Pharma gegen scharfe Preisregeln
19.02.2010 -
Angesichts der Pläne von Bundesgesundheitsminister Philipp Rösler zur Begrenzung der Arzneimittelpreise stemmen sich die Pharmaindustrie und der Verband Forschender Arzneimittelhersteller (VFA) gegen scharfe Regeln.
Der Kassen-Spitzenverband hatte von der Industrie gefordert, „dass auch sie einen Teil zur Stabilisierung der gesetzlichen Krankenversicherung beiträgt", so Sprecher Florian Lanz sagte. Darüber hinaus sollen die Hersteller nach Ansicht der Kassen die Preise von neuen, teuren Mittel nicht mehr beliebig festsetzen dürfen.
Die VFA-Geschäftsführerin Cornelia Yzer hatte einen Kompromiss vorgeschlagen: «Beispielsweise kann ein Hersteller mit einer Krankenkasse vereinbaren, bei einem neuen Medikament zu einem bestimmten Preis ein Teil zurückzuzahlen, wenn die Therapie-Erfolge geringer ausfallen als erwartet."
Der Bremer Gesundheitsexperte Gerd Glaeske rief den Minister zur Härte auf. «Wenn Rösler die Kosten in der gesetzlichen Krankenversicherung senken will, muss er sich mit der Pharmaindustrie anlegen», sagte er der «Rhein-Zeitung». Bis zu 9 Mrd. € könnten bei Arznei und Kliniken gespart werden.