Schweiz will Beziehungen zur EU stärken
Bundesrat verabschiedet Entwurf eines Verhandlungsmandats mit dem wichtigsten Handels- und Exportpartner
„Scienceindustries begrüßt den heutigen Entscheid des Bundesrats, den Entwurf für ein Verhandlungsmandat mit der Europäischen Union zu verabschieden, sagt Stephan Mumenthaler, Direktor des Wirtschaftsverbands Chemie Pharma Life Sciences. „Für den langfristigen und nachhaltigen Erfolg der Schweizer chemisch-pharmazeutischen Industrie ist ein auch künftig geregeltes Verhältnis zum wichtigsten Handels- und Exportpartner EU mit den Bilateralen III zentral.“
Knappes Zeitfenster für Verhandlungen nutzen
Der Schweizer Wirtschafts-, Wissenschafts- und Innovationsstandort drängt seit Langem auf eine möglichst rasche Aufnahme von Verhandlungen mit der EU. Es gilt, nun das knappe Zeitfenster vor den Wahlen des europäischen Parlaments im Juni 2024 optimal zu nutzen. Scienceindustries unterstützt den Bundesrat in diesem Bestreben und setzt sich dafür ein, dass die chemisch-pharmazeutische Industrie als zentraler Akteur sich in den weiteren Prozess einbringen kann.
MRA, PFZ, Horizon: Fortschritte dringend nötig
Der EU-Binnenmarkt ist für Chemie, Pharma und Life Sciences mit knapp 48% der Gesamtexporte der Schweiz der wichtigste Absatzmarkt. Der Abbau technischer Handelshemmnisse mit einem MRA erleichtert den EU-Marktzugang und beseitigt die Diskriminierung von Schweizer Produkten – einer weiteren Erosion gilt es Einhalt zu gebieten. Die forschungsintensiven Industrien sind zudem auf hochqualifizierte ausländische Fachkräfte angewiesen, weswegen man die angestrebte institutionelle Lösung beim Personenfreizügigkeitsabkommen sowie die angestrebte vollständige Teilnahme der Schweiz am wichtigsten europäischen Forschungsprogramm Horizon Europe begrüßt.
Langfristige Zusammenarbeit im Gesundheits- und Strombereich sichern
Schließlich unterstützt Scienceindustries die vorgesehenen Veränderungen im Gesundheits- und Strombereich. Im Gesundheitsschutz hat die Schweiz aufgrund der kurzen Reaktionszeiten und des hohen Schadenpotenzials in Krisensituationen ein Interesse an der Mitwirkung in den EU-Risikobewertungs- und Schnellwarnsystemen. Das geplante Stromabkommen stärkt die langfristige Versorgungssicherheit sowie die Position der hiesigen Unternehmen im europäischen Strommarkt – die vollständige Strommarktöffnung in der Schweiz als Grundlage dafür schafft gleichzeitig Raum für Innovation.
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