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VCI: Weniger Chemieumsatz trotz mehr Produktion

Wirtschaftliche Lage der Branche im ersten Quartal 2016

13.05.2016 -

Der Jahresauftakt 2016 ist für die chemisch-pharmazeutische Industrie durchwachsen ausgefallen. Das geht aus dem aktuellen Quartalsbericht des Verbands der Chemischen Industrie (VCI) hervor. Die Produktion in Deutschlands drittgrößter Industriebranche legte demnach von Januar bis März im Vergleich zum schwachen Vorquartal deutlich zu. Gleichzeitig gingen die Erzeugerpreise aber unter anderem wegen des niedrigen Ölpreises kräftig zurück. Dadurch sank der Branchenumsatz, obwohl die industriellen Kunden im In- und Ausland ihre Produktion ausweiteten und dafür mehr Chemikalien benötigten. Den Chemieunternehmen machte im ersten Quartal außerdem ein steigender Importdruck nach Deutschland und Europa zu schaffen.

VCI-Präsident Marijn Dekkers sagte zur konjunkturellen Lage der Branche: „Das Chemiegeschäft wird auch in diesem Jahr schwierig werden. Die gesamtwirtschaftliche Entwicklung in Deutschland und Europa kommt bislang nur eingeschränkt bei unseren Unternehmen an. Die Exporte in wichtige Märkte wie USA, China, Russland oder Brasilien laufen schwächer als im Vorjahr. Außerdem setzt sich der Preisrückgang fort. Das alles spricht gegen eine kurzfristige Belebung.“

Prognose
Der VCI rechnet für 2016 weiterhin mit einem Anstieg der Chemieproduktion um 1%. Da die Erzeugerpreise aber voraussichtlich um 2% sinken werden, geht der Branchenumsatz um 1% auf 187 Mrd. EUR zurück.

Produktion
Die Chemieproduktion ist im ersten Quartal auf den Wachstumspfad zurückgekehrt. Im Vergleich zum Vorquartal betrug der Zuwachs 2,2% und gegenüber Vorjahr 0,6%. Die Kapazitätsauslastung lag bei 83,6%.

Erzeugerpreise
Die Preise für Chemikalien sind im ersten Quartal 2016 um 1,3% im Vergleich zum Vorquartal gesunken. Das Preisniveau für chemische Erzeugnisse hat damit ein neues Rekordtief erreicht. Im Vergleich zum Vorjahr waren die Produkte der Branche 1,4% günstiger.

Umsatz
Aufgrund der Preisrückgänge war der deutsche Chemieumsatz von Januar bis März 2016 zum dritten Mal in Folge rückläufig. Trotz Nachfragebelebung gaben die Branchenerlöse im Vergleich zum Vorquartal um 0,9% und im Vergleich zum Vorjahr um 3,5% nach.

Beschäftigung
Im ersten Quartal 2016 ist die Zahl der Arbeitsplätze in der Chemie zum ersten Mal seit 2009 gesunken. Die Branche beschäftigt derzeit 444.000 Mitarbeiter. Das sind 0,5% weniger als ein Jahr zuvor.