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Pharmainvestor erwägt höhere Offerte für irische Elan

12.04.2013 -

Die US-Investmentfirma Royalty Pharma sondiert Kreisen zufolge eine Nachbesserung ihres milliardenschweren Vorstoßes zur Übernahme der irischen Pharmafirma Elan. Royalty Pharma erwäge, mehr zu zahlen, falls das Multiple-Sklerose-Mittel Tysabri von Elan bestimmte Geschäftsziele erreiche, sagten Reuters zwei mit der Angelegenheit vertraute Personen. Die Investmentfirma hatte im Februar eine Kaufofferte für Elan im Volumen von insgesamt 6,6 Mrd. US-$ in Aussicht gestellt. Den Elan-Aktionären wollen die Amerikaner 11 US-$ je Anteilsschein bieten. Elan lehnt den Vorstoß allerdings vehement ab. Der in Irland für Übernahmen zuständige Ausschuss gab Royalty Pharma unlängst bis zum 10. Mai Zeit, eine verbindliche Offerte vorzulegen.

Elan hatte zu Jahresbeginn alle Rechte an Tysabri für 3,25 Mrd. US-$ plus zukünftige Lizenzzahlungen an den bisherigen Kooperationspartner, den US-Biotechkonzern Biogen Idec, verkauft. Das Elan-Management will die Einnahmen zur Finanzierung von Zukäufen nutzen. Tysabri war bis dahin das mit Abstand wichtigste Medikament der Iren. Eine Übernahme durch Royalty Pharma würde daher die Strategiepläne des Elan-Managements durchkreuzen.

Royalty Pharma erwäge nun seine Offerte mit einem kleinen Aufschlag zu versehen, sagten die Insider. Die Elan-Aktionäre sollen zudem sogenannte CVR-Rechte erhalten, deren Wert abhängig ist von der Entwicklung der Verkaufserlöse mit dem Medikament Tysabri. Die Elan-Aktie war am Donnerstag bei einem Kurs von 12 US-$ aus dem US-Börsenhandel gegangen. Ein Sprecher von Royalty Pharma sagte zu den Informationen lediglich, das Unternehmen prüfe derzeit alle Optionen bezüglich Elan. Ein Sprecher des irischen Arzneimittelherstellers lehnte eine Stellungnahme ab.

CVR-Rechte (Contingent Value Rights) sind bei Übernahmen in der Pharmabranche keine Seltenheit. So versüßte 2011 der französische Pharmariese Sanofi seine 20,1 Mrd. US-$ schwere Barofferte für die US-Biotechfirma Genzyme mit solchen Rechten, die an den Verkaufserfolg der Arzneien von Genzyme geknüpft waren.

Elan hatte allerdings bereits Schritte eingeleitet, um sich gegen den unwillkommenen Vorstoß des US-Investors zu wehren. So will das Unternehmen seine Aktionäre mit höheren Ausschüttungen locken. 20% der künftigen Lizenzeinnahmen durch Tysabri sollen künftig an die Aktionäre fließen. Zudem sollen Aktien im Volumen von 1 Mrd. US-$ zurückgekauft werden, was bereits die Zustimmung der Aktionäre erhielt. Am Freitag segneten sie den geplanten Aktienrückkauf mit großer Mehrheit ab.