Studie zur Chemielogistik: Erfolgsfaktoren 4PL, LLP und 3PL
Camelot und Christian Kille stellen neue Studie beim BVL Forum Chemielogistik vor
Manager in der Chemieindustrie sind fortwährend mit der Frage konfrontiert, welche Prozesse ihr Unternehmen selbst durchführen und welche an externe Dienstleister vergeben werden. Dabei wird nicht nur das Ziel der direkten Kostensenkung verfolgt, sondern auch das der Prozessoptimierung zur Senkung der TCO (Total Cost of Ownership), um die internationale Wettbewerbsfähigkeit weiter auszubauen.
Der Beratungsspezialist Camelot Management Consultants beobachtet in letzter Zeit eine sich verändernde Nachfrage im Outsourcing des Serviceumfangs und der Partnerauswahl. So wird neben operativen Themen wie Lager und Transport vermehrt nach Kompetenzen bei Prozesswissen und innovativer IT-Lösung Ausschau gehalten, die Lead Logistics Providern (LLP) oder Fourth Party Logistics (4PL) Providern zugesprochen werden.
Um diese aktuellen Strömungen aufzugreifen, hat Camelot gemeinsam mit Christian Kille, Institut für Angewandte Wissenschaften IAL an der Hochschule für angewandte Wissenschaften Würzburg-Schweinfurt (FHWS), die Studie „Erfolgsfaktoren 4PL, LLP und 3PL in der Chemielogistik“ initiiert. Die Basis bildet eine wissenschaftliche Analyse der Anbietermodelle der Logistik rund um LLP/4PL-Provider kombiniert mit der Outsourcing-Motivation sowie eine Fachumfrage unter Logistikexperten schwerpunktmäßig aus der chemischen Industrie.
Daraus wurde ein Leitfaden mit sieben Schritten entwickelt, über den beantwortet werden kann, mit welchem Anbietermodell welche Komplexität mit welchen Leistungen in welcher Form der Zusammenarbeit gelöst werden kann. Damit kann ein Unternehmen prüfen, wie eine Outsourcing-Strategie gestaltet sein könnte und welche Bereiche der Logistik sie umfassen kann, um die Logistik erfolgreich dem richtigen externen Partner zu übertragen.
Wissenstand zu 4PL ist niedrig
Die Studie führt die aktuellen logistischen Dienstleistungen innerhalb der entsprechenden Nomenklatur 3PL, LLP und 4PL auf und verbindet diese mit den Anforderungen der Industrie in Abhängigkeit des Organisationsentwicklungsstandes.
Die Ergebnisse der Studie zeigen, welche Relevanz das Outsourcing von logistischen Prozessen für die Chemieindustrie hat. Sie erlaubt einen detaillierten Einblick in die Ebenen der Entscheidung und unterstützt Chemieunternehmen dabei, Potenziale für eine Fremdvergabe zu identifizieren und die richtigen Schritte einzuleiten.
Der Wissenstand zum Thema 4PL-Services in der Chemielogistik scheint bei den Verantwortlichen noch relativ niedrig zu sein. Dies zeigt die Expertenbefragung unter den Logistikmanagern in der chemischen Industrie in Deutschland, die im Rahmen der Studie durchgeführt wurde. Rund 80% der Befragten haben eine ungefähre Vorstellung vom Thema 4PL-Services. Nur etwa 15% geben an, über gute oder sogar sehr gute Kenntnisse zum Thema 4PL-Services zu verfügen. Mehrheitlich besteht also hohe Unsicherheit bezüglich des Themas Outsourcing von Logistikmanagement-Aufgaben. (s. Grafik)
Vorgestellt wird die Studie „Erfolgsfaktoren 4PL, LLP und 3PL in der Chemielogistik“ erstmals auf dem Forum Chemielogistik der Bundesvereinigung Logistik (BVL) am 20. Und 21. Juni 2018 in Antwerpen. Zusammen mit Vertretern der chemischen Industrie, Logistikdienstleistung und Beratung werden die Ergebnisse in einer Podiumsdiskussion unter Leitung von Christian Kille erörtert.