Portavo 908 Multi von Knick
Das erste mobile Memosens-Analysenmessgerät für die pharmazeutische und biotechnologische Industrie
Das tragbare, Memosens-basierte Messgerät zur Flüssigkeitsanalyse eignet sich durch GLP-Konformität für den Einsatz in der pharmazeutischen und biotechnologischen Industrie.
Bei dem neuen Portavo 908 Multi des Berliner Herstellers von elektronischen Messgeräten ermöglicht nun eine Micro-USB-Schnittstelle zum Druckeranschluss das sofortige Ausdrucken von Kalibrierprotokollen. Zusätzlich zeichnet sich das aktuelle Modell durch neue Funktionen aus. Dazu zählen z. B. eine Dreipunkt-Kalibrierprozedur für pH-Sensoren, ein mehrstufiges Benutzermanagement und Sicherheitsfunktionen, die die Verwendung fehlerhafter Memosens-Sensoren oder versehentliche Verwechslungen ausschließen.
Mobile Messgeräte zur Flüssigkeitsanalyse bieten verschiedene praktische und wirtschaftliche Vorteile. Für Anwendungen an entlegenen Standorten zum Beispiel, die nicht kontinuierlich überwacht werden müssen und bei denen die Implementierung einer stationären Messstelle wirtschaftlich nicht sinnvoll wäre, sind sie ein ideale Lösung. Ebenso lassen sich mit mobilen Analysenmessgeräten stationäre Messstellen auf korrekte Kalibrierung und fehlerfreies Arbeiten überprüfen. Auch wenn es bei Messstellen, die an das Leitsystem angeschlossen sind, zu Störungen oder Unterbrechungen der Datenübertragung kommt, ist eine einfache und schnelle Überprüfung lokaler Sensoren und Werte möglich. Nicht zuletzt leisten die tragbaren Geräte eine wichtige Hilfe für die örtliche Bestimmung von Prozessstellen, an denen sich eindeutige Messwerte erzielen lassen. Wo Memosens-Sensoren verwendet werden, geht an Geräten aus der Portavo-Serie von Knick kein Weg vorbei: Der Berliner Messtechnikspezialist bietet zur Zeit marktweit die einzigen mobilen Analysenmessgeräte für die moderne Sensortechnologie.
Sensortechnologie für den rauen Industriealltag
Die digitale Sensor-Technologie Memosens ermöglicht ein besonders sicheres und einfaches Handling von Sensoren auch unter erschwerten Umgebungsbedingungen. Bei Memosens-Sensoren dient eine integrierte Elektronik dem Speichern und Auswerten prozessnaher, sensorspezifischer Daten direkt im Sensorkopf. Die Übertragung von digitalisierten Messdaten und Speisespannung erfolgt zwischen elektrochemischen Sensoren und Analysengeräten induktiv und somit kontaktlos. Dadurch sind typische Fehlerursachen der analogen Technik – Feuchtigkeit, Korrosion und Ablagerungen an den Kontakten – ausgeschlossen. Auch Probleme, die aufgrund ungeeigneter Kabel oder unzureichender galvanischer Trennung auftreten können, gehören beim induktiven System der Vergangenheit an. Dank der integrierten Elektronik lassen sich Memosens-Sensoren unter idealen Bedingungen im Labor vorkalibrieren. Auf dieser Grundlage und durch die völlige Unempfindlichkeit der Anschlüsse gegen Schmutz und Feuchtigkeit lassen sich die Sensoren auch unter erschwerten Umgebungsbedingungen vor Ort einfach und unkompliziert installieren. Ein Bajonettverschluss erlaubt das einfache Öffnen und Schließen ohne Kabelverdrehung. Zudem gewährleistet die vollständige galvanische Trennung von Messgerät und Sensorelement auch bei schwierigsten Potenzialverhältnissen sichere Messungen.
Mobil, robust, praktisch, komfortabel
Das mobile Analysenmessgerät für die Memosens-Technologie ist auf die Anforderungen der Praxis zugeschnitten: Das aus hochstabilem Kunststoff gefertigte Gehäuse mit der Schutzart IP 66/67 ist für den rauen Industrie- sowie für den Außeneinsatz ausgelegt und verfügt über einen Köcher, der einen Sensor bei Transport oder Lagerung gegen Austrocknung und mechanische Einwirkungen schützt. Das hochauflösende Farbgrafik-Display ist kratzfest und chemikalienbeständig. Beschädigungen im Feldeinsatz werden durch eine zusätzliche Schutzklappe verhindert, die sich im Labor als Aufsteller für das Gerät nutzen lässt. Zusätzlich verfügt das Gehäuse über einen ausklappbaren Haken, an dem es der Anwender aufhängen kann, um seine Hände frei zu haben. Portavo verfügt über einen für Geräte dieser Art ungewöhnlich leistungsfähigen Datenlogger. Datensätze lassen sich wahlweise manuell, ereignis- oder zeitgesteuert aufzeichnen und Messreihen über einen festgelegten Zeitraum anlegen.
Der Anschluss von Memosens-Sensoren zur Messung von pH/Redox-Werten, Leitfähigkeit, gelöstem Sauerstoff oder auch von optischen Sauerstoffsensoren gestaltet sich denkbar einfach: Nach dem Anstecken übertragen die Sensoren den bereits im Sensorkopf digitalisierten Messwert störungsfrei als digitales Signal an das Messgerät. Beim Wechsel eines Sensors werden die sensorspezifischen Daten in das Messgerät geladen, worauf der Betrieb direkt aufgenommen werden kann. Neben Standarddaten wie der Sensor-ID werden Betriebsdaten über die Anzahl der Kalibrierungen, Betriebsstundenzähler für unterschiedliche Betriebskonditionen hinsichtlich Temperatur, Strom, SIP/CIP-Zyklen und Elektrolytbelastung aufgenommen und für das Asset-Management zur Verfügung gestellt. Zur Parametrierung sowie zur Archivierung, Darstellung, Dokumentation und Weiterverarbeitung von Messwerten, Kalibrierprotokollen und -daten mit dem PC stellt Knick die Software MemoSuite und Paraly 112 bereit, in die die Portavo-Daten via USB-Anschluss importiert werden.
Wählerisch und äußerst sicher
Das mobile Gerät stellt sich sofort nach dem Sensor-Anschluss auf den gewählten Parameter ein, alle relevanten Sensordaten sind auf einen Blick erkennbar. Eindeutige Grafiksymbole ermöglichen dabei die intuitive Bedienung und übersichtliche Menüsteuerung.
Sobald ein Memosens-Sensor mit dem Analysenmessgerät verbunden wird, gibt das Sensoface – ein dem Smiley nachempfundenes Icon – einen schnellen Hinweis auf den Sensorzustand. Während der Messung und nach Abschluss der Kalibrierung wird der Sensorzustand angezeigt. Verschlechtert sich der Sensorzustand, gibt das Gerät eine Meldung mit einem Hinweis auf die Ursache aus. Darüber hinaus lassen sich Memosens-Sensoren aufgrund ihrer Fähigkeit, spezifische Kenndaten im Sensorkopf zu speichern, direkt dem Portavo zuordnen: Zu den Kenndaten zählen Sensortyp und Tags, die die jeweilige Messstelle und die betreffende Anlage kennzeichnen, in denen der Sensor eingesetzt wird. Die direkte Zuordnung zum Gerät stellt sicher, dass nur die vorgesehenen Sensoren in der vorliegenden Messstelle eingesetzt werden. Je nach Konfiguration reagiert das mobile Messgerät beim Anschluss des falschen Sensors mit einer Fehlermeldung oder – bei höchster Sicherheitsstufe – mit einer Ablehnung des Sensors.
Zusätzlich verhindert das neue Benutzermanagement unbefugtes Eingreifen in den Betriebsablauf und eine nicht autorisierte Geräteverwendung. Dafür können bis zu vier Benutzerprofile mit unterschiedlichen Zugriffsrechten eingerichtet werden. Je nach Erfahrung des betreffenden Nutzers lassen sich Rollenprofile für die Konfiguration von Gerät und Sensor sowie für die Sensorkalibrierung festlegen. Auf diese Weise wird das Risiko unbeabsichtigt veränderter Einstellungen deutlich reduziert.
GLP-konform für Biotech und Pharma
Portavo 908 Multi entspricht den Dokumentations-Richtlinien der in der deutschen Chemikalienverordnung verankerten GLP (Gute Labor Praxis) und ist damit für den Einsatz in der pharmazeutischen und biotechnologischen Industrie qualifiziert. Das Analysenmessgerät fasst alle relevanten Kalibrier- und Sensordaten übersichtlich zusammen und kennzeichnet sie zur eindeutigen Zuordnung mit Zeit- und Datumsstempeln. Über die Micro-USB-Schnittstelle lassen sich lokale oder auch Netzwerkdrucker direkt ansteuern, um das Kalibrierprotokoll sofort auszudrucken. Durch die lückenlose Dokumentation von Kalibrier- und Prüfdaten werden alle SOP-Vorgaben garantiert eingehalten. Das Analysenmessgerät wird von Knick mit dem Abnahmeprüfzeugnis 3.1 zur Bestätigung der Gerätespezifikation auf Grundlage nationaler und internationaler Messstandards ausgeliefert.
Verbesserte Kalibrierprozedur für pH-Elektroden
Weitere Neuerungen zur Optimierung auf pharmazeutische Anwendungen betreffen die erweiterten oder verbesserten Kalibriermöglichkeiten. Mit der neuen Kalibrierprozedur Cal SOP können pH-Elektroden mit bis zu drei Kalibrierpunkten überprüft werden. Dabei dient der dritte Puffer als Kontrollpuffer, für den der Anwender die maximal erlaubte Abweichung (Delta pH) selbst definieren kann. Für jeden Kalibrierpunkt lässt sich der Puffersatz selektiv auswählen und die Reihenfolge festlegen. Neben handelsüblichen können auch kundenspezifische Pufferlösungen verwendet werden. Während der Kalibrierprozedur wird die Qualität der Elektrode kontinuierlich überwacht, bei Grenzüberschreitungen wird eine Fehlermeldung ausgegeben. Auch die integrierten Temperaturfühler von Memosens-Sensoren lassen sich mit diesem mobilen Gerät kalibrieren – eine wichtige Voraussetzung für die Verwendung in der Pharmaindustrie. Mit der Möglichkeit einer Ein-Punkt-Kalibrierung der Temperaturfühler, bspw. nach der Sterilisierung der Sensoren, lässt sich nicht nur eine höhere Sensorgenauigkeit erzielen, sondern auch SOP-Vorgaben sind leichter erfüllbar.
In Kombination mit Leitfähigkeitssensoren ist auch die Konzentrationsmessung von Natriumchlorid (NaCl), Salzsäure (HCl), Natriumhydroxid (NaOH), Schwefelsäure (H2SO4) und Salpetersäure (HNO3) möglich. Induktive Leitfähigkeitssensoren eignen sich zur Messung hoher Konzentrationen mit Masseanteilen bis 100 Gew % besonders gut.
Fazit
Memosens hat einen neuen Standard in der Flüssigkeitsanalyse gesetzt. Neben dem vereinfachten Handling der Sensoren und erhöhter Messsicherheit eröffnet die Digitalisierung der Daten und die Speicherfähigkeit der Sensoren in Kombination mit dem passenden Messgerät neue Möglichkeiten zur sicheren Anwendung in kritischen Bereichen. Dabei bieten die Analysenmessgeräte aus der Portavo-Serie von Knick für alle Ansprüche die passende Lösung: Dazu zählen wirtschaftliche Basismodelle zur Messung von pH oder Leitfähigkeit, eine Ex-Schutz-Version oder Geräte wie Portavo 907 Multi und schließlich das aktuelle, GLP-konforme Portavo 908 Multi, mit denen sich auch optische Sauerstoffsensoren verwenden lassen.
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