SGL Carbon bestätigt Ausblick für das Geschäftsjahr 2019
08.05.2019 -
SGL Carbon ist mit einem guten ersten Quartal in das Geschäftsjahr 2019 gestartet. Der Umsatz stieg deutlich um rund 10% auf 289 Mio. EUR. Bereinigt um einen positiven Einmaleffekt in Höhe von rund 4 Mio. EUR im Vorjahr, lag das Konzern-EBIT vor Sondereinflüssen mit knapp 19 Mio. EUR rund 2 Mio. EUR über dem Vorjahresquartal.
Das Unternehmen bestätigt seine Prognose für das Geschäftsjahr 2019 und erwartet weiterhin einen mittleren einstelligen prozentualen Umsatzanstieg sowie ein etwa gleichbleibendes EBIT vor Sondereinflüssen. Das Konzernergebnis sollte wie angekündigt ausgeglichen ausfallen. Dabei ist zu berücksichtigen, dass das Vorjahr durch einen nicht zahlungswirksamen positiven Sondereffekt in Höhe von rund 28 Mio. EUR aus der Erstkonsolidierung von SGL ACF begünstigt wurde. Darüber hinaus plant das Unternehmen für das Jahr 2019 eine Mehrbelastung im Finanzergebnis, die im Wesentlichen aus der Begebung einer Unternehmensanleihe in Höhe von 250 Mio. EUR im April resultiert. Mit dieser Anleihe sowie dem im Januar 2019 abgeschlossenen syndizierten Kredit über 175 Mio. EUR sind die Refinanzierungsmaßnahmen abgeschlossen. Im Hinblick auf bestehende Finanzverbindlichkeiten ist das Unternehmen damit bis 2023 durchfinanziert.
„In Summe sind wir mit dem Start in das Jahr 2019 zufrieden“, sagt VorstandsvorsitzenderJürgen Köhler. „Wir sind überzeugt, dass wir uns trotz weltweit abschwächender Konjunktur auch in diesem Jahr gut behaupten werden. Denn als neue SGL Carbon mit dem Fokus auf Elektromobilität, Energieversorgung und Digitalisierung sind wir diversifizierter und kundenorientierter aufgestellt als je zuvor.“
Im ersten Quartal 2019 hat die SGL Carbon ihren Umsatz deutlich um nahezu 10% auf 288,8 (Vorjahr: 263,4) Mio. EUR erhöht. Der Anstieg ging vor allem auf höhere Auslieferungen des Geschäftsbereichs Graphite Materials & Systems (GMS) zurück. Das EBIT vor Sondereinflüssen sank zwar um 9% auf 18,7 (Vorjahr: 20,5) Mio. EUR. Bereinigt um einen Ertrag in Höhe von 3,9 Mio. EUR aus einem Grundstücksverkauf im Vorjahr verbesserte sich das EBIT vor Sondereinflüssen der SGL Carbon aber um 2,1 Mio. EUR. Dies ist darauf zurückzuführen, dass der Ergebnisrückgang des Bereichs Composites – Fibers & Materials (CFM) durch die deutliche operative Verbesserung des Geschäftsbereichs GMS sowie des Bereichs Corporate mehr als kompensiert wurde. Die Kapitalrendite (ROCE) auf Basis des EBIT vor Sondereinflüssen lag im ersten Quartal bei 5,0% (Vorjahr: 5,2%). Im ersten Quartal des Vorjahres hatte der Übergang auf die Vollkonsolidierung des ehemaligen Joint Ventures mit der BMW Group (SGL ACF) eine Anpassung an den Fair Value der anteilig konsolidierten Beteiligung zum Akquisitionszeitpunkt erfordert, der zu einem positiven Ergebnisbeitrag von 28,4 Mio. EUR geführt hatte. Nach Sondereinflüssen sank daher das Ergebnis aus Betriebstätigkeit (EBIT) im ersten Quartal 2019 auf 16,3 (Vorjahr: 47,2) Mio. EUR. Aufgrund eines positiven Fremdwährungseffekts verbesserte sich das Finanzergebnis von minus 7,0 auf minus 6,2 Mio. EUR. Wegen des Wegfalls der positiven Sondereinflüsse aus dem Vorjahr ging das Ergebnis aus fortgeführten Aktivitäten vor Steuern deutlich von 40,2 Mio. EUR auf 10,1 Mio. EUR zurück. Nach Steuern lag das Konzernergebnis bei 8,9 (Vorjahr: 32,2) Mio. EUR.
Prognose für 2019 bestätigt
Das Geschäftsjahr 2018 war geprägt von positiven Effekten aus der erstmaligen Anwendung von IFRS 15 sowie von positiven Sondereinflüssen aus der Vollkonsolidierung der ehemaligen SGL ACF. Diese beeinflussen aufgrund der hohen Ausgangsbasis die Prognose für das laufende Geschäftsjahr. Darüber hinaus nimmt die SGL Carbon die Berichte über eine sich weltweit abkühlende gesamtwirtschaftliche Entwicklung zur Kenntnis. Dennoch geht das Unternehmen unverändert von einem mittleren einstelligen prozentualen Anstieg im Konzernumsatz 2019 aus, der vor allem mengengetrieben ist. Das Konzern-EBIT (vor Sondereinflüssen und Kaufpreisallokation) sollte sich nach dem sehr deutlichen Zuwachs im Vorjahr auf diesem Niveau stabilisieren. Nach einem Konzern-Jahresüberschuss von rund 41 Mio. EUR im Geschäftsjahr 2018 dürfte das Konzernergebnis im Jahr 2019 ausgeglichen sein. Hierbei ist zu berücksichtigen, dass das Vorjahr durch einen nicht zahlungswirksamen positiven Sondereffekt in Höhe von rund 28 Mio. EUR aus der Vollkonsolidierung von SGL ACF begünstigt wurde. Darüber hinaus plant man für das Jahr 2019 eine Mehrbelastung im Finanzergebnis im Wesentlichen aus der erfolgreichen Begebung der Unternehmensanleihe im April 2019 zur Refinanzierung der Ende 2020 anfallenden Fälligkeiten. Für das Geschäftsjahr 2019 erwartet man unverändert ein Investitionsbudget von rund 100 Mio. EUR nach 78 Mio. EUR im abgelaufenen Jahr. Die Nettofinanzschulden zum Jahresende 2019 sollten vor allem aufgrund höherer Investitionen sowie steigender Zinsaufwendungen um einen mittleren zweistelligen Millionen-Euro-Betrag höher liegen als zum Jahresende 2018. Die SGL Carbon bleibt aber dennoch innerhalb ihrer Zielsetzung für eine Verschuldungsquote von unter 2,5. Das Ziel für einen Verschuldungsgrad von etwa 0,5 könnte – wie bereits angekündigt – aufgrund der zusätzlichen Investitionen in den Jahren 2019 bis 2021 temporär überschritten werden.