SGL Carbon prüft Verkaufsoptionen für Geschäftsbereich Carbon Fibers
In einem ersten Schritt sollen zeitnah potenzielle Interessenten über die Rahmendaten des Geschäftsbereichs informiert und grundsätzliches Erwerbsinteresse ermittelt werden. Bei ausreichendem Interesse soll in einem zweiten Schritt ein strukturierter Transaktionsprozess durchgeführt werden. Insgesamt steht damit ein Umsatzanteil in Höhe von rund 179,6 Mio. EUR nach neun Monaten in 2023 (9M 2022: 269,0 Mio. EUR) auf dem Prüfstand. Der CF-Umsatzanteil entsprach nach neun Monaten in 2023 21,9% des Konzernumsatzes der SGL Carbon (9M 2022: 31,5%). Das bereinigte EBITDA1 des Geschäftsbereichs ohne Ergebnis aus Joint Ventures betrug nach neun Monaten in 2023 minus 10,9 Mio. EUR (9M 2022: 27,9 Mio. EUR). Trotz des operativen Verlustes der CF nach neun Monaten in 2023 hält die SGL Carbon an ihrer Prognose für das Geschäftsjahr 2023 fest. Dies zeigt die positive Entwicklung der drei anderen Geschäftsbereiche und die Widerstandsfähigkeit des SGL Carbon-Geschäftsmodells.
„Nach der Restrukturierung in den Jahren 2020 – 2022 und dem Stabilisierungsjahr 2023 bereitet sich SGL Carbon auf den nächsten Schritt profitablen Wachstums vor. Wir haben die SGL Carbon so aufgestellt, dass die vier operativen Geschäftsbereiche unabhängig in ihren Märkten erfolgreich sein können. Um das Entwicklungspotenzial unserer Carbon Fibers bestmöglich ausschöpfen zu können, prüfen wir derzeit alle Möglichkeiten, auch einen vollständigen Verkauf. Wir suchen einen Partner oder neuen Eigentümer, der die notwendigen Ressourcen bereitstellen kann, um das Carbon Fibers-Geschäft weiterzuentwickeln und für die Zukunft erfolgreich aufzustellen“, erläutert CEO Torsten Derr.
Carbon Fibers produziert an sieben Standorten in Europa und Nordamerika insbesondere Textile-, Acryl- und Carbonfasern bis hin zu Verbundwerkstoffen. Nach dem temporären Einbruch der Nachfrage nach Carbonfasern aus dem wichtigen Windindustriemarkt waren Umsatz und Ergebnis des Geschäftsbereichs im Laufe des Geschäftsjahres 2023 deutlich eingebrochen. Aufgrund der Bedeutung der Windindustrie für den europäischen Green Deal sind SGL Carbon sowie auch viele Experten davon ausgegangen, dass sich die Windindustrie schnell erholt. Dies ist derzeit leider nicht der Fall. Selbst bei einem Anziehen der Nachfrage geht die Gesellschaft davon aus, dass Carbon Fibers zusätzliche Ressourcen benötigt, um im internationalen Marktumfeld wettbewerbsfähig zu bleiben und Marktchancen bestmöglich zu heben. Vor diesem Hintergrund prüft die SGL Carbon alle Möglichkeiten, um eine positive Weiterentwicklung des Bereichs Carbon Fibers zu unterstützen.
„Als Vorstand ist es unsere Aufgabe, Ressourcen des Unternehmens im Sinne aller Stakeholder bestmöglich einzusetzen, um so die Voraussetzungen für zukünftiges profitables Wachstum und eine Steigerung des Unternehmenswertes zu schaffen“, führt CFO Thomas Dippold aus.