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VCI: Deutschland braucht ein Innovationspaket

Chemieverband erwartet für 2021 Rekord-F&E-Budget von 14 Mrd. EUR, aber Innovationsumfeld in der Chemie ist eingetrübt

08.09.2021 - Das laufende Jahr sehen die Forschungsabteilungen in den Chemie- und Pharmaunternehmen optimistisch, aber für die langfristige Entwicklung müsse das Innovationsumfeld besser werden. Eine VCI-Mitgliederumfrage hat ergeben, dass 53 % der Firmen planen, ihre F&E-Tätigkeiten konstant zu halten. Über ein Drittel will seine Forschungsarbeiten ausdehnen. Für 2021 rechnet der VCI daher mit einem Ausgabenrekord in Höhe von 14 Mrd. EUR für Forschungsprojekte.

Doch die politischen Rahmenbedingungen trüben den Ausblick: „Gerade mit Blick auf den Green Deal der EU sehen viele Firmen unserer Branche schwarz, wenn es um Innovationen geht“, warnte Thomas Wessel, Vorsitzender des Ausschusses Forschung, Wissenschaft und Bildung im Verband der Chemischen Industrie (VCI).

In der VCI-Mitgliederumfrage bewertet fast die Hälfte (47 %) der Unternehmen die geplanten Regulierungen im Rahmen des Green Deals als stark innovationshemmend. Und immerhin ein Drittel empfindet die Vorhaben noch als schwaches Hemmnis. Auch bei den staatlichen Anreizen für höhere F&E-Ausgaben hapert es laut Umfrage: So schätzt fast ein Drittel der befragten Unternehmen die Förderprogramme als zu niedrig finanziert oder zu bürokratisch ein.

Im Zuge der Pandemiebeschränkungen konnten die Forscher nur unter deutlich erschwerten Bedingungen arbeiten und bspw. die Labore weniger nutzen. Um die negativen Folgen der Coronapandemie auf die Forschungsbudgets zu mildern, hat nach Angaben des VCI knapp die Hälfte der Chemie- und Pharmaunternehmen die Laufzeiten von F&E-Projekten gestreckt. 27 % der Unternehmen haben ihre Forschungsvorhaben später gestartet. Aber nur vereinzelt wurden Projekte gestrichen (16 %) und noch seltener Innovationsaktivitäten ganz aufgegeben. Eine solch einschneidende Maßnahme betraf nur 3 %der Unternehmen.

Für Wessel ist besonders erfreulich, dass die Unternehmen die Zahl ihrer Beschäftigten in den Forschungsabteilungen konstant halten konnten. Zuletzt waren rund 45.000 Menschen in den FuE-Abteilungen tätig, das sind knapp 10 % aller Beschäftigten der chemisch-pharmazeutischen Industrie.

Doch die politischen Rahmenbedingungen trüben den Ausblick: „Gerade mit Blick auf den Green Deal der EU sehen viele Firmen unserer Branche schwarz, wenn es um Innovationen geht“, warnte Wessel. In der VCI-Mitgliederumfrage bewertet fast die Hälfte (47 %) der Unternehmen die geplanten Regulierungen im Rahmen des Green Deal als stark innovationshemmend. Und immerhin ein Drittel empfindet die Vorhaben noch als schwaches Hemmnis. Auch bei den staatlichen Anreizen für höhere F&E-Ausgaben hapert es laut Umfrage: So schätzt fast ein Drittel der befragten Unternehmen die Förderprogramme als zu niedrig finanziert oder zu bürokratisch ein.

Mit Blick auf den immer stärker werdenden weltweiten Wettbewerb der Forschungsstandorte forderte Wessel für Deutschland ein Innovationspaket. Auf die Packliste für das Innovationspaket gehörten laut Wessel folgende Dinge: Besserer Patentschutz, höhere Forschungszulage, moderneres Gentechnikrecht, effizientere Förderung von Projekten und Start-ups, schnellere Genehmigungsverfahren und sowie mehr Geld für den Bildungssektor und einen gesellschaftlichen Dialog, der für mehr Akzeptanz für Innovationen sorgt. Es reiche nicht aus, die Forschung der Unternehmen nur wohlwollend zu betrachten. „Erforderlich sind auch dauerhaft hohe Investitionen des Staates in Forschung und Entwicklung, Planungssicherheit für Unternehmen und eine generelle Technologieoffenheit.“

Als konkrete Maßnahmen der künftigen Bundesregierung erwartet Wessel bspw., die Forschungszulage auf ein internationales Niveau auszubauen, um höhere F&E-Aufwendungen von Industrie und Wirtschaft zu generieren. Die Rahmenbedingungen für Wagniskapital müssten ebenfalls verbessert werden, um Investitionen in Deutschland zu ermöglichen. Und auch der Bildungssektor müsse durchstarten, um einem weiteren Fachkräftemangel vorzubeugen. Hier verwies Wessel auf eine aktuelle VCI-Mitgliederumfrage: Fehlende personelle Ressourcen werden von 27 % der Chemie- und Pharmaunternehmen als starkes oder sehr starkes Hemmnis wahrgenommen. Um Abhilfe zu schaffen, müsse der Staat mehr Geld in Bildung investieren, mehr und besseren naturwissenschaftlichen Schulunterricht anbieten und die Qualität der Hochschulausbildung in den Natur- und Ingenieurwissenschaften steigern.

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