Deutsche Manager unterzeichnen Selbstverpflichtung
14.12.2010 -
Die Vorstandsvorsitzenden und Geschäftsführer von 21 deutschen Unternehmen haben in Berlin ein „Leitbild für verantwortliches Handeln in der Wirtschaft" vorgestellt. Darin verpflichten sich die Unterzeichner des Leitbildes mit konkreten Maßnahmen und anhand verlässlicher Standards dem Vertrauensverlust vieler Bürger in die Führungskräfte der Wirtschaft entgegenzuwirken. Zu den Unterzeichnern gehören Vorstandsvorsitzende von Großunternehmen wie der BASF, der Deutschen Bank, E.ON, Metro, Bosch und Henkel sowie Geschäftsführer namhafter familiengeführter und mittelständischer Unternehmen wie der Otto Group, Fuchs Petrolub und Trumpf. Moderiert wurde der Leitbildprozess vom Wittenberg-Zentrum für Globale Ethik.
„Das Vertrauen der Menschen in Deutschland in die Soziale Marktwirtschaft und in die Wirtschaftselite hat stark gelitten - und zwar nicht erst seit Ausbruch der Finanzmarktkrise", sagte der Ehrenaufsichtsratsvorsitzende der BASF und Initiator des Leitbildes, Prof. Dr. Jürgen Strube. „Mit dem Leitbild wollen wir als Führungskräfte deutscher Unternehmen ein Zeichen setzen: Als Führungskräfte haben wir eine besondere Vorbildfunktion. Wenn die Menschen uns nicht mehr als Vorbilder wahrnehmen, leidet das Vertrauen in unser Wirtschaftssystem und letztlich in die Demokratie."
Das Leitbild setzt überprüfbare Standards, die in den beteiligten Unternehmen fest verankert werden sollen. Die Unterzeichner verpflichten sich zu einer sowohl erfolgs- als auch werteorientierten Führung im Sinne der Sozialen Marktwirtschaft. Dazu gehören dem Leitbild zufolge fairer Wettbewerb, Sozialpartnerschaft, Leistungsprinzip und Nachhaltigkeit. Zum anderen adressiert das Leitbild explizit in der Öffentlichkeit kritisch diskutierte Punkte wie Gewinne und Moral, Stellenabbau, Managervergütungen oder Regelverletzungen.
„Vertrauen ist die Grundlage, ohne die unsere Wirtschaft dauerhaft nicht funktionieren kann", betonte Dr. Jürgen Hambrecht, Vorstandsvorsitzender der BASF. „Regeln und Gesetze sind zwar ein äußerer Rahmen für unser Handeln, können aber das Vertrauen nicht ersetzen. Das steigende Misstrauen der Bevölkerung in die Politik und Wirtschaft zeigt, dass etwas nicht stimmt in unserem Land. Als Führungskräfte sind wir deshalb gefordert, Flagge zu zeigen und uns dieser Diskussion zu stellen."
In allen beteiligten Unternehmen sollen die im Leitbild formulierten Werte und Standards
Bestandteil der Führungsprozesse werden. Als ersten Schritt werden sich die Unterzeichner dafür einsetzen, die Werte und Standards des Leitbildes in den beteiligten Unternehmen umzusetzen. „Wir möchten aber in den kommenden Monaten auch weitere Unternehmer und Führungskräfte einladen, sich uns anzuschließen und das Leitbild für verantwortliches Handeln in der Wirtschaft zu unterzeichnen", sagte Prof. Dr. Strube.
Das Leitbild ist im Internet abrufbar unter www.verantwortlich-handeln.com