Lanxess auch in der Krise profitabel, Zuversicht für 2010
18.03.2010 -
Lanxess hat 2009, laut dem Vorstandsvorsitzenden Axel C. Heitmann das schwerste Jahr in der Existenz des Unternehmens, gut gemeistert. Nach einem starken Schlussquartal 2009 blickt der Spezialchemiekonzern zuversichtlich ins Geschäftsjahr 2010. Gestützt wird dies durch die weiterhin positive Nachfrageentwicklung aus der Region Asien/Pazifik sowie Einsparungen im Rahmen des konzernweiten Maßnahmenpakets „Challenge09-12". „Wir erwarten daher für 2010 ein deutlich verbessertes Ergebnis gegenüber 2009, auch wenn zurzeit noch kein selbst tragender Aufschwung erkennbar ist", sagte Heitmann. Er ergänzte: "Die Zukunft ist aus heutiger Sicht in weiten Teilen weiterhin ungewiss."
Im Geschäftsjahr 2009 wurde der Konzern wie erwartet hart von dem globalen Nachfrageeinbruch getroffen. Der Umsatz ging um 23,1 % ggü. Vorjahr auf 5,06 Mrd. € zurück. Das EBITDA vor Sondereinflüssen betrug 465 (722) Mio. €. Die EBITDA-Marge vor Sondereinflüssen erreichte im Gesamtjahr 9,2 (11,0) %. Das Konzernergebnis betrug 40 (183) Mio. €. "Wir waren auch in der Krise noch profitabel", sagte Heitmann. Durch „Challenge09-12" sparte der Konzern in 2009 Kosten von rund 170 Mio. € ein. Im laufenden Jahr sind Einsparungen von 140 Mio. € vorgesehen. „Unsere Ergebnisse für das Krisenjahr 2009 zeigen, dass wir den Belastungstest gut bestanden haben", fügte Heitmann hinzu.
In den drei Segmenten Performance Polymers, Advanced Intermediates und Performance Chemicals waren die Geschäftsfelder, die ihren Umsatz mit automobilnahen Produkten erzielen, tendenziell am stärksten betroffen. Eine wesentliche Stütze des Geschäfts waren 2009 Agrochemikalien, die sich im Jahresverlauf stabil zeigten.
Das Schlussquartal 2009 entwickelte sich gegen den bei Lanxess üblichen saisonalen Trend. In den letzten Wochen des Geschäftsjahres unterstützten die starke Entwicklung in Asien sowie die hohe Nachfrage nach Winterreifen in Europa und Nordamerika vor allem das Kautschukgeschäft.
Die auf die BRIC-Staaten fokussierte Wachstumsstrategie von Lanxess trägt indes Früchte. Der Anteil von Brasilien, Russland, Indien und China am Gesamtumsatz stieg in 2009 auf 20,1 % von zuvor 16,1 %. In absoluten Zahlen liegt der Anteil dieser Staaten am Umsatz nun bei 1,02 Mrd. €. Insbesondere die Region Asien/Pazifik erwies sich bei der Umsatzentwicklung als Stabilisator. Im Jahresvergleich fiel dort der Rückgang um 1,3 %auf 1,14 Mrd. € gering aus. Der Anteil am Konzernumsatz kletterte von 17,6 auf 22,6 %und belegt den Erfolg der Konzernstrategie, konsequent zusätzliche Wachstumschancen in Asien zu nutzen.
Lanxess geht davon aus, dass sich das wirtschaftliche Umfeld im Geschäftsjahr 2010 regional unterschiedlich entwickelt. Dabei wird für Asien eine deutliche Verbesserung erwartet. Insbesondere aus China und Indien kommen wieder zunehmend positive Wachstumssignale, vor allem im Kautschuk-Bereich. Eine zunehmende Verbesserung des wirtschaftlichen Umfeldes wird auch für Lateinamerika, und hier insbesondere in Brasilien, gesehen. In Nordamerika und Europa bleibt dagegen die Unsicherheit über die zukünftige Entwicklung weiter bestehen.
Die allmähliche und regional unterschiedliche Erholung wird sich fortsetzen, begleitet von einer sich wieder normalisierenden Ertrags-Saisonalität. „Das 4. Quartal 2009 und unser Start ins neue Jahr stimmen uns zuversichtlich", sagte Heitmann.
Lanxess konnte 2009 die Nettoverschuldung deutlich auf 794 Mio. € senken und verfügt über eine Liquiditätsreserve von deutlich über 2 Mrd. € sowie eine ungenutzte Kreditlinie. Der Konzern solle, so Heitmann, auch weiter extern wachsen, um die drei Segmente gezielt zu stärken. Selbst im vergangenen Krisenjahr investierte das Unternehmen in Zukäufe. Heitmann dazu: "Wir wählen mögliche Akquisitionsobjekte sorgfältig aus."