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Panasonic und Sanofi an Bayer-Sparte interessiert

27.07.2012 -

Der Pharma- und Chemiekonzern Bayer hat einem Zeitungsbericht zufolge mindestens zwei prominente Kaufinteressenten für sein Geschäft mit Blutzuckermessgeräten angelockt. Dazu zählten der französische Arzneimittelhersteller Sanofi sowie der japanische Elektronikriese Panasonic, berichtet die "Financial Times Deutschland" am Mittwoch unter Berufung auf Branchen- und Finanzkreise. Die Leverkusener hätten bereits eine zweite Runde des Verkaufsprozesses eingeleitet.

Eine Sprecherin von Panasonic dementierte allerdings ein Interesse an dem Geschäft. Sanofi und Bayer lehnten Stellungnahmen ab. Früheren Informationen aus Kreisen zufolge prüft Bayer den Ausstieg aus dem Geschäft und hat dafür die Investmentbank Credit Suisse in den USA mandatiert.
Zu der Sparte Diabetes Care von Bayer gehört das Blutzucker-Messsystem Contour, mit dem Bayer 2011 seinen Umsatz um 6,3 % auf 640 Mio. € steigerte. Das gesamte Diabetes-Geschäft kam zuletzt auf Jahresumsätze von rund 1 Mrd. €. Zu den Konkurrenten im Geschäft mit Blutzuckermessgeräten zählen die US-Konzerne Abbott Laboratories, Johnson & Johnson, Becton Dickinson sowie der Schweizer Konzern Roche und die japanische Terumo.

Mit dem Verkauf der Diabetes-Sparte würde sich Bayer allerdings von einem Geschäft mit großen Wachstumsaussichten trennen. Denn die Zahl der Zuckerkranken nimmt weltweit zu. Im vergangenen Jahr gab es laut der International Diabetes Federation (IDF) weltweit 366 Mio. Zuckerkranke, 4,6 Mio.starben daran. Schätzungen zufolge werden im Jahr 2030 bis zu 552 Mio. Menschen an der Stoffwechselerkrankung leiden. Das starke Wachstum wird unter anderem von den Schwellenländern getrieben, wo ungesunde westliche Lebensweisen wie Bewegungsarmut gepaart mit hohem Zucker- und Fleischkonsum auf dem Vormarsch sind. Für die Pharmabranche ist das Geschäft mit Blutzuckermessgeräten daher ein lukratives Feld. Zuckerkranke müssen regelmäßig ihre Blutwerte überwachen.