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Bayer-Krebsarznei schneidet in klinischer Studie positiv ab

03.06.2013 -

Bayer hat mit seinem Medikament Nexavar Fortschritte in der Bekämpfung von Schilddrüsenkrebs erzielt. In einer zulassungsrelevanten klinischen Studie habe das Präparat das weitere Voranschreiten der Krankheit im Vergleich mit einem Placebo um rund fünf Monate hinausgezögert, teilte Bayer am Sonntag auf dem Krebsmediziner-Kongress ASCO in Chicago mit. "Wir arbeiten nun daran, so schnell wie möglich die Zulassung zu beantragen", sagte David Weinreich, der die klinische Entwicklung in den Feldern Onkologie, Augenheilkunde und Neurologie bei Bayer leitet, im Gespräch mit Reuters. Geplant seien jetzt unter anderem Zulassungsanträge in den USA und in Europa.

Nexavar ist aktuell mit einem Jahresumsatz von 792 Mio. € eine der Umsatzstützen des Bayer-Arzneimittelgeschäfts. Das Medikament ist zur Behandlung von Nieren- sowie Leberkrebs zugelassen. Nach Einschätzung des Chefs der Pharmasparte, Andreas Fibig, könnte Nexavar im Therapiefeld Schilddrüsenkrebs einmal in der Spitze auf Jahreserlöse von rund 150 Mio. € kommen. "Damit würden wir uns mit Nexavar in Richtung eines Blockbusters bewegen", sagte der Manager. Als "Blockbuster" werden in der Branche Medikamente mit Jahreserlösen jenseits der Milliardenschwelle bezeichnet.

In der klinischen Studie mit 417 Teilnehmern testete Bayer das Mittel bei Patienten mit fortgeschrittenem Schilddrüsenkrebs, bei denen eine Radiojod-Behandlung nicht mehr wirkte. Im Mittel dauerte es bei den Patienten, die Nexavar erhielten, 10,8 Monate, bis die Krankheit weiter fortschritt. Bei Patienten, die ein Placebo erhielten, waren dies nur 5,8 Monate. Der Test war eine Studie der Phase III. Jede neue Arznei muss vor einer Zulassung drei Phasen klinischer Testläufe bestehen.

Schilddrüsenkrebs ist die sechsthäufigste Krebsart bei Frauen, die dreimal so häufig daran erkranken wie Männer. Jedes Jahr erkranken weltweit mehr als 200.000 Menschen an Schilddrüsenkrebs, rund 35.000 sterben daran. Fortgeschrittener Schilddrüsenkrebs ist schwer behandelbar, die Überlebensraten sind gering. Nexavar hemmt über ein Enzym das Wachstum von Tumorzellen. Zugleich greift der Wirkstoff in die Gefäßneubildung ein und unterdrückt damit die Blutversorgung des Tumors.