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Pharmaindustrie: Neue Jobs im Gesundheitsmarkt?

24.02.2010 -

Welches Potenzial für neue Arbeitsplätze bieten Pharmaindustrie und Medizintechnik? Über dieser Frage diskutieren Politiker und Experten beider Branchen am 25. März 2010 auf den sechsten Wiesbadener Gesprächen des Arbeitgeberverbands Hessenchemie. Dr. Andrea Gruß befragte dazu Hauptgeschäftsführer Dr. Axel Schack.

CHEManager: Zwar hat sich die Pharmaindustrie stabil in der Krise gezeigt, doch aktuell zeichnet sich - nicht nur in Hessen - einen Personalabbau in Forschung und Entwicklung ab. Nur ein vorübergehender Trend?

Dr. A. Schack: Genau diese Frage ist offen. Deshalb halten wir es für wichtig, über die Relevanz der hessischen Pharmaindustrie und Medizintechnik für hochwertige Produkte und Arbeitsplätze aufzuklären: Die Branchen verfügen über eine gute Wissensbasis in relevanten Schlüsseltechnologien, eine ausdifferenzierte Forschungsinfrastruktur, leistungsfähige Netzwerke und Cluster sowie ein großes inländisches Marktvolumen. Doch werden sich diese Potenziale in Deutschland dauerhaft heben lassen?
Soviel ist sicher: Ein Personalabbau in Forschung und Entwicklung ist nicht eine spontane Entscheidung - etwa infolge der Wirtschaftskrise -, sondern ein Zeichen strategischer Weichenstellung, die in der Maßeinheit von Dekaden gefällt wird. Für die Dauer der F&E-Zyklen in den Gesundheitssektoren spielen deshalb die Transparenz und Stabilität von Gesetzen und Vorschriften sowie des Zulassungs- und Erstattungsprozedere oder eine koordinierte Forschungsförderung eine wichtige Rolle. Personalabbau bei Forschung und Entwicklung, an denen auch viele andere Arbeitsplätze hängen, müssen wir uns entgegenstemmen.

Hierzu können neue Strategien und Produkte beitragen. Welche Innovationen beobachten Sie am Gesundheitsmarkt?

Dr. A. Schack: Zweifellos gibt es neben innovativen Arzneimitteln einige aussichtsreiche Verfahren, um Innovationswellen für den Patientennutzen und die Kostenseite des Gesundheitssystems auszulösen: Dazu zählen Implantate mit verbesserter Funktions- und Körperverträglichkeit, Telemedizin und Health-Monitoring, mikroinvasive Verfahren statt traditioneller Operationen oder das Tissue Engineering, das verletzte Körperteile nachwachsen lässt. Fortschritte liegen aber auch in einer höheren Effizienz durch ein professionelles Clustermanagement, das die Wertschöpfungsketten verschiedener Unternehmen mit vorhandenen Hochschul- und Verbandsstrukturen verzahnt. Ebenfalls Erfolg versprechend sind Unternehmensstrategien, die auf die Struktur eines integrierten Gesundheitsdienstleisters abzielen oder in Nischen die Bedürfnisse des wachsenden zweiten Gesundheitsmarktes bedienen.

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