Permira prüft angeblich Verkauf von CABB
10.09.2021 - Wie die Nachrichtenagentur Reuters berichtet, prüft der Finanzinvestor Permira Insidern zufolge eine Trennung von der Custom-Manufacturing-Organisation (CMO) CABB. Bei einem Deal könnte die Firma aus Sulzbach am Taunus mit mehr als 1 Mrd. EUR bewertet werden, so Reuters.
Ein Verkaufsprozess könnte im kommenden Jahr beginnen. Als Alternative werde auch ein Börsengang in Betracht gezogen, sagte einer der Insider. Permira wollte sich dazu nicht äußern.
CABB wurde 2003 als Tochtergesellschaft von Clariant unter dem Namen Clariant Acetyl Building Blocks gegründet. Permira hatte die Geschäftseinheit, die bereits seit 2005 in den Händen von Beteiligungsgesellschaften ist – 2014 übernommen.
Als Hersteller von Vorprodukten, Wirkstoffen und anspruchsvollen Zwischenprodukten ist CABB ein strategischen Partner von Agro- und Spezialchemieunternehmen und zudem ein führender Anbieter von hochreiner Monochloressigsäure (MCA).
Seit drei Jahren ist Valerie Diele-Braun CEO der CABB Group. Sie betonte im Frühjahr vergangenen Jahres im Interview mit CHEManager, dass Permira nach der Übernahme von CABB in einer schwierigen Phase der Agrochemieindustrie, die zu den wichtigsten Zielbranchen des Unternehmens gehört, Investitionen in Anlagenmodernisierungen und -erweiterungen getätigt hat und man nun in der aktuellen Situation, in der westliche Produktion stärker gefragt ist, ausreichende und moderne Kapazitäten verfügbar habe. Dazu trägt auch der US-Standort Den US-Standort Jayhawk in Galena, Kansas, bei, den Permira 2018 von Evonik erworben hat.
Diele-Braun in CHEManager 5/2020: „In den letzten vier Jahren haben wir fast 300 Mio. EUR investiert, um unsere Anlagen zu modernisieren und neue Kapazitäten aufzubauen. Ein Teil des Budgets diente dazu, die positive Entwicklung des Geschäftsbereichs Acetyls voranzutreiben und unsere globale Position bei hochreiner Monochloressigsäure und MCA-Derivaten für Kunden in der Spezialchemie auszubauen als Voraussetzungen für nachhaltiges Wachstum.“
Der überwiegende Teil der Investitionen ging in die Custom-Manufacturing-Standorte Pratteln in der Schweiz und Kokkola in Finnland. „Wir sehen im Geschäftsbereich Custom-Manufacturing mit den Segmenten Agro und Non-Agro – also Pharma und Spezialchemie – Chancen für gute Wachstumsraten in der Zukunft“, so Diele-Braun.