PCC plant 500-Mio-EUR-Investitionsprojekt am Standort Lülsdorf
Duisburger Chemiekonzern prüft den Bau mehrerer Produktionsanlagen am Evonik-Standort südlich von Köln
Der Duisburger Chemiekonzern PCC prüft den Bau mehrerer Produktionsanlagen am Evonik-Standort Lülsdorf südlich von Köln. Das Investitionsprojekt umfasst Anlagen zur Herstellung von Ethylenoxid (EO) und Anlagen für Folgeprodukte. PCC rechnet mit einem Investitionsvolumen von insgesamt mehr als 500 Mio. €.
"Mit unserer Investition – die größte, an der wir momentan arbeiten – wird die langjährige Chemietradition in Lülsdorf fortgeführt, ließ Waldemar Preussner, Gründer und Verwaltungsratsvorsitzender von PCC, bereits Mitte des vergangenen Jahres im CHEManager-Interview durchblicken.
Durch den Anlagenbetrieb würden in Lülsdorf dauerhaft rund 120 neue Arbeitsplätze entstehen. Zudem würde der Standort für die Ansiedlung zusätzlicher weiterverarbeitender Unternehmen attraktiv. So könnte sich der Stellenzuwachs auf bis zu 200 erhöhen.
Kern des Investitionsprojekts ist der Bau einer Anlage zur Herstellung von hochreinem EO, deren CO2-Emissionen klimafreundlich zurückgewonnen und weiterverarbeitet werden. EO ist eine Basischemikalie und dient u.a. zur Produktion von Tensiden, etwa für Körperpflegeprodukte, Reinigungs- und Waschmittel, und von Polyolen für die Produktion von Polyurethan (PU)-Schaumstoffen.
Mit der geplanten Produktion in Lülsdorf will PCC die Versorgung seiner Chemiesparte – insbesondere der Tochterunternehmen PCC Rokita und PCC Exol in Brzeg Dolny, Polen – mit EO langfristig sichern.
Geplant sind in Lülsdorf noch fünf weitere Anlagen. In ihnen soll der Großteil des EO direkt am Standort weiterverarbeitet werden, u.a. zu Ethylencarbonat, einem wichtigen Vorprodukt für Lithium-Ionen-Akkus. In der Ethylencarbonat-Anlage soll das aus der EO-Produktion zurückgewonnene CO2 als Rohstoff eingesetzt werden.
Derzeit führt PCC Gespräche mit der Evonik, das den Standort in Lülsdorf betreibt, sowie mit der Stadt Niederkassel und den zuständigen Behörden. Die endgültige Investitions- und Standortentscheidung soll nach einer intensiven Prüfungsphase getroffen werden. Bereits zuvor durchläuft das Projekt, das von der Tochtergesellschaft PCC Integrated Chemistries entwickelt wird, ein umfangreiches Genehmigungsverfahren. Bei einem positiven Genehmigungsbescheid sowie nach der endgültigen Entscheidung zum Projekt könne der Anlagenbau ab 2021 beginnen und werde voraussichtlich drei Jahre dauern, so PCC.