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„Schnelltest“ hilft, Korallenriffe effektiver zu schützen

Biologen identifizieren verschiedene Mechanismen der Wärmetoleranz bei Korallen

13.09.2021 - Derzeit ist ein weltweites Korallensterben zu beobachten.

Binnen weniger Jahrzehnte haben sich die globalen Korallenbestände halbiert und viele Korallen sind aufgrund ihrer geringen Wärmetoleranz kaum gegen den bevorstehenden weiteren Anstieg der Meerestemperaturen gewappnet. Es gibt jedoch einige Vertreter unter den Korallen, die besser mit Hitzestress umgehen können als andere.

Um die Erforschung der Faktoren, die zu einer erhöhten Wärmetoleranz von Korallen beitragen, zu erleichtern, haben der Biologe Christian Voolstra und sein Forschungsteam der Universität Konstanz ein mobiles Testsystem entwickelt, das sog. „Coral Bleaching Automated Stress System (CBASS), das die schnelle Identifizierung besonders widerstandsfähigen Korallen in der Natur ermöglicht.

Die Forscher kombinierten für ihre Studien zum Hitzestress bei Griffelkorallen (Stylophora pistillata) im Roten Meer ihren mobilen „Schnelltest“ zur Messung von Toleranzschwellen mit molekularen Analysen, um verschiedene Typen der Wärmetoleranz zu identifizieren.

In ihrer Studie verwendete Voolstras Team das Testsystem, um die Wärmetoleranz von Griffelkorallen in verschiedenen Regionen im Roten Meer zu bestimmen. Genetische Untersuchungen zeigten, dass es bei Griffelkorallen aus dem Golf von Akaba als Antwort auf Hitzestress zu einer stark veränderten Genexpression kommt. Zeitgleich verändert sich die Zusammensetzung der mit den Korallen assoziierten Bakteriengemeinschaften. Bei den Griffelkorallen aus dem zentralen Teil des Roten Meeres kam es hingegen bei Hitzestress zu keiner dieser deutlichen Veränderungen.

Die Ergebnisse untermauern die Idee von unterschiedlichen Mechanismen der Wärmetoleranz bei Griffelkorallen. Das Verfahren soll zukünftig zur globalen Anwendung kommen, um Korallenriffe mithilfe der gewonnenen Erkenntnisse gezielter vor den Folgen des Klimawandels schützten zu können.

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