Vertrauen und Verlässlichkeit
Partnerschaftliche Zusammenarbeit als Schlüssel für den Erfolg – auch im Zeitalter von Industrie 4.0.
Dass gegenseitiges Vertrauen für beide Seiten Vorteile bringt, zeigt die langjährige Zusammenarbeit des Chemikalienherstellers ADOB und des Anlagenbauers Ammag.
PPC ADOB ist ein stark expandierendes Unternehmen mit Standorten in Poznań (Posen) und Wrocław (Breslau). Das Unternehmen produziert unter anderem eine Vielzahl von verschiedenen Spurenelement-Düngemitteln, die chemisch in Chelate eingebettet sind. Bei den Produkten handelt es sich teils um Eigenentwicklungen, teils um solche, die in Kooperation mit internationalen Chemiebetrieben produziert werden.
Die gezielte Düngung mit Spurenelementen wird vor allem dort angewendet, wo die Böden aufgrund intensiver Nutzung ausgelaugt sind. Insbesondere in Gebieten, in denen die Bevölkerung sich hauptsächlich von lokal angebauten Produkten ernährt, kann es infolge schlechter Versorgung mit Spurenelementen auch zu Mangelerscheinungen in der Bevölkerung kommen. Durch die chemische Einbindung der Spurenelemente in ein Chelat-Molekül wird die Bio-Verfügbarkeit deutlich erhöht. Dieser wachsende Markt wird von ADOB bedient.
Schlüsselfertige Anlagen
Ammag beliefert als Familienunternehmen mit fast 70-jähriger Tradition Kunden in aller Welt mit schlüsselfertigen Anlagen aus den Bereichen des Schüttguthandlings und der Wirbelschicht-Sprühgranulation. Kunden aus den Industriebereichen Nahrungsmittel, Chemie, Tiernahrung, Baustoffe etc. nutzen die Erfahrung und Innovationskraft des dynamischen Ammag-Produktions-, Engineering- und F&E-Teams und machen Ammag zum österreichweiten Marktführer für Zucker-Siloanlagen und Sprühgranulationen. In einer eigenen Labor- und Technikumsanlage können alle Verfahrensschritte getestet und gemeinsam mit den Kunden neue Produkte entwickelt und – wenn erforderlich – auch in Lohn produziert werden.
Die partnerschaftliche Zusammenarbeit zwischen Ammag und ADOB begann 2008, als ADOB beabsichtigte eine eigene Produktion für granulierte Spurenelement-Düngemittel auf Chelatbasis aufzubauen. Bis dahin waren hauptsächlich flüssige Produkte hergestellt worden. Zur Sondierung des Marktes für granulierte Chelate wurde zunächst eine Zeit lang bei einem Lohndienstleister produziert. Nachdem die Entscheidung für den Bau einer eigenen Anlage gefallen war, wurde die Firma Ammag beauftragt.
Die Aufstellungsplanung erforderte große Flexibilität und kreative Ingenieurleistung: Die Anlage sollte in einer bestehenden Halle errichtet werden, deren äußere Hülle aus bautechnischen Gründen nicht verändert werden durfte. Hier galt es, den vorhandenen Raum optimal auszunutzen. Insbesondere die geringe Höhe erforderte verschiedene Anpassungen. So wurde die Geometrie des Wirbelschichtgranulators verändert und der Raum bis in die Dachkonstruktion hinein nutzbar gemacht. Hierzu wurde der Filter-Deckel des Apparates so adaptiert, dass er innerhalb der vorhandenen Trägerkonstruktion des Daches geschwenkt werden kann. Auch bei anderen konstruktiven Details wurden in enger Zusammenarbeit Lösungen gefunden, die den Platz optimal ausnutzen.
Nach der erfolgreichen Abwicklung des Projektes wurden im Laufe weniger Jahre drei weitere Anlagen gebaut. Jede dieser Anlagen wies spezifische Herausforderungen hinsichtlich Konstruktion und Planung auf. So wurden die dritte und die vierte Anlage gemeinsam in einem Gebäude errichtet, das zwar genügend Bauhöhe hatte, aber vergleichsweise schmal war.
Bei der Planung zeigte sich, wie positiv sich durch die vergangene Zusammenarbeit gewonnenes Vertrauen und Verlässlichkeit für beide Seiten auswirken kann: Schon während der Planungsphase für die dritte Anlage hat ADOB die Möglichkeit angekündigt, dass eine vierte Anlage an gleicher Stelle errichtet werden soll aber noch keine verbindliche Aussage dazu gemacht werden kann. Allein auf dieser Grundlage hat Ammag sich entschlossen, diese aus damaliger Sicht zukünftige Anlage gleich mit zu planen, um den vorhandenen Raum optimal zu nutzen. Dieser Entschluss wurde gefasst, ohne dass nachträglich über Mehrkosten verhandelt wurde. Auch als sich aufgrund feuerpolizeilicher Vorschriften herausstellte, dass der zur Verfügung stehende Raum noch mehr eingeschränkt werden musste (nochmals ca. 10% schmaler), wurde die Aufstellungsplanung adaptiert.
Vorausschauende Planung
Die vierte Anlage wurde dann tatsächlich bestellt, noch bevor die dritte in Betrieb gegangen war. Der Betreiber erklärte sich als Gegenzug für diese planerische Vorausleistung bereit, den Zahlungsplan exakt nach terminlichen Vorgaben zu erfüllen. Das Ergebnis dieser vorausschauenden Planung und verlässlichen Zahlungsabwicklung ist im Bild dargestellt.
Bei einem vertrauensvollen, partnerschaftlichen Verhältnis zwischen dem Betreiber und dem Anlagenbauer wird es möglich, dass Leistungen allein aufgrund von Absichtserklärungen und gemeinsam gemachter Erfahrung erbracht werden und keine Zeit mit aufwändigen Nachverhandlungen und Vertragsgestaltungen vergeudet wird. Wenn auf beiden Seiten der Grundsatz „Vertrauen verpflichtet“ gelebt wird, können sich sämtliche Kräfte auf die termin – und qualitätsgerechte Lösung der Aufgabe konzentrieren. Das Endergebnis ist eine Anlage, die die terminlichen und qualitätsmäßigen Vorgaben des Betreibers erfüllt, vorhandenen Raum optimal nutzt und dabei auch die Erfahrungen des Bedienpersonals berücksichtigt.