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Wacker im 1. Quartal 2023 unter den Vorjahreswerten

28.04.2023 - Wacker Chemie hat das 1. Quartal 2023 mit niedrigeren Werten bei Umsatz und Ergebnis abgeschlossen.

Im Berichtsquartal erwirtschaftete der Münchner Chemiekonzern Umsatzerlöse in Höhe von 1,74 Mrd. EUR. Das sind 16% weniger als im Vorjahr (2,08 Mrd. EUR). Ausschlaggebend für den Rückgang waren in erster Linie niedrigere Absatzmengen. Gegenüber dem Vor-quartal (1,83 Mrd. EUR) sank der Umsatz um 5%.

Wacker hat im 1. Quartal 2023 ein Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) in Höhe von 281 Mio. EUR erwirtschaftet. Das sind 56% weniger als im Vorjahr (644 Mio. EUR). Im Vergleich zum Vorquartal (355 Mio. EUR) ist das EBITDA um 21% zurückgegangen. Verantwortlich für das niedrigere operative Ergebnis waren neben den geringeren Absatzmengen auch die im Jahresvergleich gestiegenen Energiepreise. Durch die gegenüber dem 1. Quartal 2022 insgesamt niedrigere Auslastung der Produktionsanlagen stiegen außerdem die Herstellungskosten, was die Ergebnisentwicklung gebremst hat. Für die drei Monate Januar bis März 2023 ergibt sich eine EBITDA-Marge von 16,1% (Vorjahr: 31,0%). Im Vorquartal lag sie bei 19,4%.

Das Konzernergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) ist auf Grund der genannten Faktoren deutlich zurückgegangen. Es summiert sich im Berichtsquartal auf 178 Mio. EUR. Das sind 68% weniger als vor einem Jahr (550 Mio. EUR) und entspricht einer EBIT-Marge von 10,2% (Q1 2022: 26,5%). Das Periodenergebnis des Berichtsquartals summiert sich auf 147 Mio. EUR (Q1 2022: 403 Mio. EUR). Das Ergebnis je Aktie beläuft sich damit auf 2,90 EUR (Q1 2022: 7,92 EUR).

Seine Prognose für das Jahr 2023 hat Wacker bestätigt. Demnach rechnet das Unternehmen im Gesamtjahr mit einem Umsatz in der Bandbreite von 7 Mrd. EUR bis 7,5 Mrd. EUR. Verantwortlich dafür ist eine Kombination von deutlich niedrigeren Absatzpreisen, im Jahresverlauf steigenden Absatzmengen und positiven Produktmixeffekten in den Chemiebereichen. Das EBITDA erwartet der Münchner Chemie-konzern zwischen 1,1 Mrd. EUR und 1,4 Mrd. EUR.

„Wie erwartet haben sich der Bestandsabbau unserer Kunden und das zurückhaltende Bestellverhalten im 1. Quartal in unseren Zahlen niedergeschlagen“, sagte Konzernchef Christian Hartel am Freitag in München. „In allen Geschäftsbereichen haben wir daher weniger verkauft als vor einem Jahr.“

Gleichzeitig zeigte sich Hartel aber zuversichtlich, dass beim Bestandsabbau der Kunden die Talsohle nun durchschritten sein könnte. „Im März haben alle unsere Geschäftsbereiche höhere Um-sätze erzielt als noch zu Jahresbeginn“, erläuterte der Vorstandschef. „Ein klares Signal für ein deutlich stärkeres zweites Quartal ist jedoch noch nicht im Markt abzulesen, auch nicht aus China. Unsere Kunden erwarten, dass das Geschäft im Jahresverlauf weiter anziehen wird, bestellen aber weiterhin sehr kurzfristig.“ Auf dieser Basis, so Hartel, werde das 2. Halbjahr 2023 insgesamt besser ausfallen als die erste Jahreshälfte.

Mit Blick auf die mittelfristigen Perspektiven von Wacker zeigte sich Hartel ebenfalls optimistisch: „Mit unserer Strategie 2030 haben wir ein klares Ziel im Blick: Mehr Tempo beim Wachstum, eine hohe Profitabilität und eine erhöhte Widerstandskraft in Zeiten des permanenten Wandels.“ Bis zum Jahr 2030, so der Vorstandsvorsitzende, peile Wacker einen Umsatz von mehr als 10 Mrd. EUR an. Die EBITDA-Marge soll dann bei über 20% liegen. Ein wesentlicher Baustein, um diese Ziele zu erreichen, seien höhere Investitionen, die sich weltweit auf mehr als 40 verschiedene Projekte verteilen, sagte Hartel. Im Geschäftsjahr 2023 steigen diese auf rund 650 Mio. Euro.

Ausblick
Wacker hat seine Einschätzungen zur voraussichtlichen Entwicklung des Unternehmens im laufenden Jahr im Prognosebericht des Geschäftsberichts 2022 ausführlich dargestellt. Aktuelle Konjunkturprognosen gehen davon aus, dass die weltweite Wirtschaftsleistung 2023 niedriger sein wird als im Vorjahr.

Seine Prognose für das Gesamtjahr 2023 hat Wacker bestätigt. Demnach rechnet das Unternehmen mit einem Umsatz in der Bandbreite von 7 Mrd. EUR bis 7,5 Mrd. EUR. Das EBITDA wird zwischen 1,1 Mrd. EUR und 1,4 Mrd. EUR erwartet. Die EBITDA-Marge wird voraussichtlich deutlich unter Vorjahr liegen. Die Investitionen werden mit 650 Mio. EUR deutlich höher sein als im Vorjahr. Sie liegen damit auch deutlich über den Abschreibungen, die sich auf rund 450 Mio. EUR belaufen. Der Konzernjahresüberschuss wird deutlich unter dem Vorjahr liegen. Der Netto-Cashflow soll positiv, aber deutlich niedriger als im Vorjahr sein. Für das Jahr 2023 wird eine geringe Nettoverschuldung erwartet.

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