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Supply Chains matter!

Ein Kommentar von Thomas Wimmer, Bundesvereinigung Logistik BVL

17.10.2022 - Gestörte Lieferketten, Ressourcenengpässe, Klimawandel und steigende Preise sorgen in allen Bereichen der Wirtschaft für Herausforderungen und Veränderung.

Ein tiefgreifendes Umdenken ist gefragt, und es ist in vollem Gange. Unternehmen schauen vermehrt über den Tellerrand und wagen sich an neue Geschäftsmodelle, was zu positiven und zukunftsorientierten Entwicklungen führt. Mehr denn je wird klar: Supply Chains matter!

Die Chemieindustrie liefert Best-Practice-Beispiele, erst kürzlich beim Forum Chemielogistik der BVL in Gent. Gerade diese Industrie ist bisher in besonderer Weise auf fossile Brennstoffe angewiesen. Nun laufen konkrete Projekte zur Reduzierung von CO₂-Emissionen, darunter die Entwicklung von grünem Wasserstoff, die verstärkte Produktion von Bio-Fuels aus Abfällen oder die Transformation zur Kreislaufwirtschaft. Andersherum beginnen branchenfremde Unternehmen, sich mit Themen der Chemieindustrie zu befassen. Ein Beispiel ist ArcelorMittal, wo kohlenstoffhaltiges Gas, das bei der Stahlproduktion in den eigenen Hochöfen entsteht, in Bio­ethanol umgewandelt werden soll.

Experten in der BVL erwarten in den kommenden zehn Jahren eine tiefgreifende Umwälzung des Marktes für Rohmaterialien der Chemie- und Pharmaindustrie. Daran muss die logistische Infrastruktur ebenso angepasst werden wie die Prozesse. Logistik und Supply-Chain-Management sind der Schlüssel, um die Veränderungen erfolgreich zu meistern. Unterstützt von digitalen Technologien gilt es, verlässliche und resiliente Lieferketten zu bilden. Dabei sind insbesondere Datenanalyse und Datensicherheit sowie Datenmanagement und Smart-Factory-Anwendungen relevant.

Klar ist: So wie vor den derzeitigen Störungen in den Lieferketten wird es nicht mehr werden. Wir sind in einem globalen Wandel begriffen, der uns auch zukünftig vor Herausforderungen stellt. Resilientere Lieferketten erfordern in vielen Prozessen radikales Umdenken – nicht zuletzt von der bisherigen Priorität „Kosten“ hin zu den neuen Prioritäten „verlässlich“ und „nachhaltig“. Wie das gelingen kann, darüber sprechen und diskutieren dieser Tage die Protagonisten aus Wirtschaft, Politik und Forschung beim Deutschen Logistik-Kongress – dem Treffpunkt für Experten und Enthusiasten, die Logistik und Supply-Chain-Management und damit die Wirtschaft insgesamt in diesen schwierigen Zeiten voranbringen wollen.

„Experten in der BVL erwarten in den kommenden zehn Jahren eine tiefgreifende Umwälzung des Marktes für Rohmaterialien der Chemie- und Pharmaindustrie. Daran muss die logistische Infrastruktur ebenso angepasst werden wie die Prozesse.“

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