Samson macht sich Digitalisierungsfit
Rolf Sandfoss Innovationszentrum eingeweiht - modernstes fluidisches Entwicklungsprüfzentrum
Mit der Eröffnung eines 21 Mio € teuren Innovationszentrums stellt Samson die Weichen für den digitalen Wandel. Intelligente Stellungsregler sollen Prozessknoten werden und die Prozesssteuerung übernehmen.
Bereits im März hatte das Frankfurter Unternehmen eine strategische Technologiekooperation mit dem israelischen Start-up 3DSignals Ltd. geschlossen. „Mit der bahnbrechenden Echtzeitanalyse von 3DSignals werden unsere Produkte und Systeme intelligenter, vernetzter und in der Selbstdiagnose kompetenter – das alles ist notwendige Voraussetzung für eine durchgängig digitalisierte Produktionsumgebung“, so Vorstandsvorsitzender Dr. Andreas Widl. 3DSignals überwacht akustisch Anlagenteile in rauen Industrieumgebungen im laufenden Betrieb. Anomalien, die zu einem Anlagenausfall und damit Produktionsstillstand führen können, lassen sich damit frühzeitig identifizieren. Die Echtzeitauswertung bedient sich künstlicher neuronaler Netze mit Deep-Learning-Strukturen.
Ein nächster Baustein in der Digitalisierungsstrategie von Samson kam Ende Juni mit der mehrheitlichen Übernahme der Digitalisierungs- und Automatisierungsplattform ubix hinzu. Als modulare Plattform liefert sie branchenübergreifend Flexibilität in Bezug auf die Einbindung verschiedener Leitsysteme und Steuerungen sowie Skalierbarkeit hinsichtlich des Ausbaus. Durch den cloudbasierten Software-as-a-Service-Ansatz ist ubix im Vergleich zu konventionellen Steuerungs- und Überwachungslösungen auch für den Einsatz in kleineren Anlagen geeignet.
Da mit all diesen Einzelschritten die Digitalisierung bei allen Produkten immer mehr in den Mittelpunkt der Geschäftstätigkeit kommt, wird die auf Prozessautomatisierung spezialisierte Konzerntochter Samsomatic in das Gesamtunternehmen zurückintegriert.
Modernstes fluidisches Entwicklungsprüfzentrum
Das Innovation Center dürfte derzeit das modernste Entwicklungsprüfzentrum im Bereich der Ventiltechnologie sein. Es wird als Profit-Center geführt und soll nicht nur dem eigenen Haus als Forschungs- und Zertifizierungsplattform zur Verfügung stehen, sondern auch Kunden und Partnern. Auf einer Gesamtfläche von über 7.000 m² können neben dem Prototypenbau Simulationen und Prüfungen in den verschiedensten Bereichen durchgeführt werden. Zusätzlich zu den klassischen Forschungsbereichen wie Werkstofftechnologie, Strömungstechnik, Kryotechnologie, Akustik, Regelungstechnik, Gerätesicherheit und Systemintegration werden im Innovation Center auch Themen wie Datenanalytik und Cloud-Technologie aufgegriffen.
Forschungs- und Entwicklungsvorstand Dr. Thomas Steckenreiter ist davon überzeugt, dass in zweieinhalb bis drei Jahren die Vision vom Prozessknoten Wirklichkeit wird. „Damit sind die Voraussetzungen gegeben, den Datenschatz, der an jedem Ventil anfällt, zu heben. Wir sind dabei, entsprechende Geschäftsmodelle zu entwickeln,“ so Widl.
Digitale Lösungen machen derzeit nur 1 % des Umsatzes aus, der im laufenden Geschäftsjahr, das bis Ende März geht, wohl 640 Mio. € betragen wird. Wenn alles nach Plan geht, soll bis zum Jahr 2020 die Umsatzmilliarde überschritten und bis zum Jahr 2025 die Hälfte des Konzern-Umsatzes mit digitalen Geschäftsmodellen erwirtschaftet werden.
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