Chemie & Life Sciences

Sepawa 2012: Wachstumskurs mit zahlreichen Innovationen

Auf soliden Grundlagen voll im Trend

10.10.2012 -

Die Besucher des Sepawa/EDC-Kongresses vom 23. bis 25. Oktober 2012 in Fulda erwartet ein vielseitiges, prall gefülltes Programm.

Die bewährte Zusammenarbeit der beiden großen Fachverbände Sepawa und GDCh unter Mitwirkung der DGK gewährleistet den aktuellsten Stand der Präsentationen zu Schönheitspflege und Sauberkeit auf dem Kongress.

184 Ausstellungsstände, Festvorträge und wissenschaftliche Vorträge auf hohem Niveau sorgen für die richtige Balance von Business, Information, wissenschaftlicher Diskussion und Networking.

Hygienisch und sauber, gepflegt und schön, angenehm und glamourös - um diese Attribute wird sich alles auf dem Kongress drehen. Dabei bekommen die wissenschaftlichen Grundlagen ebenso wie Aspekte der Nachhaltigkeit genügend Raum. Mit diesem Angebot können sich die Besucher einen umfassenden Überblick über den Stand der Branche verschaffen, die Mischung aus Ausstellung und einem vielseitigen Vortragsprogramm bietet ein anregendes Ambiente.

Schaum: Ein schillerndes Phänomen

Beim Thema Schaum, dem Schwerpunkt der 8. EDC (European Detergents Congress), scheiden sich die Geister. So ist reichliche Schaumbildung für bestimmte Produkte, besonders im Bereich Pflege und Wellness, essentiell, während sie z.B. bei automatischen Reinigungsprozessen die Effizienz empfindlich beeinträchtigt. Dr. Horst-Dieter Speckmann, Vorsitzender der GDCh-Fachgruppe „Chemie des Waschens" erwartet intensive Diskussionen zu den Fragen, wie Schäume erzeugt, stabilisiert und bei Bedarf wieder zerstört werden können. „Trotz der enormen Wichtigkeit der genannten Punkte, sind wesentliche Details über Schäume und ihre Eigenschaften immer noch nicht verstanden", so Speckmann, „so dass eine Kontrolle von Schaumeigenschaften häufig nicht möglich ist."

Er weist darauf hin, dass viele funktionierende Prozesse auf Erfahrungswerten beruhen und Innovationen häufig an der „Angst" scheitern, dass es dann „mit dem Schaum nicht mehr funktioniert". Der Eröffnungsvortrag "Foam - a blessing and a curse", macht die ganze Ambivalenz und Aktualität dieses Themas deutlich.

Nachhaltig: Mehr als grün

Gemeinsam gestalten die Sepawa-Fachgruppe LUV (Legislative - Umwelt - Verbraucher) und die GDCh den Vortragsblock „Nachhaltigkeit und Produktsicherheit". Lange standen für die Waschmittelindustrie reine Umweltthemen im Vordergrund - verschiedene nachwachsende Rohstoffe führten zu „grünen Produkten". Zu ihrem Bioabbau und Verbleib in der Umwelt wurde intensiv geforscht. Inzwischen haben Industrie und Verbraucher erkannt, dass die rein ökologische Sichtweise für eine ganzheitliche Bewertung zu kurz greift und der gesamte Lebensweg des Produkts betrachtet werden muss.

Dr. Roland Schröder, Vorsitzender der Sepawa-Fachgruppe LUV erläutert: „ Ein grünes Produkt ist nicht unbedingt ein nachhaltiges Produkt. Zu einem nachhaltigen Produkt gehört neben der ökologischen Verträglichkeit auf jeden Fall auch eine entsprechende Leistung." Berücksichtigt man zusätzlich. ökonomische und soziale Faktoren über die gesamte Lieferkette, kommt man zu komplexeren Bewertungskriterien. So geht auch das Verhalten des Verbrauchers, z. B. bei Dosierung und Temperaturwahl in die Bewertung der Nachhaltigkeit eines Produkts ein.

Mit den jüngsten Innovationen bei Waschmitteln, den Niedrigtemperaturwaschmitteln und den Superkompaktaten haben Verbraucher die Möglichkeit, über diesen Teil der Wertschöpfungskette mit zu entscheiden.
Um die neuen Inhalts- und Zusatzstoffe für die nachhaltigen Wasch- und Reinigungsmittel, Enzyme, Komplexbildner und (Co-)Tenside, geht es in vielen Beiträgen des Forums für Neues. Einige Produkte werden hier erstmalig präsentiert.

In betriebsinternen Abläufen werden Nachhaltigkeitsgebote oft kritisch gesehen und sind manchmal nur schwer zu vermitteln. Wieweit sich diese Tendenzen mit der Dynamik innerhalb eines Expeditionsteams decken, gehört zu den Überraschungen des Events. Arved Fuchs, der 1989 als erster Mensch beide Pole in einem Jahr zu Fuß erreichte, wird als Festredner der Veranstaltung, über Führungserfahrungen in Extremsituationen berichten.

Bei Sonnenlicht besehen

Applikativer Sonnenschutz ist bei den Verbrauchern weitgehend akzeptiert und gehört routinemäßig ins Reisegepäck für den Sommerurlaub und andere Freizeitaktivitäten. Die Wirkungsweise der UV-Strahlen ist dennoch längst nicht umfassend geklärt; grundsätzliche Fragen dazu wird die DGK (Deutsche Gesellschaft für wissenschaftliche und angewandte Kosmetik) in einem von ihr gestalteten Tagungsteil ansprechen: So wird z. B. die suberythemale Lichteinwirkung thematisiert, die nach einem kürzeren, zufälligen Aufenthalt in der Sonne die Haut negativ belasten kann, weit bevor Hautrötungen sichtbar werden.

Werden organische Bestandteile die gängigen anorganischen ZnO und TiO2-Partikel mit ihrem unerwünschten Weißton in Sonnenschutzmitteln ersetzen können? Neueste Ergebnisse zu den unbestrittenen Wechselwirkungen zwischen Immunsystem und Lichteinwirkungen werden präsentiert, und schließlich wird der Frage nachgegangen, ob der bisher allgemein akzeptierte Lichtschutzfaktor auf globaler Ebene dieselbe zuverlässige Aussagekraft hat. Auch der zweite Themenblock der DGK „Haarpflege, von der Wurzel bis zur Spitze" wird großes Interesse auf sich ziehen.

Startklar für neue Kosmetiktrends

Das solide Wachstum der Sparte Schönheitspflege - laut IKW (Industrieverband für Körperpflege und Waschmittel) 1,4 % von 2010 bis 2011 - spiegelt sich auch in den Präsentationen des „Forums für Neues", dem anwendungsorientierten Teil der Veranstaltung, wider. Von den insgesamt 90 Beiträgen des Forums kommen 44 aus dem Bereich Personal Care. Für Naturkosmetika stellte der IKW gar eine Wachstumsrate von 10 % fest. Dieser Trend findet sich auch in den zahlreichen Beiträgen, die sich mit den neuesten Wirkstoffen und Formulierungshilfsmitteln auf natürlicher Basis wie Sanddorn und Hafer beschäftigen.

Mit der zunehmenden Käuferreichweite für Kosmetikprodukte in der Generation 60+ bilden Wirkstoffe für Anti-Aging- und Spezialprodukte für die reife Haut einen weiteren Schwerpunkt. Spielte bisher das unmittelbare Erlebnis beim Kauf von Kosmetika eine wichtige Rolle, so ist inzwischen ein deutlicher Anteil von online-Umsätzen hinzugekommen. Immerhin stieg der online-Handel für Parfüms und Kosmetika nach dem für Bekleidung am stärksten. Ganz sicher wird Christian Baudis, ehemals Chef von Google-Deutschland und heute Geschäftsführer der Deutschland-Niederlassung eines Video-Werbenetzwerkes mit dem Marketing-Vortrag „Gesellschaft 2.0 - wie das Internet uns verändert" der Branche wichtige Aspekte vermitteln.

„Die Forderung nach immer besseren, innovativen Produkten ist vor dem Hintergrund weltweit steigender Rohstoffpreise eine enorme Herausforderung", betont Prof. Dr. Klaus-Peter Wittern, 1. Vorsitzender der Sepawa, dafür brauchen wir weiterhin leistungsfähige und hoch motivierte Mitarbeiter. Die Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses ist daher ein wichtiges Anliegen des Sepawa. So werden wir weiterhin den erfolgreichen Kurs der Branche beibehalten können." 

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