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Siltronic bleibt 2019 im Rahmen der Erwartungen

Covid-19 erschwert Abgabe einer Prognose

10.03.2020 -

Siltronic schloss das Geschäftsjahr 2019 bei Umsatz und Ergebnis im Rahmen der Erwartungen ab. Der Umsatz lag mit 1.270,4 Mio. EUR um knapp 13% unter dem Rekordwert des Vorjahres. Hauptgrund für die Umsatzminderung war der Rückgang der abgesetzten Waferfläche. Der in Euro ausgedrückte Durchschnittspreis der Wafer (ASP) ist im Vergleich zum Vorjahr währungsbedingt gestiegen, sein Einfluss war aber im Vergleich zum Rückgang der Wäferfläche nachrangig.

Die Abnahme der Herstellungskosten resultierte in erster Linie aus dem Rückgang der produzierten Waferfläche. Da die Absatzfläche stärker zurückgegangen ist als die Herstellungskosten, sind diese je Waferfläche gestiegen. Diese Entwicklung hatte drei wesentliche Ursachen: die niedrigere Produktionsauslastung, rund 20 Mio. EUR höhere Energiekosten (Wegfall der EEG-Härtefallregelung) und die Zunahme der planmäßigen Abschreibungen auf Sachanlagen aufgrund der durchgeführten Investitionen. Die Bruttomarge ist aufgrund der geringeren Auslastung von 43,4% im Vorjahr auf 36,0% gesunken.

Um künftige nachteilige Wechselkursentwicklungen abzuschwächen, führt das Unternehmen Maßnahmen zur Währungssicherung durch. Diese Währungssicherungen wirken sich gegenläufig zur Entwicklung der Umsatzerlöse und der Bruttomarge im Saldo aus sonstigen betrieblichen Erträgen und sonstigen betrieblichen Aufwendungen aus. Im Jahr 2019 ergab sich per Saldo ein Aufwand aus Wechselkurseffekten von 27,0 Mio. EUR.

Das EBITDA lag aufgrund der niedrigeren abgesetzten Waferfläche und gestiegener Energiekosten 2019 bei 408,7 Mio. EUR und damit um 180,6 Mio. EUR unter dem Vorjahreswert. Die EBITDA-Marge ist von 40,5% im Vorjahr auf 32,2% zurückgegangen. Das EBIT von 298,3 Mio. EUR ist um 199,4 Mio. EUR niedriger ausgefallen als im Vorjahr. Der Rückgang ist durch das gesunkene Bruttoergebnis, höhere Wechselkurseffekte und höhere Abschreibungen verursacht.

2019 betrug die Konzern-Steuerquote 14% (Vorjahr: 18%). Der Grund für die gesunkene Steuerquote liegt im gestiegenen Anteil des Gewinns, der bei Gesellschaften anfällt, die niedrige effektive Steuersätze aufweisen. Der Periodengewinn ist von 400,6 Mio. EUR auf 261,0 Mio. EUR zurückgegangen. Auf die Aktionäre entfallen hiervon 225,6 Mio. EUR (Vorjahr: 373,2 Mio. EUR). Das Ergebnis je Aktie lag bei 7,52 nach EUR 12,44 im Vorjahr.

Entwicklung Eigenkapital, Netto-Cashflow und Nettofinanzvermögen
Das Eigenkapital von Siltronic lag zum 31. Dezember 2019 bei 930,2 Mio. EUR (Vorjahr: 915,7 Mio. EUR). Damit betrug die Eigenkapitalquote 47,8% im Vergleich zu 50,4% zum 31. Dezember 2018. Die Zunahme des Eigenkapitals ist hauptsächlich auf den Jahresüberschuss von 261,0 Mio. EUR abzüglich der Dividendenausschüttung von 150,0 Mio. EUR und einer Minderung in Höhe von 130,0 Mio. EUR aufgrund versicherungsmathematischer Verluste bei der Berechnung von Pensionsverpflichtungen zurückzuführen. Die Pensionsverpflichtungen sind aufgrund rückläufiger Zinssätze (USA von 4,08% Ende 2018 auf 2,98% Ende 2019, Deutschland von 1,98% auf 1,24% im gleichen Zeitraum) um 129,2 Mio. EUR gestiegen.

Die Mittelabflüsse für Investitionen in Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte haben von 235,5 Mio. EUR im Jahr 2018 auf 348,9 Mio. EUR im Jahr 2019 zugenommen. Über die Basis-Investitionen hinaus hat Siltronic vor allem in eine neue Ziehhalle in Singapur, Kapazitätserweiterungen, Automatisierungsprojekte in der Produktion und in Projekte zur Einhaltung immer anspruchsvoller werdender technischer Spezifikationen sowie Aktivitäten zur Digitalisierung investiert.

Diese sehr hohen Auszahlungen und die Rückführung von Kundenanzahlungen konnten problemlos aus der betrieblichen Geschäftstätigkeit finanziert werden. Der Netto-Cashflow zeigt, dass nach der Korrektur von Periodenverschiebungen aufgrund von Kundenanzahlungen im Jahr 2019 81,3 Mio. EUR Einzahlungsüberschüsse erzielt wurden.

Trotz der hohen Auszahlungen für Investitionen und der gezahlten Dividende ist das Nettofinanzvermögen nur um 102,4 Mio. EUR zurückgegangen. Siltronic verfügte zum 31. Dezember 2019 über ein Nettofinanzvermögen von 588,9 Mio. EUR.

Auf Basis des erzielten Geschäftsergebnisses werden Vorstand und Aufsichtsrat der Hauptversammlung der Gesellschaft am 23. April 2020 eine Dividende von 3,00 EUR je Aktie für das Geschäftsjahr 2019 vorschlagen. Dies entspricht einer Dividendenauszahlung von 90 Mio. EUR und damit der unveränderten Ausschüttungsquote in Höhe von rund 40% des Jahresüberschusses, der auf die Siltronic-Aktionäre entfällt.

Covid-19 erschwert Abgabe einer Prognose
Das Geschäftsjahr 2020 ist für Siltronic wie erwartet verhalten gestartet. Es gibt bisher nur wenige konkrete Anzeichen für eine nachhaltige Verbesserung der Nachfrage. Trotz erster positiver Nachrichten von Kunden über deren Geschäftsverlauf 2020 sind vor allem im Speicherbereich im Markt noch hohe Lagerbestände zu erkennen. Außerdem ist der Jahresbeginn weiter von politischen und makroökonomischen Unsicherheiten und zusätzlich vom Ausbruch des Corona-Virus geprägt. Die jüngste Ausbreitung des Virus beeinträchtigt die Abgabe einer Prognose erheblich. Sollten sich die Auswirkungen des Corona-Virus verstärken, wird sich das wirtschaftliche Umfeld deutlich verschlechtern.

Sollten sich keine größeren Auswirkungen aufgrund von Corona ergeben, geht das Unternehmen von einem leicht erhöhten Absatzvolumen bei rückläufigen Durchschnittserlösen aus. Die EBITDA-Marge würde dann leicht unter Vorjahr liegen, das EBIT aufgrund höherer planmäßiger Abschreibungen einen Wert deutlich unter Vorjahr erreichen und der Netto-Cashflow trotz hoher Investitionen die Größenordnung von 2019 erzielen.

Sollte sich Covid-19 weiter ausbreiten, könnte das Absatzvolumen unter dem Vorjahr liegen. Voraussichtlich würden dann die EBITDA-Marge, das EBIT und der Netto-Cashflow im Jahr 2020 deutlich unter dem Vorjahr liegen.

Für 2020 plant Siltronic Investitionen von rund 200 Mio. EUR. Das Unternehmen wird bereits begonnene Projekte zu Kapazitätserweiterungen im ersten Quartal 2020 fertigstellen. Der überwiegende Teil der Investitionen fließt in Automatisierungsprojekte und Capabilities, um die technologische Spitzenposition zu festigen. Aufgrund der getätigten Investitionen werden die Abschreibungen um circa 30 Mio. EUR auf circa 140 Mio. EUR steigen. Die Steuerquote wird voraussichtlich bei circa 10% liegen. Der Netto-Cashflow 2020 wird aufgrund der hohen Investitionen im vierten Quartal 2019 vor allem im ersten Quartal 2020 durch entsprechende Auszahlungen in Höhe von 40 Mio. EUR belastet.

„Eine Prognose für 2020 ist vor dem Hintergrund der schwierigen Rahmenbedingungen mit einer Vielzahl von Unsicherheiten belastet. Wir werden uns auf unsere technologische Leistungsfähigkeit, die Steigerung der Produktivität und Prozessoptimierungen konzentrieren. Die Auswirkungen des Corona-Virus auf die gesamte Wertschöpfungskette sind aktuell nicht konkret vorhersehbar. Das Wohlergehen unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter hat in dieser Zeit oberste Priorität und wir haben bereits vielfältige Maßnahmen ergriffen, um die Infektionsgefahr zu minimieren. Mittel- bis langfristig werden die zugrunde liegenden vielfältigen Wachstumstreiber jedoch für eine steigende Nachfrage nach Siliziumwafern sorgen“, so CEO Christoph von Plotho.

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