VCI: Leichte Belebung im deutschen Chemiegeschäft
13.05.2015 -
Die chemisch-pharmazeutische Industrie ist im ersten Quartal 2015 auf einen moderaten Wachstumskurs zurückgekehrt. Das geht aus dem aktuellen Quartalsbericht hervor, den der Verband der Chemischen Industrie (VCI) veröffentlicht hat. Demnach stieg die Produktion in Deutschlands drittgrößter Branche von Januar bis März im Vergleich zum Vorquartal wieder an. Die Chemie konnte dabei von der stabilen Weltkonjunktur und der wirtschaftlichen Erholung in Europa profitieren. Mittlerweile erfasst die Belebung auch die Grundstoffsparten. Der Branchenumsatz ging dennoch zurück. Wegen des Wettbewerbsdrucks waren die Unternehmen gezwungen, ihre Preise für Chemieprodukte den gesunkenen Rohstoffkosten anzupassen.
VCI-Präsident Dr. Marijn Dekkers erklärte zur konjunkturellen Entwicklung der Branche: „Wir erwarten eine weitere Belebung des Chemiegeschäfts. Der derzeit niedrige Ölpreis, der schwache Euro und günstige Zinsen stützen die wirtschaftliche Erholung in Deutschland und Europa. Diese Sonderfaktoren wirken aber nur kurzfristig. Der Aufwärtstrend wird nur von Dauer sein, wenn ihm die Bundesregierung mit wachstumsfördernden Reformen Substanz verleiht."
Prognose
Der VCI geht für 2015 von einem Anstieg der Chemieproduktion um 1,5% aus. Die Preise für chemische Erzeugnisse werden dabei um 2% sinken, sodass der Branchenumsatz um 0,5% auf 189,9 Mrd. EUR zurückgeht.
Produktion
Im ersten Quartal 2015 ist die Chemieproduktion in Deutschland im Vergleich zum Vorquartal um 1,9% gestiegen. Das entsprechende Vorjahresniveau wurde dabei um 0,2% verfehlt. Die Kapazitätsauslastung der Branche legte im ersten Quartal leicht zu und erreichte 84,1%.
Erzeugerpreise
Die Chemikalienpreise sind im ersten Quartal 2015 erneut kräftig gesunken. Im Vergleich zum Vorquartal gaben sie um 2,7% nach. Gegenüber Vorjahr betrug der Rückgang sogar 3,5%. Auslöser waren die niedrigen Rohölpreise.
Umsatz
Die sinkenden Preise führten dazu, dass der Chemieumsatz im ersten Quartal trotz steigender Produktionsmengen nachgab. Mit 46 Mrd. EUR lagen die Erlöse der Branche 1,3% unter dem Niveau des Vorquartals.
Beschäftigung
Die Chemie- und Pharmaindustrie bietet momentan 444.800 Menschen einen Arbeitsplatz. Die Zahl der Beschäftigten in der Branche ist damit im Vergleich zum vierten Quartal 2014 konstant geblieben.