor einem Jahr noch von einer Entschädigungszahlung in Höhe von 2,2 Mrd. US-$ aus Kuwait profitiert, nachdem dort 2008 ein großes Petrochemie-Joint-Venture geplatzt war. Seinen Umsatz steigerte Dow Chemical im Zeitraum von April bis Juni binnen Jahresfrist hingegen um 2 % auf 14,9 Mrd. US-$. In vier von sechs Sparten konnte man die Gewinnmargen erhöhen.
"Wir konzentrieren uns darauf, Verbesserungen in der Geschäftsaufstellung voranzutreiben", erklärte Konzernchef Andrew Liveris. Nicht strategische Aktivitäten würden zu Geld gemacht - zusätzliche Werte würden aus Gemeinschaftsfirmen erzielt.
Dow Chemical prüft derzeit, sich von einer Reihe von Geschäftsteilen zu trennen, was dem Konzern bis Ende 2015 bis zu rund 6 Mrd. US-$ einbringen soll. Dazu zählen unter anderem Geschäfte mit Epoxid-Harzen und Chlor-Derivaten. Gleich anderen US-Chemiekonzernen wie etwa DuPont fordern auch bei Dow Investoren die Trennung von konjunkturanfälligen Sparten, um die operative Rendite zu verbessern. So will der Investor Daniel Loeb das Dow-Management dazu bewegen, schwankungsanfällige, rohstoffnahe Geschäfte abzuspalten. Bislang ist das Dow-Management aber darauf nicht eingegangen.
Im zweiten Quartal profitierte Dow Chemical auch von geringeren Rohstoffkosten. So sanken die Aufwendungen für Ethan, einem wichtigen Ausgangsstoff für Plastik. Nicht so rund lief es hingegen im Geschäft mit Agrochemikalien - der operative Spartengewinn ging zurück. Gleich anderen Agrochemie-Herstellern wie Syngenta spürte auch Dow den verzögerten Start in die nordamerikanische Anbausaison. Der Winter war in vielen Landesteilen lang und teilweise extrem eisig - das bremste die Nachfrage nach Agrochemie-Produkten.