Investment in Mitarbeiter zahlt sich aus
Interview mit Dr. Thomas Rötsch, Leiter Human Resources und Co-Leitung der Business Unit Onsite-Validation bei Gempex
Gempex ist ein Unternehmen, das seine Kunden aus der Life Science-Branche bei der Qualitätssicherung und insbesondere in GxP-Projekten (Richtlinien für „gute Arbeitspraxis") unterstützt. Seit dem Start im Jahr 2002 wächst das Unternehmen kontinuierlich. Und dazu braucht es ständig, neue qualifizierte Mitarbeiter. CHEManager sprach mit Dr. Thomas Rötsch, Leiter Human Resources und Co-Leitung der Business Unit Onsite-Validation bei Gempex, welche Fragen den Dienstleister aktuell in Sachen Personal bewegen.
CHEManager: Herr Rötsch, wie ist Ihr derzeitiger Personalbedarf?
Dr. Thomas Rötsch: Wir suchen permanent neue Mitarbeiter, vor allem mit einem Studienabschluss in den Ingenieur- oder Naturwissenschaften. Weiterhin halten wir nach Mitarbeitern mit einer qualifizierten Technikerausbildung Ausschau, um unsere Gruppe im Bereich Kalibrierung und Qualifizierung zu verstärken. In allen Fällen legen wir Wert darauf, dass die Bewerber eine Vorliebe für das Arbeitsgebiet der Qualitätssicherung haben und sich gerne mit allen Tätigkeiten rund um das Thema Dokumentation beschäftigen.
Und welche Qualifikationen suchen Sie?
Dr. Thomas Rötsch: Idealerweise bringen unsere Bewerber schon Berufserfahrung im GxP Umfeld mit oder konnten erste Kenntnisse während ihres Studiums erwerben. Einige Universitäten und Hochschulen bieten entsprechende Vorlesungen oder Praktika an, manche Studenten haben auch ihr Praxissemester oder ihre Abschlussarbeit auf diesem Gebiet absolviert. Wichtig sind dabei neben fundierten fachlichen Kenntnissen z.B. in der Prozess- oder Anlagentechnik aber auch gewisse „soft skills". Unsere Mitarbeiter stehen in engem Kontakt mit unseren Kunden. Daher ist ein freundliches aber auch selbstsicheres Auftreten ein ebenso wichtiges Kriterium für einen Gempex-Mitarbeiter.
Können Sie den Bedarf an Fachkräften decken oder erkennen Sie einen Mangel an geeigneten Bewerbern?
Dr. Thomas Rötsch: Wir sind derzeit durchaus in der Lage unseren Bedarf zu decken, da wir ein breites Spektrum an fachlichen Qualifikationen benötigen. Wir stellen aber fest, dass es eindeutige Schwerpunkte bei den Studienabschlüssen der Bewerber gibt. Aus dem Gebiet der Biowissenschaften gibt es z.Z. sehr viele Bewerber, während wir im Bereich Verfahrenstechnik, Chemieingenieurwesen oder Maschinenbau einen eindeutigen Mangel sehen. Dabei muss man allerdings berücksichtigen, dass sich diese Berufsgruppen, vor allem die Maschinenbauingenieure, eher in anderen Branchen bewerben.
Wie beurteilen Sie die Situation international?
Dr. Thomas Rötsch: Wir werden natürlich auch von ausländischen Bewerbern kontaktiert, vor allem aus der Schweiz, Spanien, Indien und China. Allerdings bewegt sich die Zahl im einstelligen Prozentbereich. Durch Kontakte zu den einschlägigen Fachverbänden wissen wir, dass sich die Verteilung der Qualifikationen im Ausland ähnlich gestaltet, d.h. Bewerber aus biowissenschaftlichen Studiengängen überwiegen.
Welche Maßnahmen ergreifen Sie, um Fachpersonal zu finden bzw. zu qualifizieren?
Dr. Thomas Rötsch: Neben unseren Stellenausschreibungen in einschlägigen Online-Portalen halten wir vor allem einen intensiven Kontakt zu bestimmten Hochschulen, wo wir an den sogenannten Karriere-Tagen vertreten sind bzw. über interne Jobbörsen unsere Bewerber ansprechen. Haben wir dann Mitarbeiter mit dem gewünschten Profil gefunden, kommt unser internes Aus-
und Weiterbildungsprogramm zum Zuge. Die Hochschulen vermitteln nur sehr wenig Fachwissen im GxP-Bereich. Daher bieten wir eine Reihe von Fachschulungen an, um unsere Mitarbeiter weiter zu qualifizieren.
Wie sind diese Fachschulungen konzipiert?
Dr. Thomas Rötsch: In unser Weiterbildungs- und Schulungssystem investieren wir teilweise mehr als größere Unternehmen in der Pharma- oder Chemiebranche. Da „Learning by Doing" noch immer zu den besten Methoden gehört, um Erfahrung zu sammeln, werden unsere neuen Mitarbeiter von Beginn an in interessante Projekte eingebunden, wobei sie ein Pate betreut, der ihnen die nötigen Anleitungen und Tipps gibt und mit Rat und Tat zur Seite steht. Diese praktischen Arbeiten werden dann von Schulungsmaßnahmen begleitet, um den Mitarbeitern auch eine fundierte theoretische Wissensbasis zu verschaffen. Dass wir an dieser Stelle wohl sehr erfolgreich sind, zeigt die Tatsache, dass viele Großunternehmen versuchen, unsere Mitarbeiter abzuwerben.
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