Lanxess: Strategische Ausrichtung zahlt sich aus
06.08.2010 -
Lanxess hat seine Ergebnisse im zweiten Quartal 2010 dank der strategischen Ausrichtung auf die Wachstumsregionen stärker als erwartet gesteigert. Der Spezialchemiekonzern hebt deshalb seine Ergebnisprognose für das Gesamtjahr 2010 an und erwartet jetzt ein operatives Ergebnis (EBITDA vor Sondereinflüssen) von etwa 800 Mio. €. Im 2. Quartal kletterte der Umsatz im Jahresvergleich um 48 % auf 1,83 Mrd. €. Gründe waren höhere Absatzmengen in den wesentlichen Kundenindustrien und positive Währungseffekte, da der Euro in Relation zum US-Dollar und dem brasilianischen Real schwächer notierte. Gestiegene Kosten für Rohstoffe wurden vollständig durch Preiserhöhungen an die Kunden weiter gegeben. Die zehn umsatzstärksten Produkte kamen aus den Bereichen Synthesekautschuk und Hightech-Kunststoffe, die vorwiegend von der Auto- und Reifenbranche nachgefragt werden.
Der Konzerngewinn lag im 2. Quartal bei 131 Mio. €, nach 17 Mio. € ein Jahr zuvor. Mit 269 Mio. € wurde im Berichtsquartal das EBITDA vor Sondereinflüssen im Vergleich zum Vorjahr mehr als verdoppelt. Der Konzern profitierte dabei von der anhaltend starken Nachfrage nach synthetischem Kautschuk in Asien und insbesondere Lateinamerika. Die EBITDA-Marge vor Sondereinflüssen kletterte dabei auf 14,7 %. Die durchschnittliche Kapazitätsauslastung der Lanxess-Anlagen lag zuletzt über 85 %. Angesichts der zahlreichen Projekte in den Wachstumsmärkten will der Konzern im laufenden Jahr nun weltweit zwischen 450 und 470 Mio. € statt der ursprünglich geplanten 400 bis 430 Mio. € investieren.
„Wir haben den Konzern erfolgreich auf Premiumprodukte für Megatrends wie Mobilität und auf Wachstumsmärkte ausgerichtet. Das belegen unsere starken Zahlen erneut", sagte Axel C. Heitmann, Vorstandsvorsitzender der Lanxess AG. Aufgrund der nachhaltig guten Geschäftsentwicklung setzt Lanxess das zur Bewältigung der Krise eingeführte globale Maßnahmenpaket „Challenge09-12" teilweise aus. Die mehr als 6.000 deutschen Tarifmitarbeiter werden wieder ein volles Weihnachtsgeld erhalten. Außerdem wurde gemeinsam mit den Arbeitnehmervertretern und der IG BCE für den Großteil der Tarifmitarbeiter in Deutschland die Aufhebung der Arbeitszeitverkürzung zum 1.1.2011 sowie eine Sonderzahlung vereinbart. Die Kürzung der variablen Bezüge der leitenden Mitarbeiter und Angestellten sowie des Vorstandes werden ebenfalls teilweise zurückgenommen.
„Die globale Wirtschaft bleibt weiter auf dem Erholungspfad und hier insbesondere die wichtigen Wachstumsregionen", sagte Heitmann. Er fügte hinzu, dass sich die positive Geschäftsentwicklung im laufenden dritten Quartal fortsetzt und Lanxess kein ausgeprägtes Sommerloch erwartet. Gleichwohl besteht weiterhin das Risiko von Rückschlägen etwa durch steigende Preise für Rohstoffe, Kursschwankungen des Euro, das Auslaufen staatlicher Konjunkturprogramme und die Konsolidierung der staatlichen Haushalte.