Oligonukleotide: Bachem und Lilly kooperieren
Strategische Zusammenarbeit zur Entwicklung effizienter Methoden für die Herstellung von medizinischen Wirkstoffen
Als Teil der Vereinbarung wird Bachem technische Infrastruktur und Expertise für die Anwendung von Lillys neuer Oligonukleotid-Herstellungstechnologie zur Verfügung stellen. Bachem wird zudem am Standort Bubendorf in der Schweiz F&E- und Produktionspersonal bereitstellen für die Entwicklung und Herstellung von Wirkstoffen in GMP-Qualität für Prüfmedikamente von Lilly auf Basis von Oligonukleotiden unter Verwendung der Lilly-Technologie.
Mit erfolgreicher Implementierung der Lilly Oligonukleotid-Herstellungstechnologie verpflichtet sich Lilly, über die nächsten sieben Jahre Produktionsaufträge mit zunehmendem Materialbedarf zu platzieren. Das jährliche Auftragsvolumen hat ein Potenzial von rund 100 Mio. CHF, je nach Erreichung bestimmter Meilensteine durch Bachem und konkreter Bestellmengen durch Lilly.
Thomas Meier, CEO von Bachem: „Wir sind begeistert von den Innovationsaussichten, die sich durch unsere strategische Zusammenarbeit mit Lilly für die Herstellung von Oligonukleotiden bieten. Forschungsmedikamente auf Grundlage chemisch hergestellter Oligonukleotide sind äußerst vielversprechend für Patienten in vielen Krankheitsgebieten. Wir sind stolz auf die Zusammenarbeit mit Lilly, um das Potenzial dieser neuen Modalität erschließen zu können.
Die Zusammenarbeit zwischen Bachem und Lilly ist ein Beispiel dafür, wie die Biopharma- und die CDMO-Industrie gemeinsam innovative Medikamente in großen Mengen und in hoher Qualität für Patienten entwickeln und herstellen können. Wir wollen mit dieser Zusammenarbeit gemeinsam maßgeschneiderte technische Lösungen und Anlagen für Oligonukleotide entwickeln und damit die Qualität verbessern, sowie die Herstellungskosten und die Zeit bis zur Markteinführung reduzieren."
Therapeutische Oligonukleotide sind kurze einfach- oder doppelsträngige Fragmente von DNA oder RNA. Dank ihrer einzigartigen Eigenschaften verspricht sich die Forschung auf weitreichende biochemische Prozesse im menschlichen Körper zugreifen zu können, die bisher mit traditionellen, kleinen Molekülen oder Biologika kaum erreichbar sind. Wurden Oligonkuleotide ursprünglich bei seltenen Krankheiten mit kleinen Patientenpopulationen eingesetzt, so hat der wissenschaftliche Fortschritt in der Biopharma-Industrie zu einer umfangreichen Ausweitung von Projekten zur Entwicklung von Oligonukleotid-basierten Therapeutika geführt. Diese steigende Nachfrage und die Aussicht auf die Behandlung größerer Patientengruppen erfordern eine Herstellung von Oligonukleotid-basierten pharmazeutischen Wirkstoffen in größerem Maßstab und mit neuen Herstellverfahren.