Zu wenig Stutzen am Email-Behälter?
18.10.2011 -
Zu wenig Stutzen am Email-Behälter? Bei emaillierten Rührbehältern werden Stromstörer in einen Behälterstutzen eingesteckt und mit Hilfe eines Losflansches befestigt. Damit ist dieser Stutzen belegt und steht für andere Zwecke nicht mehr zur Verfügung. Dies ist ein grundlegender Nachteil des in der DIN 28146 genormten Stromstörer-Designs. Diesen Nachteil hat Thaletec mit dem „Premium Baffle“ gelöst – dieser Stromstörer belegt zwar auch einen Stutzen, stellt aber wieder einen zusätzlichen Stutzen zur Verfügung.
Stromstörer sind üblicherweise flach gedrückte Rohre, die vollständig emailliert sind und am unteren Ende oft mit einer Temperatur- und/oder einer Emailüberwachungssonde versehen sind. Sie sind beim Rühren von niedrig- und mittelviskosen Flüssigkeiten von hoher Bedeutung, um die Bildung einer Trombe zu verhindern und eine gute Durchmischung zu erhalten. Ohne Stromstörer wird das Fluid in einem gerührten Behälter mit nahezu der Umfangsgeschwindigkeit des mittig angeordneten Rührers rotieren und keine effektive Durchmischung des Behälterinhaltes erfolgen. Es gibt kaum Scherung zwischen den Flüssigkeitsteilchen, keine axiale Durchmischung und das Medium rotiert wie in einem Karussell..
Ein Stutzen weg und wieder da
Um das Problem mit der Belegung eines wertvollen Reaktorstutzens zu lösen, hat Thaletec das Premium Baffle entwickelt. Dabei handelt es sich um einen Stromstörer, der zunächst identisch wie die bekannten und bewährten Flanschstromstörer geformt ist. Das heißt, dass er problemlos in solchen Prozessen eingesetzt werden kann, bei denen das Verfahren validiert ist und jegliche Änderung der Prozessparameter zu unvorhersehbaren Veränderungen an den Prozessergebnissen führen könnte.
Neu am geschützten Design des Premium Baffles ist der zusätzliche Stutzen DN 25 bis DN 80 (je nach Flanschdurchmesser), der sich am Flansch des Stromstörers befindet (siehe Abb. 1 und 2). Durch das Austauschen eines vorhandenen Stromstörers mit dem Premium Baffle lässt sich so jederzeit ein zusätzlicher Stutzen auf einem bestehenden Rührbehälter verwirklichen – und dies schnell, einfach und ohne den Rührprozess zu beeinflussen.
Nutzung des zusätzlichen Stutzens
Wozu kann dieser zusätzliche Stutzen beispielsweise genutzt werden?
- Zum Einleiten von Flüssigkeiten: Fluide werden durch den zusätzlichen Stutzen am Premium Baffle vor dem gepaddelten Stromstörer eingeleitet, dort wo eine Abwärtsströmung besteht und die Flüssigkeit unmittelbar von der Oberfläche in den Behälterinhalt eingemischt wird. Da der Stromstörer im Gegensatz zur Behälterwand nicht beheizt ist, kann es auch nicht zum Anbacken oder zum Verbrennen, Anhaften und/oder Vercracken der eingeleiteten Flüssigkeiten kommen.
- Zum Beatmen des Behälters: Sowohl beim Befüllen als auch beim Entleeren muss das Gaspolster im Behälter ausgeglichen werden. Dementsprechend kann der Stutzen sowohl zum Einleiten von Stickstoff (Inertisieren) oder aber auch zum Ableiten von Abgasen genutzt werden. Aufgrund des kleinen Nenndurchmessers des Stutzens kann es zudem nicht dazu kommen, dass Brüden unkontrolliert durch den Beatmungsstutzen entweichen.
- Zum Aufbauen von Sensoren: Beispielsweise kann unter bestimmten Umständen eine Überfüllsicherung eingebaut werden oder auch ein Sensor zur Messung des Behälterinnendrucks.
- Zur Reinigung kritischer Bereiche des Apparates: An einem kurzen, gebogenen Sprührohr montierte Sprühdüsen können je nach Orientierung explizit den Bereich der Gleitringdichtung, des Mannloches oder auch andere kritische Stellen, wie zum Beispiel die Ringspalte bei den Stutzen mit eingebauten Teilen wie Stromstörer oder auch Tauchrohre reinigen.
Selbstverständlich kann das Premium Baffle auch die Temperatur an der tiefstmöglichsten Stelle in einem Rührbehälter messen. Dies kann mittels der einer emaillierten und besonders schnell messenden Thaletec-Temperatursonde TKE erfolgen, bei der ausschließlich PT100-Sensoren nach DIN eingesetzt werden und jeder beliebige Umformer verwendet werden kann. Oder alternativ mit einem leicht demontierbaren, eingesteckten PT100-Temperatursensor, der Thaletec-Sonde Typ TS. Aber auch mit einer Sonde, die sowohl die Temperatur misst als auch die Möglichkeit zur kontinuierlichen Emailüberwachung bietet.
Kontakt:
Dr. Jürgen Reinemuth
Thaletec GmbH, Thale
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