Nylon-Geschäft setzt DSM zu
21.02.2013 -
Schleppende Geschäfte mit Nylon-Vorprodukten haben dem Chemiekonzern DSM im vergangenen Jahr zu schaffen gemacht. Der Gewinn des weltgrößten Vitaminherstellers brach 2012 um 65% auf 288 Mio. € ein, wie der BASF-Rivale am Mittwoch in Heerlen mitteilte. Konzernchef Feike Sijbesma zog dennoch eine weitgehend positive Jahresbilanz. Außer im Geschäft mit dem Nylon-Vorprodukt Caprolactam sei DSM in allen Sparten gewachsen. Der Konzern sei auf Kurs, sein Gewinnziel für 2013 zu erreichen. An der Börse konnte DSM dennoch nicht mit seinen Zahlen punkten. Die Ergebnisse im Schlussquartal lagen unter den Analysten-Erwartungen: Die DSM-Aktie gab mehr als 3,5% nach.
"2013 werden wir uns auf die operative Entwicklung und auf die Integration der 2012 abgeschlossenen Übernahmen fokussieren", kündigte Sijbesma an. DSM hatte 2010 einen Strategiewechsel eingeleitet und seitdem rund 2,2 Mrd. € für Zukäufe ausgegeben. Statt auf margenschwache Massenchemikalien konzentriert sich DSM inzwischen stärker auf weniger konjunkturanfällige Geschäfte wie etwa hoch spezialisierte Kunststoffe und Zusatzstoffe für Nahrungsmittel. 2012 übernahm DSM unter anderem für rund 465 Mio. € den brasilianischen Tierfutterspezialisten Tortuga. DSM stellt zudem extrastarke Kunststofffasern her, aus denen unter anderem Fischnetze produziert werden. Rund 70% des operativen Gewinns (Ebitda) erzielt der Konzern inzwischen in Geschäften mit der Ernährungsindustrie.
Für das laufende Jahr äußerte sich DSM-Chef Sijbesma zuversichtlich. "Wir erwarten ein starkes Ebitda-Wachstum 2013 in Richtung 1,4 Mrd. €", erklärte der Manager. Das Unternehmen hatte im September das Ergebnisziele für dieses Jahr auf 1,4 Mrd. € gekappt. Zuvor hatte DSM noch einen operativen Gewinn von 1,4 bis 1,6 Mrd. € für 2013 in Aussicht gestellt. 2012 schrumpfte der operative Gewinn um 16% auf 1,11 Mrd. €. Der Umsatz ging leicht um 1% auf 9,13 Mrd. € zurück.
Auch der heimische Chemie-Konkurrent Akzo Nobel konnte mit seinen ebenfalls am Mittwoch vorgelegten Jahreszahlen nicht überzeugen. Hohe Abschreibungen auf das schwächelnde Farbengeschäft führten zu einem Verlust von 2,2 Mrd. €. Die Akzo-Aktie verlor mehr als 2%. Branchenprimus BASF will seine Geschäftszahlen am Dienstag vorlegen.