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WVIS-Kolumne Industrieservice: Vom Kostentreiber zum Erfolgsfaktor

04.05.2016 -

Gleich und Gleich gesellt sich gern! Wenn zwei Branchen auf der Erfolgswelle schwimmen, liegt es quasi auf der Hand, dass sie sich zusammentun und gemeinsam noch mehr Erfolg haben. Eine solche Verbindung bahnt sich seit geraumer Zeit zwischen den industriellen Schwergewichten Chemie und Industrieservice an. Chemie, ja klar, die kennt man und die sind gut. Aber der Industrieservice als Schwergewicht auf Wachstumskurs zu bezeichnen ist zu gewagt?

Unbestritten ist die Chemie die industrielle Nummer eins in Europa. Umsätze, Beschäftigtenzahlen und Investitionen sprechen für sich. Die Branche verfügt über einen starken Mittelstand und ist gleichzeitig auf dem Weltmarkt zu Hause. Als Arbeitgeber bietet die Branche eine konstant positive Entwicklung in den Beschäftigtenzahlen, zahlreiche Ausbildungsplätze und solide Durchschnittsgehälter. Die Chemie ist aber auch ein Innovationstreiber mit dem Finger am Puls der Forschung und der wirtschaftlichen Entwicklung.

Dass der Industrieservice, der Dienstleister, eine unentdeckte Größe in der industriellen Wertschöpfungskette ist, wissen bisher nur wenige Insider und pfiffige Kunden, eben aus der Chemie und Petrochemie. Mit 20 Mrd. EUR Umsatz alleine in Deutschland und ca. 100 Mrd. EUR in Europa, ist die Branche Industrieservice eine der Wachstumsbranchen der letzten Jahre. Die Anbieter bedienen alle Arten industrieller Fachbereiche und verfügen damit über die Möglichkeit sich unabhängig von Marktschwankungen stets an die aktuellen Gewinnerbranchen anzudocken und gemeinsam mit ihnen zu profitieren. Derzeit ist die Chemische und Petrochemische Industrie der Global Player, der dem Industrieservice Aufschwung und sich selbst Effizienz im Support von industriellen Nebentätigkeiten wie der technischen Reinigung oder der Montage verschafft. 36 Prozent der industriellen Dienstleistungen werden in der Chemie und Petrochemie erbracht. Gemäß des WVIS-Branchenmonitor 2015 sehen die Anbieter im Industrieservice zudem weiterhin in den chemieaffinen Zielbranchen die größten Wachstumschancen für die eigene Tätigkeit im Inland und weltweit.

Der Industrieservice wirkt für seine Kunden wie ein kognitives Softwareprogramm mit real existierenden Soft Skills die als Erfüllungsgehilfen der aktuellen industriellen Revolution 4.0 agieren. Ein Treiber, der für den eigenen Auftraggeber automatisch mehr Effizienz und Nachhaltigkeit generiert. Eine klassische Win-Win-Situation für beide Seiten. So zieht die Automatisierung einhergehend mit Digitalisierung und Big Data auch in der Prozessindustrie die Flexibilisierung der Wertschöpfungsketten nach sich. Dies kann Effizienzsteigerungen in der Industrie 4.0 bedeuten, etwa durch vorbeugende Instandhaltung. Gleichzeitig führen Vernetzung und Flexibilisierung der Wertschöpfungsketten zur Fragmentierung der Prozesse und unterstützen so den Trend zur Einbindung von Industrieservice in Kernprozesse.

Dabei ist die personalintensivste industrielle Branche nicht technikfern, sondern versteht es bestens, die Vernetzung von Mensch und Maschine voranzutreiben und innovative Lösungen für einen nachhaltigen Betrieb industrieller Anlagen in der Wertschöpfungskette zu sichern. Das Outsourcing von Industriedienstleistungen nimmt dabei kontinuierlich im Hinblick auf technische Komplexität und Produktionsnähe zu. Moderner Industrieservice leistet so einen wichtigen Beitrag für den Wettbewerb und die Zukunftsfähigkeit von Industriestandorten weltweit und vor allem im Inland. Zukunft beginnt immer mit dem ersten Schritt vor die eigene Tür. Ich hoffe, Ihr Weg führt Sie heute noch zum nächsten Industriedienstleister!

Herzlichst Ihr

Reinhard Maaß

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