Strategie & Management

Nachhaltig sanieren, transparent informieren

Die Sanierung eines Teils der Kesslergrube in Grenzach-Wyhlen durch Roche steht kurz vor dem Abschluss

19.10.2022 - Anfang der 1950er Jahre boomte der Chemie- und Pharmastandort im südbadischen Grenzach-Wyhlen an der deutsch-schweizerischen Grenze. Wachstum und Wohlstand verursachten aber Abfall, und so funktionierte man damals ein Kiesgrubenareal zur Mülldeponie um.

Mehr als zwei Jahrzehnte diente die Kesslergrube im Landkreis Lörrach mit Bewilligung der Behörden als Allzweckmülldeponie. Dabei wurden Erdaushub, Bauschutt, Hausmüll, Abfälle aus dem Kleingewerbe sowie Abfälle der chemisch-pharmazeutischen Industrie in unterschiedlichen Anteilen vermischt. Die Kesslergrube ist eines der größten und teuersten Altlastenprojekte in Deutschland. Für die Beseitigung dieser Altlasten sind heute das forschungsorientierte Gesundheitsunternehmen Roche und der Chemiekonzern BASF verantwortlich. Roche begann 2015 mit der Sanierung seines Areals der Altablagerung und wird das Projekt planmäßig mit dem Rückbau der Infrastruktur und der Renaturierung des Rheinufers im Frühjahr 2023 abschließen. Michael Reubold befragte Richard Hürzeler, Group Chief Environment & Remediation Officer bei F. Hoffmann-La Roche, der als Gesamtprojektverantwortlicher Einblick in alle Details hat.

CHEManager: Herr Hürzeler, seit 2015 saniert Roche ihren Teil der Altablagerung Kesslergrube in Grenzach-Wyhlen. Können Sie uns mit in die Zeit zurücknehmen, als das Areal zur Mülldeponie umfunktioniert wurde? Welche chemischen Produkte wurden damals am Standort hergestellt?

Richard Hürzeler: Die Altablagerung Kesslergrube ist eine so genannte Mischdeponie. Industriebetriebe, Müllabfuhrunternehmen und die Standortgemeinde lagerten Siedlungsabfälle, Aushub, Bauschutt sowie Industrie- und Gewerbeabfälle ab. Zudem deponierten neben weiteren chemischen Betrieben die ortsansässige deutsche Hoffmann-La Roche – heute Roche Pharma – Chemieabfälle in der Altablagerung Kesslergrube. Roche stellte damals verschiedene Pharmazeutika, aber auch Pflegeprodukte her. Dabei fielen auch diverse Abfälle wie feste, nicht brennbare Rückstände wie Filterhilfsmittel, Metallsalze, Bauschutt, Aschen, Schlacken und Filtrationsrückstände an. Mit dem Abschluss der Aushubarbeiten am 30. März 2022 ist der Perimeter 1/3-NW der Altablagerung Kesslergrube nun „schadstofffrei“. Insgesamt wurden über 360.000 t belastetes Erdreich ausgehoben und zur thermischen Entsorgung abtransportiert.

Wie begann das Sanierungsprojekt, welche Schritte und Vorarbeiten waren notwendig, bis es vor Ort losgehen konnte?

R. Hürzeler: Die behördliche Sanierungsverfügung wurde zum Schutz des Grundwassers erlassen. (Gesetz zum Schutz vor schädlichen Bodenveränderungen und zur Sanierung von Altlasten, Bundes-Bodenschutzgesetz BBodSchG). Für den Perimeter 1/3-NW der Kesslergrube hat ein Ideenwettbewerb unter Ingenieurbüros im Jahr 2012 ergeben, dass ein Komplettaushub unter den spezifischen Standortbedingungen und Prämissen von Roche am besten den zwingenden Kriterien Eignung, Wirksamkeit, Effektivität und Umweltverträglichkeit entspricht. Ein Komplettaushub der Schadstoffherde ist hier – im Unterschied zu anderen Altlastenstandorten – zwar technisch und finanziell gesehen aufwändig, aber technisch möglich und erfolgversprechend, weil die Abfälle und sekundär verunreinigten Bodenschichten mittels Bagger und Bohrgeräten erreichbar sind.

Für Roche ist das Sanierungsprojekt Kesslergrube besonders nachhaltig, da die Umweltproblematik mit der gewählten Sanierungsmethode in relativ kurzer Zeit endgültig gelöst wird und damit das Umweltrisiko entfällt. Im Weiteren wird damit für Roche eine uneingeschränkte Nachnutzung der sanierten Flurstücke gemäß Bebauungsplan möglich. Sanierungsziel für das Grundwasser ist – formal betrachtet - dass im direkten Grundwasserabstrom die wasserrechtlichen Geringfügigkeitsschwellenwerte (sog. Immissionsbegrenzung) und gleichzeitig die maximal tolerierbaren Schadstofffrachten (Emax-Werte, sog. Emissionsbegrenzung) gemäß LUBW (2008) einzuhalten sind. Ob dies mittels einer Dekontamination, einer Sicherung oder einer Kombination dieser Verfahren erreicht wird, ist irrelevant. Da Roche sich für einen Komplettaushub des Deponats einschließlich des kontaminierten unterlagernden Quartärs entschieden hat, wird die Qualität des Bodens und des Grundwassers nach Abschluss der Sanierung de facto besser sein, als es aus formaler Sicht nötig wäre. Dieses Sanierungsverfahren ermöglicht es, dass der Standort nach der Sanierung und Erfolgskontrolle aus dem Überwachungsbedarf und aus dem Altlastenkataster ausgeschieden werden kann (LUBW 2016).

Die Planung der Sanierung stand vor vielerlei Herausforderungen: Der Aushub erstreckte sich über ca. 14.000 m2 und erfolgte bis max. 13 m Tiefe im Schutz einer überschnittenen Bohrpfahlwand. Trotz eines Grundwasserflurabstands von etwa sechs Metern konnte so weitestgehend im Trockenen ausgehoben werden.

Hydraulisch musste der verkarstete Muschelkalk im Liegenden des Quartärs beherrscht werden, dessen hydraulisches Druckpotenzial etwa dem Quartärwasserstand entspricht.

Die Baustellenlogistik wurde durch extrem beengte Platzverhältnisse beeinflusst (die Bohrpfahlwand grenzt an den Rhein, an benachbarte Gewerbegebäude und Straßen sowie unmittelbar an eine geplante Dichtwand des angrenzenden Sanierungsprojekts und erlaubt dort keine Verankerung). Im Bauablauf bestand keine Möglichkeit, Aushubmaterial aufzuhalden, zu beproben und dann erst je nach Analytik zu entscheiden, in welche der verschiedenen thermischen Anlagen das Material verbracht wird. Darüber hinaus musste mit dem Erwärmungspotenzial des Deponats beim Aushub sowie mit dessen Brand- oder Explosionsrisiko umgegangen werden.

Roche stellt hohe, teilweise über die gesetzlichen Vorgaben hinausgehende Anforderungen an den Arbeits-, Immissions- und Nachbarschaftsschutz. All dies konnte nur in einem interdisziplinären Team aus Ingenieuren und Naturwissenschaftlern in enger Abstimmung mit den zuständigen Behörden gelöst werden. Die Herausforderungen wurden durch eine sorgfältige Planung und verantwortungsvolle Berücksichtigung aller denkbaren Risikoszenarien bewältigt.

 

Das Sanierungsprojekt umfasst nicht nur die Beseitigung der Kontaminationen, sondern auch den Rückbau der Infrastruktur und die Renaturierung des Rheinufers. Aus welchen einzelnen Phasen bestand das Projekt, was waren die wichtigsten Meilensteine bis zum heutigen Tag, und welche Maßnahmen folgen nun noch?

R. Hürzeler: Dank einer guten Planung gelang es, die Komplexität des Projektes zu erfassen und dieses in Arbeitsphasen aufzuteilen. Die wesentlichen Sanierungskomponenten und technischen Eckdaten sind nachfolgend erläutert:

2014 – 2015

  • Vorbereitende Infrastruktur, Straßenverlegung und Umbau eines benachbarten Industriegebäudes
  • Gewässerschutzmaßnahmen sowie Neubau einer Slipstelle für Kleinboote und Rettungsdienste

2015 – 2017

  • Bau eines “Containerdorfs” für Bauleitung, Generalunternehmer sowie eines Besucherzentrums
  • Vordeklaration des Aushubs anhand von 142 Rasterbohrungen mit umfangreicher abfallrechtlicher Analytik und Spezialanalytik an ca. 1.800 Abfall- und Bodenproben. Dies ermöglichte eine just-in-time- Logistik von Aushub und Abtransport
  • Umfangreiche Grewer- und Warmlagertests an Deponatproben zur Beurteilung eines Selbsterwärmungsrisikos während des Transports zu den thermischen Anlagen.
  • Bau eines temporären Schiffsanlegers zum Abtransport von gasdichten und havariesicheren Containern und als Aufstellfläche für die Grundwasserreinigungsanlage
  • Dekontamination der Grenze zwischen Perimeter 1/3-NW (Bohrpfahlwand Roche) und dem benachbarten Perimeter 2 (Dichtwand auf Nachbargrundstück) mittels überschnittenen Austauschbohrungen
  • Grubenverbau (insgesamt 21,2 Bohr-Kilometer) als überschnittene Bohrpfahlwand mit 888 Pfählen in dichtende Horizonte des Muschelkalks bis 23 m unter Geländeoberkante, mit zwei Trennschotts
  • Bau und Inbetriebnahme einer mehrstufigen Grundwasserreinigungsanlage bis 20 l/s zur Abstromsicherung und Trockenlegung des Aushubbereichs, Direkteinleitung des gereinigten Grundwassers in den Rhein.
  • Errichtung und Betrieb einer schallgedämmten Einhausung des Aushubbereichs mit Unterdruckhaltung und Errichtung einer Abluftreinigungsanlage für 140.000 Kubikmeter/Stunde

2017 – 2022

  • Aushub von ca. 360.000 t belastetem Erdreich bis max. 13 m Tiefe mit besonderen Arbeits- und Brand- sowie Explosionsschutzmaßnahmen
  • Phasenweises Arbeiten in drei unterschiedlichen Baufeldern „Nord“, „Mitte“ und „Süd“
  • Befüllung von gasdichten und havariesicheren Containern, Waschen und Ausschleusen der Container in den Weißbereich
  • Thermische Behandlung des gesamten Aushubs (thermische Desorption und Hochtemperaturverbrennung). Transport zu den thermischen Anlagen aus Nachhaltigkeits- und Umweltschutzgründen per Bahn. Bis zum nächsten Bahnverladeterminal wurde der größte Teil der Container zum Anwohnerschutz per Schiff transportiert
  •  Sukzessive Wiederverfüllung von sauberem Bodenmaterial, das per Schiff oder LKW antransportiert wurde
  • Rückbau der Baustelleninfrastruktur und des Schiffsanlegers

Ab 2023

  • Vollständiger Sanierungsabschluss und Rückbau der Baustelle und aller Anlagen
  • Verkehrstechnische Wiedererschliessung der sanierten Flurstücke.
  • Renaturierung des sanierten Baufelds, des Umfelds und des angrenzenden Rheinufers.

Daran anschließend

  • Gewerblich-industrielle Folgenutzung gemäß Bebauungsplan der Gemeinde Grenzach-Wyhlen

Können Sie die wichtigsten Eckdaten des Projekts wie Dauer und Kosten nennen sowie Angaben zum Sanierungsverfahren und dem bewegten Aushubvolumina machen?

R. Hürzeler: Die gesamte Altablagerung Kesslergrube umfasst eine Gesamtfläche von 52.000 m2 mit einer Auffüllmächtigkeit von bis zu 13,2 m (durchschnittlich 6 m). Das Gesamtvolumen entspricht ca. 310.000 m3. Der Roche-Anteil umfasst eine Gesamtfläche von ca. 14.000 m2 und ein Aushubvolumen von ca. 182.000 m3, was einer Aushubmenge von circa 360.000 t entspricht. Das Gesamtbudget der Sanierung des Roche-Teils der Alt­ablagerung Kesslergrube beträgt ca. 239 Mio. EUR. Hinzu kommen noch 3,2 Mio. EUR für die vorab durchgeführten Untersuchungen und Planungsmaßnahmen.

Welche Maßnahmen trafen Sie zum Schutz der Beteiligten und der Anwohner sowie der Umwelt vor Emissionen, und wie haben Sie diese Maßnahmen überwacht?

R. Hürzeler: Der Sanierungsaushub fand in einer luftdichten und schallisolierten Einhausung statt. Eine Abluftreinigungsanlage filterte die belastete Luft im Schwarzbereich, bevor diese über einen Abluftkamin nach draußen gelangte. Das belastete Grundwasser in der Grube wurde permanent über in den Baufeldern installierte Brunnen abgepumpt und in einer eigens für die Sanierung entwickelten, mehrstufigen Grundwasserreinigungsanlage so behandelt, dass es die behördlich vorgegebenen Grenzwerte unterschreitet und somit gefahrlos in den angrenzenden Rhein eingeleitet werden konnte. Tägliche Briefings sowie unangemeldete Notfallübungen stellten sicher, dass die Arbeitssicherheit auf der Baustelle höchste Priorität genoss.

Zudem wurde die Sanierung von einem intensiven Umweltmonitoring begleitet. Hierzu gehören Grund- und Abwasserüberwachungen, Emissionsmessungen der Abluftreinigungsanlagen und Immissionsmessungen der Luftqualität auch im weiten Umfeld der Baustelle sowie Lärmmessungen und Geruchsmonitorings. Roche hat zudem ein präventives und begleitendes Lärm- und Geruchsvermeidungs- und -verminderungskonzept entwickelt. Dadurch sollten auffällige Lärm- und Geruchswahrnehmungen frühzeitig festgestellt und deren wahrscheinliche Quelle erkannt werden. Falls die Lärm- und Geruchswahrnehmungen durch die Sanierungsarbeiten verursacht worden wären, wären diese mit geeigneten Maßnahmen behoben oder auf ein Minimum reduziert worden.

Einwohner von Grenzach-Wyhlen wurden als freiwillige Geruchsmelder geschult, um das regelmäßige professionelle Geruchsmonitoring nach den Richtlinien des Vereins Deutscher Ingenieure ergänzen zu können. Für die Grundwasserbeprobungen und -analysen galten besonders hohe Qualitätsanforderungen nach einem trinationalen Qualitätssicherungsstandard der Basler Chemischen Industrie.

Ihr Unternehmen wurde für die im Rahmen der Sanierung praktizierte Öffentlichkeitsarbeit im Responsi­ble Care-Wettbewerb 2022 „Dialog – Unser Beitrag zur Transparenz“ ausgezeichnet. War diese offene Kommunikation von vornherein Teil des Projekts?

R. Hürzeler: Ja, die Öffentlichkeitsarbeit ist ein wichtiger Pfeiler des Sanierungsprojekts. Die 2015 gestartete und bis Frühjahr 2023 andauernde Sanierung ist komplex und auch mit Beeinträchtigungen für die Anwohner verbunden. Roche hat deshalb bereits in der Projektplanungsphase (seit 2012) den Dialog mit allen betroffenen Anspruchs- und Interessensgruppen Interessensgruppen (Nachbarn, Anrainer, Einwohner von Grenazch-Wyhlen, die interessierte Öffentlichkeit, Mitarbeitende, Behörden sowie Schulen und Universitäten in Deutschland und der Schweiz, Umweltorganisationen wie BUND, NABU, Greenpeace etc., alle im Landkreis Lörrach und im Gemeinderat Grenzach-Wyhlen vertretenen Parteien, alle Rheinnutzer – u.a. verschiedene Wassersportclubs, Fischereiverein, Wasserkraftwerke, Energie- und Wasserversorgungsbetriebe, Wasserschutzpolizei -, Ministerien aus dem In- und Ausland, andere produktionsintensive Unternehmen und Konzerne mit geplanten Sanierungsvorhaben, Unternehmen aus der Region Hochrhein, Industrieverbände inkl. Mitglieder etc.) aufgebaut und informiert kontinuierlich umfassend, transparent und auf eine leicht verständliche Art über den Sanierungsprozess. Roche nahm die Anliegen aller Interessen- und Anspruchsgruppen ernst und versuchte, diese so weit wie möglich zu berücksichtigen.

Welche Kommunikationsmittel und Aktivitäten haben Sie im Rahmen der Öffentlichkeitsarbeit genutzt?

R. Hürzeler: Das Herzstück der Infor­mationsarbeit bildet das im April 2016 eröffnete Besucherzentrum, in dem anhand von Audio- und Video­installationen sowie Schaumodellen alle Etappen der Sanierung bis zur anschließenden Renaturierung und gewerblich-industriellen Wiedernutzung des Geländes erläutert werden. Über 7.500 Besucherinnen und Besucher haben dieses Informationsangebot seit der Eröffnung wahrgenommen. Um die Sanierung auch unabhängig von einem Besuch in Grenzach-Wyhlen erleben zu können, bietet Roche in 2021 allen Inter­essierten auch eine virtuelle Besuchertour. Auch der direkte Einbezug der Bevölkerung ist für uns wichtig. Zu dem offenen Dia­log mit Anwohnern haben unter anderem Informationsabende im Gemeindehaus bereits in der Projektplanungsphase und unsere jährlichen Tage der offenen Tür beigetragen. Der fünfte und letzte Baustellentag im Rahmen der Sanierung fand am 2. Juli 2022 statt. Wir konnten diesen Anlass mit einem Besucherrekord beenden. Mit über 900 Besuchern war es ein erfolgreicher Abschluss.  Eine proaktive Pressearbeit, regelmäßige Informationen zum Baufortschritt wie ein monatlicher Baustellen-Bulletin und ein halbjährlicher Newsletter sowie ein Jahresbericht runden das Informationsangebot ab.

Wie sieht heute, etwa ein halbes Jahr vor Abschluss des Projekts, Ihr Fazit aus?

R. Hürzeler: Umweltsanierungsprojekte können einen beträchtlichen Umfang erreichen, viele Ressourcen binden, hohe Kosten verursachen und den Ruf betroffener Unternehmen schädigen. Roche Pharma hat dies erkannt und lässt das Sanierungsprojekt für den von ihr verantworteten Teil der Altablagerung Kesslergrube durch interne Fach­experten, ein professionelles Projektmanagementteam und spezialisierte Unternehmen abwickeln und sorgt mit einem proaktiven und dialogorientierten Kommunikationsmanagement des Projekts für Transparenz und Vertrauen bei allen involvierten Ziel- und Anspruchsgruppen. Damit ist dieses Großprojekt, dass aktuell das umfangreichste seiner Art in Deutschland ist, auch für die verbleibende Zeit bis zum Projektabschluss bestens aufgestellt.

Durch die aktive und intensive Kontaktpflege hat sich zwischen Roche und den unterschiedlichen Anspruchsgruppen ein reger und vertrauensvoller Dialog aufgebaut. Die positiven Rückmeldungen auf die Informationsbemühungen und auch die positive Einstellung gegenüber den Sanierungsarbeiten und dem Unternehmen selbst zeigen, dass eine umfassende, offene und aktive Information und der Aufbau eines Dialogs mit den Betroffenen im heutigen Informationszeitalter wichtige Bausteine für die Akzeptanz großer Bauprojekte sind.

Welche Erfahrungen haben Sie für andere Maßnahmen wie Rückbau-, Bau- oder Modernisierungsprojekte an Roche-Standorten sammeln können?

R. Hürzeler: Eine transparente Kommunikation ist heute für sämtliche Großprojekte unabdingbar. Das maßgeschneiderte Konzept für die Involvierung aller Stakeholder bei der Sanierung der Kesslergrube vermag nicht nur die Informations­bedürfnisse der jeweiligen Anspruchsgruppen zu befriedigen, sie entspricht auch dem Selbstverständnis der Bauherrin Roche als verantwortliches, nachhaltiges und engagiertes Unternehmen.

So sind Kommunikationselemente wie zum Beispiel ein Besucherzentrum, eine spezielle Website, Infoveranstaltungen für Anwohner, Besuchstouren und ähnliches auch in anderen Projekten von Roche, beispielsweise dem Bau der beiden höchsten Gebäude der Schweiz am Hauptsitz in Basel, Standard.

„Eine transparente Kommunikation ist heute für sämtliche Großprojekte unabdingbar.“

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