Wacker wächst bei Umsatz und EBITDA im Vergleich zum Vorjahr
25.10.2019 -
Im 3. Quartal 2019 hat die Wacker Chemie den Umsatz und auf Grund eines Sonderertrags auch das EBITDA gegenüber dem Vorjahr gesteigert. Im Berichtsquartal erwirtschaftete der Münchner Chemiekonzern Umsatzerlöse in Höhe von 1.267,9 Mio. EUR (Q3 2018: 1.242,7 Mio. EUR). Das ist ein Plus von 2%. Ausschlaggebend für diesen Zuwachs waren positive Mengen- und Produktmixeffekte sowie Wechselkursveränderungen durch den im Jahresvergleich stärkeren US-Dollar. Niedrigere Preise vor allem für Solarsilicium, aber auch für Standardsilicone und einige weitere Chemieprodukte konnte man dadurch mehr als ausgleichen. Gegenüber dem Vorquartal (1.268,5 Mio. EUR) ist der Umsatz gleichgeblieben.
Wacker hat im 3. Quartal 2019 ein EBITDA von 272,9 Mio. EUR erzielt. Das sind 13% mehr als im Vorjahr (241,7 Mio. EUR) und 30% mehr als im Vorquartal (210,7 Mio. EUR). Maßgeblich für diesen kräftigen Anstieg ist ein Sonderertrag. Das Unternehmen hat im September in den Herstellungskosten Versicherungsleistungen in Höhe von 112,5 Mio. EUR aus dem Schadensfall verbucht, der sich 2017 am Standort Charleston in den USA ereignet hatte. Bereinigt um diesen Betrag beträgt das EBITDA 160,4 Mio. EUR und wäre gegenüber Vorjahr um 34% sowie im Vergleich zum Vorquartal um 24% zurückgegangen. Vor allem die erheblich geringeren Durchschnittspreise für Solarsilicium, niedrigere Preise für Standardsilicone und Effekte aus Bestandsbewertungen haben die Ergebnisentwicklung im Berichtsquartal belastet. Daneben hat ein Anlagenausfall bei einem Rohstofflieferanten zu zeitweisen Einschränkungen bei der Herstellung von Polymerprodukten am Standort Burghausen geführt. Im Quartalsvergleich ist darüber hinaus zu berücksichtigen, dass der Konzern im 2. Quartal erhaltene Anzahlungen in Höhe von 19,0 Mio. EUR aus Vertrags- und Lieferbeziehungen mit einem Solarkunden einbehalten hatte. Für die drei Monate Juli bis September 2019 ergibt sich im Konzern einschließlich der Versicherungsleistungen eine EBITDA-Marge von 21,5% (Q3 2018: 19,4%). Ohne Versicherungsleistungen beläuft sich die EBITDA-Marge auf 12,7%. Im Vorquartal hatte sie 16,6% betragen. In den ersten neun Monaten des Geschäftsjahres summiert sich das Konzern-EBITDA einschließlich der Versicherungsleistungen auf 625,6 Mio. EUR. Ohne Versicherungsleistungen beläuft sich das EBITDA im Neun-Monats-Zeitraum auf 513,1 Mio. EUR.
Das Konzernergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) ist auf Grund der oben genannten Faktoren kräftig gewachsen. Es summiert sich von Juli bis September 2019 auf 137,1 Mio. EUR (Q3 2018: 106,5 Mio. EUR). Das sind 29% mehr als vor einem Jahr und entspricht einer EBIT-Marge von 10,8% (Q3 2018: 8,6%). Gegenüber dem 2. Quartal 2019 (70,7 Mio. EUR) ist das EBIT um 94% gestiegen. Das Periodenergebnis des Berichtsquartals summiert sich auf 86,3 Mio. EUR (Q3 2018: 68,9 Mio. EUR) und das Ergebnis je Aktie beläuft sich auf 1,67 EUR (Q3 2018: 1,31 EUR).
Wacker hat seine Prognose für das Gesamtjahr 2019 gesenkt. Man erwartet den Konzernumsatz 2019 jetzt auf dem Niveau des Vorjahres (4.978,8 Mio. EUR). Das EBITDA wird – ohne Berücksichtigung der Versicherungsleistungen – voraussichtlich um etwa 30% unter dem Vorjahreswert (930,0 Mio. EUR) liegen und das Jahresergebnis soll leicht positiv sein.
„Trotz der zunehmend schwierigeren Rahmenbedingungen hat Wacker im abgelaufenen Quartal seinen Umsatz im Jahresvergleich weiter ausgebaut und auch den Wert des Vorquartals wieder erreicht“, sagte Konzernchef Rudolf Staudigl am Donnerstag in München. „Angesichts der weltweit immer schwächer werdenden Konjunktur ist das eine durchaus respektable Leistung. Nicht zufrieden sind wir jedoch mit der Ertragsentwicklung. Zwar konnten wir auf Grund eines Sonderertrags unser Ergebnis im 3. Quartal kräftig steigern. Operativ allerdings ist das EBITDA sowohl gegenüber dem Vorjahr als auch im Vergleich zum Vorquartal ganz erheblich zurückgegangen. Um Ertragslage und Wettbewerbsfähigkeit wetterfest zu machen, erarbeiten wir jetzt ein umfassendes Programm. Wir wollen Wacker auch für zukünftige Herausforderungen effizienter und leistungsfähiger aufstellen und Kosten in signifikantem Umfang einsparen. Dazu werden wir in den nächsten Wochen unsere gesamte Organisation auf den Prüfstand stellen. Wir wollen herausfinden, wo wir schlanker werden, Funktionen zusammenführen, Aufgaben reduzieren und Prozesse noch besser gestalten können. Wir müssen und werden den schwieriger werdenden Rahmenbedingungen für unser Geschäft erfolgreich begegnen.“