Rekordquartal: Lanxess hebt Jahresprognose an
11.08.2011 -
Lanxess hebt seine Ergebnisprognose für das Gesamtjahr 2011 nach einem Rekordergebnis im zweiten Quartal an. Der Spezialchemie-Konzern erwartet jetzt einen Anstieg des EBITDA vor Sondereinflüssen um rund 20 % im Vergleich zum Vorjahr. Zuvor war ein Wachstum von zehn bis 15 % als Prognose genannt worden. Im zweiten Quartal stieg das EBITDA vor Sondereinflüssen im Vergleich zum Vorjahresquartal um 26 % auf 339 Mio. €.
„Dank unserer klaren Ausrichtung auf innovative Premium-Produkte und aufstrebenden Volkswirtschaften, verbunden mit unserer bewährten Preis-vor-Menge-Strategie, haben wir erneut hervorragende Ergebnisse erzielt", sagte Lanxess Vorstandsvorsitzender Axel C. Heitmann. „Dabei haben insbesondere unsere Geschäfte mit Synthesekautschuken und Hightech-Kunststoffen vom Megatrend Mobilität profitiert."
Der Umsatz wuchs gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 23 % auf 2,2 Mrd. €. In allen Segmenten wurden die gestiegenen Rohstoffkosten vollständig in den Markt weitergegeben. Hinzu kamen ein Mengenwachstum und positive Portfolio-Effekte aus den jüngsten Akquisitionen, vor allem des DSM-Elastomergeschäfts. Gegenläufig auf die Umsatzentwicklung wirkten Währungseffekte von minus sieben %, hauptsächlich infolge des schwachen US-$. Die EBITDA-Marge vor Sondereinflüssen betrug im zweiten Quartal 15,1 % nach 14,7 % im Vorjahr. Der Konzerngewinn stieg im Jahresvergleich um 38 % auf 181 Mio. €.
Geschäftsentwicklung nach Regionen
EMEA (Europa ohne Deutschland, Mittlerer Osten, Afrika) blieb mit 30 % Anteil am Konzernumsatz im zweiten Quartal 2011 die stärkste Region. Hier stieg der Umsatz gegenüber dem Vorjahr um 25 % auf 665 Mio. €. Das stärkste Wachstum wurde dabei in Russland, Frankreich und Italien verzeichnet. Die Region Asien-Pazifik erzielte ein Umsatzplus von 19 % auf 492 Mio. € und damit einen Anteil am Gesamtumsatz von 22 %. Wesentlichen Anteil am Wachstum in dieser Region hatten insbesondere China, Indien und Südkorea. In Deutschland stieg der Umsatz gegenüber dem Vorjahr um 26 % auf 411 Mio. €. Das waren 18 % des Konzernumsatzes. In der Region Nordamerika verbesserte Lanxess seinen Umsatz im Jahresvergleich um 18 % auf 368 Mio. €. Der Anteil am Gesamtumsatz betrug 16 %. In Lateinamerika stieg der Umsatz gegenüber dem Vorjahr um 25 % auf 307 Mio. € und entsprach damit 14 % des Konzernumsatzes. Bereinigt um Währungseffekte erzielte die Region das stärkste operative Wachstum im zweiten Quartal 2011. Brasilien war erneut der wichtigste Wachstumstreiber in der Region. Der Umsatz in den fünf BRICS-Staaten (Brasilien, Russland, Indien, China, Südafrika) nahm gegenüber dem Vorjahr um 22 % auf 522 Mio. € zu. Das waren 23 % des Konzernumsatzes.
Geschäftsentwicklung nach Segmenten
Das Segment Performance Polymers weitete seinen Umsatz im zweiten Quartal gegenüber dem Vorjahr um 37 % auf 1,3 Mrd. € aus. Steigende Rohstoffkosten, insbesondere für Butadien und Isobutylen, wurden durch Preiserhöhungen um 29 % kompensiert. Weitere Gründe waren das Mengenwachstum und ein Beitrag von rund 80 Mio. € des erworbenen EPDM-Kautschukgeschäfts. Das EBITDA vor Sondereinflüssen stieg um 40 % auf 229 Mio. €. Dabei profitierten das Synthesekautschuk-Geschäft und das Hightech-Kunststoff-Geschäft vom Wachstum in der Reifen- beziehungsweise Automobilindustrie. Um die Chancen, die der Megatrend Mobilität bietet, optimal zu nutzen, hat Lanxess vor kurzem den Ausbau seines Werks für Nd-PBR-Kautschuk am US-Standort Orange, Texas, abgeschlossen. Nd-PBR ist ein synthetischer Kautschuk, der zur Herstellung der neuen Generation sogenannter „Grüne Hochleistungsreifen" essentiell ist. Darüber hinaus wurde die Produktionsanlage für die Hightech-Kunststoffe Durethan und Pocan in Wuxi, China, erweitert. Diese Kunststoffe leisten einen wichtigen Beitrag zum Leichtbau in der Automobilindustrie.
Unterstützt durch Preis- und Mengensteigerungen kletterte der Umsatz im Segment Advanced Intermediates im zweiten Quartal um 14 % auf 395 Mio. €, wobei gestiegene Rohstoffkosten vollständig weitergegeben wurden. Das EBITDA vor Sondereinflüssen blieb mit 65 Mio. € auf dem hohen Vorjahresniveau. Beide Geschäftsbereiche Advanced Industrial Intermediates und Saltigo profitierten dabei von der anhaltend robusten Nachfrage im Agrobereich, insbesondere nach Vorprodukten für Fungizide.
Der Umsatz des Segments Performance Chemicals wuchs im Jahresvergleich um 5% auf 561 Mio. €. Alle Geschäftsbereiche des Segments gaben die steigenden Rohstoffkosten vollständig weiter in den Markt. Zum verbesserten Umsatz trugen zudem die im Januar übernommene lateinamerikanische Darmex-Gruppe und das im April erworbene Materialschutzgeschäft von Syngenta bei. Das EBITDA vor Sondereinflüssen stieg um 13 % auf 95 Mio. €, wobei die beiden Geschäftsbereiche Inorganic Pigments und Rubber Chemicals, angetrieben durch die Megatrends Urbanisierung und Mobilität, die stärksten Ertragssteigerungen erzielten.
Ausblick
„Die Nachfrage nach unseren Produkten ist weiterhin stark und unsere Produktionsanlagen sind sehr gut ausgelastet", sagte Heitmann. „Vor diesem Hintergrund und dem starken ersten Halbjahr heben wir unsere Jahresprognose für das Gesamtjahr 2011 an." Erwartet wird jetzt eine Steigerung des EBITDA vor Sondereinflüssen um rund 20 % im Vergleich zum Vorjahreswert von 918 Mio. €. Potenzial für Rückschläge ergibt sich aus der Gefahr einer weiteren Abschwächung des US-Dollars sowie der hohen Staatsverschuldung einzelner europäischer Staaten und der USA. Zum Ausgleich erwarteter weiterer Preissteigungen für Rohstoffe und Energie in der zweiten Jahreshälfte wird Lanxess an seiner Preis-vor-Menge-Strategie konsequent festhalten. Lanxess beobachtet natürlich auch die aktuellen Entwicklungen an den Finanzmärkten und die gestiegene Nervosität der Anleger. Daraus abzuleiten ist auch eine erhöhte Unsicherheit bezüglich der zukünftigen makroökonomischen Entwicklung. Heitmann sagte: „Wir haben in den vergangenen Jahren gezeigt, dass wir dank unserer exzellenten strategischen Aufstellung und unserer engagierten Mitarbeiter schnell und effizient auf jegliche Herausforderungen reagieren können."