VCI-Initiative Verkehrsinfrastruktur besucht Chemiepark Knapsack
03.03.2015 -
Dringender Handlungsbedarf besteht, um den Verfall von Straßen, Schienen und Wasserwegen in Nordrhein-Westfalen zu stoppen und die Attraktivität des Wirtschaftsstandortes zu stärken. Das hat Gerd Deimel, Vorsitzender der bundesweiten Initiative Verkehrsinfrastruktur im Verband der Chemischen Industrie (VCI) bei einem Runden Tisch zum Thema Verkehrsinfrastruktur NRW im Chemiepark Knapsack bekräftigt.
Vor der Diskussion konnten sich die Teilnehmer bei einer Rundfahrt sowie einer Besichtigung des Container-Terminals und der LKW-Abfertigung von den besonderen logistischen Anforderungen des Chemieparks ein Bild machen. Die Veranstaltung kam bei einem der Dialoge der VCI-Initiative Infrastruktur in Berlin - auf Anregung des Bundestagsabgeordneten Andreas Rimkus - zustande, der stellvertretender verkehrspolitischer Sprecher der SPD im Bundestag ist. Neben Rimkus war Staatssekretär Michael von der Mühlen aus dem Landesverkehrsministerium vertreten sowie weitere SPD-Vertreter aus dem Bundestag, dem Landtag und aus Kommunen der Region vor Ort. Den Runden Tisch ergänzten unter anderen Vertreter der Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie, Energie (IG BCE), und von Unternehmen aus dem Chemiepark Knapsack und darüber hinaus. Ziel ist es, die Bedingungen und Herausforderungen bezüglich der Verkehrswege in Nordrhein-Westfalen mit der Politik und den Prozessbeteiligten beispielhaft vor Ort zu erörtern und gemeinsam nach Lösungen zu suchen.
Beim Thema Mobilität gehe es nicht nur darum, dass Güter verlässlich an den Werkstoren ankommen, meint Gerd Deimel. Es gehe hier auch um Menschen. Die Mitarbeiter sollten nicht in Staus stehen oder zahlreiche Umwege fahren müssen, sondern möglichst einfach, pünktlich und sicher zu ihren Arbeitsplätzen und wieder nach Hause gelangen. „Schließlich wollen wir nicht nur für Unternehmen und Investoren, sondern auch für die Beschäftigten in der Chemie attraktive Arbeitgeber an gefragten Standorten sein", bekennt der Logistik-Experte.
Der sozialdemokratische Politiker Rimkus zeigte sich begeistert von der Arbeit, die „hier vor Ort geleistet wird und wie alle Räder ineinander greifen." Das Thema Mobilität und vor allem auch die notwendige Infrastruktur für einen effizienten, ökologisch- und ökonomisch sinnvollen Transport von Waren und Rohstoffen werde maßgeblich für die wirtschaftliche Zukunft in NRW und ganz Deutschland sein. Insbesondere der Ausbau von KV-Terminals sei ein wichtiger und begrüßenswerter Baustein für effiziente Logistikkonzepte. Für alle Beteiligten werde auch die individuelle Mobilität mit leistungsfähigen Elektrofahrzeugen und einem attraktiven Nahverkehrsangebot eine herausragende Rolle spielen, meinte der Abgeordnete. Eine leistungsfähige Verkehrsinfrastruktur sei die Grundlage für die Wettbewerbsfähigkeit unserer Volkswirtschaft. „Unser bundespolitisches Ziel ist klar: wir werden besondere Anstrengungen unternehmen, um zusätzliche Ausgaben für eine moderne, sichere und leistungsstarke Verkehrsinfrastruktur auf den Weg zu bringen."
Die Teilnehmer der Diskussionsrunde erzielten Konsens, dass auch für den Chemiepark in Hürth, seine Unternehmen und deren Beschäftigen zügiges Handeln notwendig sei, damit der Wirtschaftsstandort NRW mobil und erfolgreich bleibt. Dr. Clemens Mittelviefhaus, Mitglied der Geschäftsleitung des Standortbetreibers, erklärte dazu: „Verkehrswege sind Lebensadern für die Industrie. Das führt sicherlich zu Belastungen in Ballungsgebieten, wie hier im Rheinland. Deshalb ist es von hohem Interesse für Politik und Industrie hier gemeinsam verträgliche Lösungen zu entwickeln." Eine gute Verkehrsinfrastruktur sei daher zwingend notwendig, um eine wettbewerbsfähige Industrie in NRW zu halten und somit nachhaltig Arbeitsplätze zu sichern.
Als drittgrößte Branche in Deutschland sind die Unternehmen der chemischen Industrie und ihre Beschäftigten besonders auf funktionsfähige und sichere Transportwege angewiesen. Die Chemie beobachtet aber zunehmend Schwachstellen und Einschränkungen in der Verkehrsstruktur - auf der Straße, auf der Schiene, auf den Binnenwässern. Deshalb hat der VCI 2014 die "VCI-Initiative Infrastruktur" initiiert. Im Rahmen dieser Initiative finden Veranstaltungen an Chemiestandorten vor Ort statt. Dabei sollen aktuelle und drängende Fragen zur Verkehrsinfrastruktur aufgegriffen und für Lösungen geworben werden.