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Wacker eröffnet mRNA-Kompetenzzentrum in Halle an der Saale

03.06.2024 - An seinem Biotech-Standort in Halle (Saale) hat Wacker ein mRNA-Kompetenzzentrum eröffnet. Die neue Einrichtung kann in großem Maßstab Wirkstoffe auf Basis von Messenger-Ribonukleinsäure (mRNA) herstellen, wie etwa mRNA-Impfstoffe gegen das Coronavirus.

Wacker hat in den Bau über 100 Mio. EUR investiert. Über 100 hochqualifizierte Arbeitsplätze sind in Halle bereits entstanden. Ein Teil der neuen Kapazitäten wird der Bundesregierung im Rahmen der Pandemiebereitschaft zur Verfügung stehen, um Deutschland im Bedarfsfall schnell mit Impfstoffen zu versorgen.

mRNA-basierte Wirkstoffe haben während der Corona-Pandemie Millionen von Menschenleben gerettet – eine Erfahrung, die deutlich gemacht hat, wie wichtig es ist, auf zukünftige Herausforderungen dieser Art vorbereitet zu sein. Mit dem Ausbau des Wacker-Standorts in Halle zum mRNA-Kompetenzzentrum kann das Unternehmen künftig in großem Maßstab mRNA-Wirkstoffe herstellen. Mit vier neuen Produktionslinien haben sich die Kapazitäten am Standort mehr als verdreifacht. Ein Teil davon steht der Bundesregierung im Rahmen der Pandemiebereitschaft zur Verfügung. Die übrigen Produktionskapazitäten stehen für andere Kunden bereit. Erste Verträge sind hier bereits unterzeichnet.

„Die Eröffnung unseres mRNA-Kompetenzzentrums in Halle ist ein Meilenstein für Wacker. Wir stellen hier Wirkstoffe für die Medikamente von morgen her – für die Bundesregierung, aber auch für andere Kunden“, sagte Wacker-Vorstandschef Christian Hartel bei der Eröffnungsfeier. „Mit unserer Expertise im Bereich der mRNA-Impfstoff-Herstellung leisten wir einen Beitrag im Kampf gegen künftige Pandemien“, so Hartel weiter. Beeindruckt zeigte sich der Vorstandsvorsitzende auch von der Geschwindigkeit, in der das Kompetenzzentrum entstanden ist. „In nur zwei Jahren haben wir eine Hightech-Produktion mit Kapazitäten von jährlich über 200 Millionen Impfdosen aufgebaut. Eine Leistung, die in diesem Bereich ihresgleichen sucht. Das ist echte ‚Deutschlandgeschwindigkeit’.“

„Die mRNA-Technologie bringt der Medizin enorme Fortschritte und das nicht nur im Bereich der Vakzine. Sie gibt uns zum Beispiel die Chance, krebskranken Menschen künftig viel zielgerichteter zu helfen", erläuterte Melanie Käsmarker, Geschäftsführerin von Wacker Biotech. Wacker Biotech bündelt die Aktivitäten des Wacker-Konzerns im Bereich Biopharmazeutika und produziert unter anderem in Halle im Auftrag von Pharmaunternehmen deren Wirkstoffe für den Markt und die klinische Prüfung. „Von Halle aus bedienen wir künftig die weltweit steigende Nachfrage nach mRNA-Wirkstoffen“, so Käsmarker.

Zur Eröffnung des mRNA-Kompetenzzentrums waren u.a. Sachsen-Anhalts Wirtschaftsminister Sven Schulze, Wissenschaftsminister Armin Willingmann sowie Staatsminister Carsten Schneider MdB, Beauftragter der Bundesregierung für Ostdeutschland, gekommen.

„Medizinische Biotechnologie gewinnt zunehmend an Bedeutung. Mehr als die Hälfte der neu zugelassenen Wirkstoffe in Deutschland sind mittlerweile Biopharmazeutika, und der Anteil an mRNA-Therapeutika wird weiter steigen. Deshalb freue ich mich, dass wir am Forschungsstandort Halle einen leistungsfähigen Biotechnologie-Hub haben, mit Wacker Biotech als Innovationstreiber“, betonte Armin Willingmann.

Aufgrund der Erfahrungen mit der anfänglichen Impfstoffknappheit in der Coronapandemie hat die Bundesregierung die Impfstoffproduktion und -versorgung für die Zukunft abgesichert. Unternehmen konnten sich für Pandemiebereitschaftsverträge mit der Bundesregierung bewerben. Wacker und CordenPharma hatten als Bietergemeinschaft für die Produktionsbereitschaft von Impfstoffen auf mRNA-Basis neben anderen Unternehmen den Zuschlag erhalten. Im Falle einer neuen Pandemie sollen Wacker und CordenPharma innerhalb kürzester Zeit 80 Millionen Impfstoffdosen pro Jahr herstellen. Für das Bereithalten der entsprechenden Produktionskapazitäten und -Expertise erhalten sie ein jährliches Bereitschaftsentgelt. Die Bereitschaftsphase läuft für mindestens fünf Jahre.

Tritt ein Bedarfsfall ein, stellt die Bundesregierung den Kontakt zu dem Unternehmen her, das den jeweiligen mRNA-Impfstoff, der produziert werden soll, entwickelt hat. Wacker und CordenPharma übernehmen dann gemeinsam die Produktion des mRNA-Impfstoffes nach höchsten Pharma-Qualitätsstandards. Dabei erfolgt ein Großteil der Produktionsschritte in Deutschland.

Für Wacker ist die Biotechnologie ein strategischer Wachstumsbereich. Im Jahr 2030 soll der Geschäftsbereich Wacker Biosolutions rund 1 Mrd. EUR zum Konzernumsatz beitragen. Der Ausbau des Standorts Halle zum Kompetenzzentrum für mRNA-Wirkstoffe unterstützt diese Strategie. Als nächster Meilenstein soll noch in diesem Jahr in München ein neues Biotechnology Center den Betrieb aufnehmen.

Kontakt

Wacker Biotech GmbH

Hans-Knöll-Str. 3
07745 Jena
Deutschland