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„Teures Überraschungspaket ohne notwendige Weitsicht“

01.02.2022 - Die IG BCE Hessen-Thüringen hat heute ihre Forderung für die am 2. März in Wiesbaden beginnende Chemie-Tarifrunde beschlossen. HessenChemie hat dazu die arbeitgeberseitige Erwiderung veröffentlicht. Hauptgeschäftsführer Dirk Meyer bezeichnet die Forderung als „teures Überraschungspaket ohne notwendige Weitsicht".

Ende November 2021 hatte der Hauptvorstand der IG BCE in seiner Forderungsempfehlung die Erhöhung der Entgelte und Ausbildungsvergütungen ins Zentrum der bevorstehenden Tarifrunde der chemisch-pharmazeutischen Industrie gestellt. Am 22. Februar 2022 beschließt die Bundestarifkommission Chemie der IG BCE die endgültige Forderung für die Chemie-Tarifrunde 2022. Die heutige Forderung der IG BCE Hessen-Thüringen haben die Chemiearbeitgeber in Hessen als „teures Überraschungspaket ohne notwendige Weitsicht“ zurückgewiesen.

Der Hauptgeschäftsführer des Arbeitgeberverbands HessenChemie, Dirk Meyer, sagte: „Eine auf die gegenwärtig verzerrte Inflation bezogene Reallohnsteigerung, plus Erhöhung der Nachtschichtzuschläge, ist zusammen mit den weiteren Forderungen ein zu teures Überraschungspaket, das wir zurückweisen müssen“, erklärt Meyer. Er erwarte am 2. März beim Auftakt der Chemie-Tarifrunde in Wiesbaden schon deshalb schwierige Gespräche, weil die IG BCE in ihren bisherigen Verlautbarungen von einer viel zu positiven Konjunkturbewertung ausgehe und die zahlreichen Probleme der Unternehmen einfach ausblende.

Trotz der deutlichen Erholung der letzten Monate läge die Produktion der chemisch-pharmazeutischen Industrie nach Rezessionsverlusten und Corona-Krise noch nicht wieder auf Wachstumskurs. Aktuell seien die Betriebe zudem flächendeckend durch massiv gestiegene Energie- und Rohstoffkosten sowie Logistikprobleme belastet. „Die auf den ersten Blick ordentlichen Umsatzzahlen führen wegen des Kostendrucks nicht zu den gewünschten Erträgen“, betont Meyer. „Gute Erträge brauchen wir aber, um die Herausforderungen Klimaschutz, Kreislaufwirtschaft, Digitalisierung und den demografischen Wandel finanzieren zu können“, so Meyer.

Jetzt sei deshalb nicht die Zeit für teure Tarifabschlüsse in einer Hochlohnbranche wie der Chemie; vielmehr müsse in die Zukunft des Industriestandortes investiert werden. „Voraussetzung dafür sind finanzstarke Unternehmen, die auch mit wettbewerbsfähigen Arbeitskosten ins Rennen gehen können“, bekräftigt Meyer.

 

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