Standort Südostasien
15.11.2016 -
(CHEManager 21-22/2016) ASEAN – wachstumsstarke Region mit 10 Nationen Wäre die Association of Southeast Asian Nations (ASEAN), die aus zehn südostasiatischen Nationen besteht, ein einziges Land, würde sie heute auf Platz sieben im Ranking der größten Volkswirtschaften weltweit stehen. Die Bevölkerung von Ländern wie Indonesien, Vietnam und Malaysia wächst stetig. Heute leben doppelt so viele Menschen in der asiatischen Region wie in den USA und auch mehr als in Europa. Zwar zeigt sich die wirtschaftliche Entwicklung der zugehörigen Länder heterogen, aber insgesamt nimmt die Kaufkraft der Haushalte deutlich zu. So werden im Jahr 2020 über 400 Mio. Einwohner zur Mittelschicht gehören.
ASEAN drittgrößter Wirtschaftsmotor Asiens nach China und Indien Zwischen 2017 und 2021 dürfte das Pro-Kopf-Bruttoinlandsprodukt der ASEAN-Region jährlich um durchschnittlich 6,5 % steigen, so lauten die Prognosen des Internationalen Währungsfonds (IWF). Der IWF taxiert das mittlere Pro-Kopf-Wachstum von China und Indien im gleichen Zeitraum auf 7,6 % bzw. 8,3 %. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) des ASEAN-Wirtschaftsraums hat inzwischen das Niveau von zwei Dritteln der deutschen Volkswirtschaft erreicht und übersteigt das BIP des noch bevölkerungsreicheren Indiens. Die Direktinvestitionen, die ausländische Unternehmen in Südostasien tätigen, nähern sich dem Niveau der Investitionen in China an.
ASEAN – Region mit siebtgrößter Kaufkraft weltweit Die Kaufkraft in der ASEAN-Region hat ein beträchtliches Niveau erreicht, wie die Momentaufnahme nach Daten der Vereinten Nationen von 2014 zeigt. Waren und Dienstleistungen im Wert von 1,4 Bio. USD konsumierten die privaten Haushalte von Brunei, Indonesien, Kambodscha, Laos, Malaysia, Myanmar, den Philippinen, Singapur, Thailand und Vietnam. Dies bedeutet Position sieben im Vergleich zu den Volkswirtschaften weltweit. Die südostasiatischen Länder rangieren damit knapp hinter Brasilien, aber deutlich vor Italien, Indien und Russland.
Singapur wichtigster Handelspartner für Deutschland in ASEAN Nach Angaben des Singapore Economic Development Board (EDB) ist Deutschland heute Singapurs viertgrößter Investor aus der EU, nach den Niederlanden, Großbritannien und Luxemburg. In den vergangenen zehn Jahren ist die Anzahl deutscher Unternehmen in der südostasiatischen Metropole um 300 % auf mehr als 1.400 gestiegen. Vor allem viele Mittelständler nutzen den Stadtstaat als Drehscheibe für ihre Aktivitäten in den ASEAN-Staaten und steuern von Singapur aus Partner und Kundenbeziehungen in Malaysia, Thailand, Indonesien oder Vietnam. Unternehmen wie Evonik haben bedeutende Produktions- und Forschungskapazitäten aufgebaut.