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Agenda New Compliance – Teil 3

Risikomanagement ist Chefsache

24.05.2011 -

Mit der Chemikalienverordnung REACh ist das Chemikalienrecht der EU reformiert worden. Damit ist der Geltungsbereich von Risikomanagement in der Chemie vom Hersteller auf die Wertschöpfungsketten bis hin zum Konsumenten ausgedehnt worden. Die Stoffhersteller bzw. die Importeure in die EU werden zusammen mit den Akteuren in den Lieferketten mit der Beweislastumkehr zulasten des Inverkehrbringers für die Sicherheit der vermarkteten Chemikalien eigenverantwortlich. Es gilt, die Wettbewerbsfähigkeit in den Wertschöpfungsketten auch in Zukunft sicherzustellen.

Was heißt das für die Betroffenheit im Unternehmen? Die Umsetzung von REACh hat je nach Ausmaß der Betroffenheit Auswirkungen auf das ganze Unternehmen:
Auf der taktischen/dispositiven Ebene: Es gilt, die betrieblichen Leistungsprozesse wie Expositionen und Emissionen im Sinne einer sicheren Handhabung an die neuen Vorgaben anzupassen. Die Betroffenheit tangiert den Materialfluss und somit die Bereiche von Arbeits-, Umwelt-, Transport- und Lagersicherheit.
Auf der operativen Ebene: Es gilt, das Produktportfolio kritisch und vorausschauend betreffend Lieferbarkeit von essenziellen Stoffen unter die Lupe zu nehmen. Die Betroffenheit tangiert Produkt- und Produktionsmanagement und somit Preisgestaltung, Produktinnovation und Qualität.
Auf der strategischen Ebene: Hier gilt es, das Geschäfsmodell abzusichern, wenn Anhang XIV (beschreibt die SVHC Stofflisten - Besonders Gefährdende Stoffe) Verbote ausgesprochen werden. Die Betroffenheit tangiert das Substitutionsmanagement und somit Marktfähigkeit, Kundenakzeptanz, Lieferantensicherheit und Portfoliomanagement.

Maßnahmen
Risikomanagement geht über die eigentliche REACh-Analyse hinaus, und die Bewertung der unternehmerischen Bedrohungen avanciert zum Eckpfeiler einer systematischen Bestandsaufnahme. Dieser integrale Ansatz hilft bei der Umsetzung von Maßnahmen in geordneten Bahnen und soll verhindern, dass man sich in (wohlgemeinten) Einzelaktionen verzettelt. So gilt es den ‚Impact' im richtigen Zusammenhang auf die verschiedenen Unternehmensebenen zu analysieren, zu bewerten und die Maßnahmen zur Abwendung von Bedrohungen bzw. zur Minimierung der Risiken als Ganzes auszuformulieren.

Umsetzung
Risikomanagement nooch ISO 31000 und ONR 49000 kann für die anstehenden Aufgaben übernommen werden. Die Erstellung des Zusammenhangs - Bestandesaufnahme und Inventarisierung intern und extern - sowie die Priorisierung der Risiken werden je nach Produktportfolio und Unternehmensgröße angepasst. Die Beurteilung wird die besonderen REACh-Anforderungen integrieren. Die Maßnahmen werden sich an den Compliance-Anforderungen - ‚must do' im Sinne der Gesetzeskonformität - sowie an der Marktkonformität orientieren.

Fazit
Der erfolgreiche Umgang mit REACh wird daran gemessen, ob die Hausaufgaben im gesamten Unternehmen gemacht worden sind und ob Risikomanagement zur Chefsache erklärt worden ist. Nur so können die Voraussetzungen geschaffen werden, damit der Unternehmer das Heft in die Hand nehmen kann, um seine Interessen gegenüber Behörden, dem Markt und seinen Kunden gezielt und im Wissen um die Sache zu vertreten. Risikomamagement steigert die Wettbewerbsfähigkeit im Einklang mit Product Stewardship‚ Responsible Care und Sustainable Development.

Kontakt

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