VCI zeichnet Preisträger des Responsible-Care-Wettbewerbs aus
Freiwillige Initiativen für den nachhaltigen und sparsamen Umgang mit Energie
Eine unabhängige Jury kürte die Evonik-Standorte Herne und Rheinfelden zu Siegern des Wettbewerbs. Die Plätze 2 und 3 gingen an CHT (Werk Oyten) und Roche Diagnostics (Werk Penzberg). Das Familienunternehmen Rudolf aus Geretsried erhielt den Mittelstandspreis, BASF Lampertheim wurde mit dem Digitalisierungspreis ausgezeichnet.
„Die Chemiebranche ist bereit für die Energiewende und die Transformation zur Klimaneutralität. Unsere Siegerunternehmen zeigen, wie Energiesparen heute geht. Ihre Projekte des Responsible-Care-Wettbewerbs 2023 sind herausragende Vorbilder, wie kreativ und innovativ die Unternehmen dieses Ziel erreichen wollen“, sagte Ulrike Zimmer, VCI-Bereichsleiterin Wissenschaft, Technik und Umwelt, anlässlich der Preisverleihung (vgl. Interview auf der gegenüberliegenden Seite).
Platz 1 wurde in diesem Jahr zweimal vergeben, und zwar an zwei Standorte von Evonik: Das Werk Rheinfelden (Baden-Württemberg) wurde für das Projekt „Abwärmenutzung als weiterer Grundbaustein zur Entwicklung eines regionalen Nahwärmeverbundnetzes“ und das Werk Herne (Nordrhein-Westfalen) für das Projekt „TORTE – Technische Optionen zur Rückgewinnung thermischer Energie“ ausgezeichnet. Beide Standorte des Spezialchemieunternehmens verfolgen das Ziel, überschüssige Energie nicht ungenutzt zu lassen, sondern der Allgemeinheit zur Verfügung zu stellen. Städtische Wärmeversorgung kann so nachhaltig über industrielle Abwärme erfolgen.
Das Werk Oyten des Tübinger Spezialchemieunternehmens CHT belegte Platz 2. Mit dem „Drei-Wege-Plan zur Energieeinsparung: Standardisierung, Automatisierung und Optimierung“ konnte der prozessgetriebene Energieverbrauch um 10 % reduziert werden – die anderen Standorte sollen nun folgen.
Platz 3 erreichte das Werk Penzberg von Roche Diagnostics für das Projekt „COHP-Niedertemperatur-Warmwasser-System Penzberg“. Ziel ist es, die Wärmeversorgung CO2-frei und ohne fossile Energieträger zu ermöglichen. Umbaumaßnahmen sorgen dafür, dass nicht nur große Mengen an Energie eingespart werden, auch der Wasserverbrauch wird gedrosselt.
Auch der Mittelstandspreis ging nach Bayern. Mit dem Projekt „Hochleistungs-Energiepfähle zur energieeffizienten Bereitstellung von Kühlwasser“ entschied das Unternehmen Rudolf aus Geretsried den Wettbewerb für sich. Durch die Nutzung der oberflächennahen Geothermie zur Kühlung werden rund 93 % Energie eingespart.
Den Digitalisierungspreis gewann der BASF-Standort Lampertheim für das Projekt „Nachhaltiger Umgang mit Erdgas in der Energiekrise“. Die Entwicklung eines Dashboards ermöglichte es, Wirtschaftlichkeit, CO2-Bilanz und Gasverbrauch verschiedener Produktionsszenarien zu visualisieren und mittels KI vorherzusagen. Dieses Prognose-Tool half, insgesamt 10 Mio. m3 Erdgas einzusparen und kann auch in Zukunft beim Erreichen der CO2-Reduktionsziele helfen.
Responsible-Care-Wettbewerb
Die Initiative Responsible Care gibt es in Deutschland seit mehr als 30 Jahren. Responsible Care ist ein Beitrag zur Nachhaltigkeitsinitiative Chemie3. Der Responsible-Care-Wettbewerb des VCI beginnt auf Landesebene. In den Landesverbänden wurden in diesem Jahr 70 Projekte eingereicht. Die Landessieger nehmen automatisch am Bundeswettbewerb teil. Hier entschied die Jury aus insgesamt 16 Projekten über die Bundessieger.
Die Jury
Über die Platzierungen auf Bundesebene entschied eine unabhängige Jury:
- Anita Breyer, Bundesumweltministerium, vertreten durch Ronny Meyer;
- Carola Dittmann, Stiftung Arbeit und Umwelt der IGBCE;
- Ministerialdirigent Bernhard Kluttig, Bundeswirtschaftsministerium, vertreten durch Heinrich Lochte;
- Michael Reubold, Wiley-VCH Verlag, Chefredakteur CHEManager;
- Ferdinand Schüth, Max-Planck-Institut für Kohlenforschung;
- Leon Urbas, TU Dresden;
- sowie Wolfgang Große Entrup und Ulrike Zimmer, VCI
Kontakt
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