Nachhaltigkeitsinitiative legt ersten Fortschrittsbericht vor
04.11.2015 -
Die gemeinsame Nachhaltigkeitsinitiative des Verbandes der Chemischen Industrie (VCI), der Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie, Energie (IG BCE) und des Bundesarbeitgeberverbands Chemie (BAVC) hat heute in Berlin ihren ersten Fortschrittsbericht vorgelegt. Darin beschreiben die Allianzpartner ihre gemeinsamen Aktivitäten und erste Resultate seit dem Start der Initiative im Mai 2013. Kern der bisherigen Arbeit von Chemie³ waren die Verankerung der zwölf Leitlinien zur Nachhaltigkeit für die chemische Industrie in Deutschland sowie die Etablierung eines Dialogs mit wichtigen Stakeholdern.
„Höchste Priorität geben wir dem Ziel, die Initiative in die Breite der Branche zu tragen“, betont VCI-Präsident Marijn Dekkers in dem Bericht. Das speziell für kleine und mittelständische Unternehmen erarbeitete Unterstützungsangebot zur Umsetzung der Leitlinien bringt Chemie³ diesem Ziel näher. Zu den wichtigsten Fortschritten zählt die im Sommer 2014 eingerichtete und seither kontinuierlich ausgebaute Online-Plattform für Mitglieder www.chemiehoch3.de. Die Mitglieder können sich dort beispielsweise über die konkrete Bedeutung der Leitlinien, Good-Practice-Beispiele, Leitfäden und Förderprogramme des Bundes informieren. Auch in Fachveranstaltungen zu ausgewählten Themen erhielten die Mitglieder Hilfestellung zur Umsetzung von Nachhaltigkeit in der Unternehmenspraxis. Der Fortschrittsbericht stellt zudem einzelne Werkzeuge für Mitgliedsunternehmen, wie den eigens entwickelten Chemie³-Nachhaltigkeits-Check und erste Praxiserfahrungen aus Unternehmen, vor. „In keinem anderen Land und in keinem anderen Industriezweig arbeiten Industrie, Arbeitgeber und Gewerkschaft gemeinsam und so systematisch an dem Ziel, Nachhaltigkeit in einer ganzen Branche zu etablieren“, unterstreicht Michael Vassiliadis, Vorsitzender der IG BCE, das Engagement von Chemie3.
Darüber hinaus dokumentiert der Fortschrittsbericht den kontinuierlichen und kritischen Austausch mit wichtigen Stakeholdern. Bereits vor dem offiziellen Start der Initiative und bei der Ausarbeitung ihrer zwölf Leitlinien hatten die Allianzpartner wichtige Stakeholder und ihre Erwartungen zur Nachhaltigkeit in der chemischen Industrie eingebunden. „Wir nutzen den Dialog mit den Stakeholdern auch, um die Bedeutung von wirtschaftlichem Erfolg für die Zukunft aller herauszustellen. Denn ohne diesen Erfolg kann die Branche keine Lösungen für globale Herausforderungen und damit Antworten auf ökologische und soziale Fragen entwickeln“, so Dekkers. Der Fortschrittsbericht belegt nicht nur die weitere Ausgestaltung dieses konstruktiv-kritischen Dialogs, sondern veröffentlicht auch erstmals Fragen und Forderungen ausgewählter Stakeholder und die gemeinsamen Stellungnahmen der Allianzpartner dazu.
Zu den wichtigsten weiteren Zielen von Chemie³ bis 2017 zählt die Ausarbeitung neuer Fortschrittsindikatoren zur Nachhaltigkeit. Anhand dieser sollen sich ökonomische, ökologische und soziale Erfolge der Branche entlang der zwölf Leitlinien künftig messen lassen. Vor allem bei den sozialen Indikatoren beschreiten die Allianzpartner Neuland: „Dieser Diskussionsprozess ist intensiv und braucht Zeit, aber er lohnt sich“, hebt Margret Suckale, Präsidentin des BAVC, hervor. „Ende 2016 werden sich dann – zum ersten Mal überhaupt – die Sozialpartner einer Branche auf eine gemeinsame Definition verständigen, was soziale Nachhaltigkeit bedeutet und wie sie gemessen werden kann.“