Merck erweitert Bioprocessing-Angebot durch Erwerb der MAST-Plattform
06.04.2022 - Merck wird sein Bioprocessing-Portfolio durch den Erwerb der MAST(Modular Automated Sampling Technology)-Plattform von Lonza erweitern. MAST ist ein automatisiertes System für die aseptische Probenahme aus Bioreaktoren und wurde in Bend, Oregon, USA, entwickelt. Finanzielle Einzelheiten der Transaktion wurden nicht mitgeteilt.
„Biopharmazeutische Hersteller stehen heutzutage unter immensem Druck, Patienten immer schneller mit ihren Produkten zu versorgen. Mit dem Erwerb der MAST-Plattform ergänzen wir unser Bioprocessing-Angebot um die voll automatisierte Probenahme“, sagte Andrew Bulpin, Leiter Process Solutions im Unternehmensbereich Life Science von Merck. „In Kombination mit der Software zur Auswertung und Verwaltung von Daten können wir mit dieser Technologie einzigartige und integrierte Lösungen anbieten, die unsere Kunden bei der Optimierung ihrer biotechnologischen Prozesse unterstützen. Die MAST-Plattform bringt uns unserer Vision eines vernetzten und kontinuierlichen Bioprocessings näher, das schneller und günstiger ist“, sagte Bulpin.
Gegenüber der manuellen Probenahme ermöglicht die Plattform eine höhere Probenahmefrequenz sowie das Erfassen von Echtzeitdaten einschließlich Produktattributen, und das innerhalb von Stunden anstatt Wochen. Bei einem durchschnittlichen Zellkulturprozess können so mehr als 80 Arbeitsstunden eingespart werden, die normalerweise für die Entnahme, Handhabung und Analyse von Proben aufgewendet werden. Darüber hinaus kann eine MAST-Systemeinheit Proben aus bis zu 10 Bioreaktoren entnehmen und an vier primäre Analysegeräte übertragen.
Nach Abschluss der Transaktion wird die MAST-Plattform Teil der BioContinuum-Plattform von Merck werden: Diese umfasst die Bio4C-Software-Suite, das erste Ökosystem seiner Art, das Prozesskontrolle, Analytik und betriebsweite Automatisierung für die GMP-konforme Herstellung vereint. Merck ist das erste der Life-Science-Unternehmen, das hochmoderne Prozesstechnologien mit Software, Automatisierung und Analytics in einem Ökosystem zusammenführt. Dies bringt die biopharmazeutische Industrie der digitalisierten Produktionsanlage der Zukunft einen Schritt näher.
„Merck wird dank seiner einschlägigen Erfahrung bei der Implementierung von Praxisdaten in seine Projekte in der Lage sein, das Potenzial der MAST-Plattform weiter zu erschließen, deren Entwicklung Lonza akribisch vorangetrieben hat. Mit dieser Veräußerung bleiben wir auf unser breit gefächertes Bioscience-Angebot fokussiert, das unseren Kunden die notwendigen Tools für die Entwicklung, Herstellung und Prüfung von Therapeutika an die Hand gibt – von der Grundlagenforschung bis hin zur Endproduktfreigabe“, sagte Jean-Christophe Hyvert, President, Biologics and Cell & Gene, Lonza.
Der Erwerb der MAST-Plattform ist ein weiterer Meilenstein auf dem Weg, Innovationen in der Geschäftseinheit Process Solutions als einem der drei Wachstumsmotoren von Merck („Big 3“) durch gezielte kleinere bis mittelgroße Zukäufe mit hohem Impact zu beschleunigen. Dem aktuellen Zukauf voraus gingen zwei weitere Akquisitionen: im Januar von Exelead, einem Auftragsentwickler und -hersteller (CDMO) mit Schwerpunkt auf komplexen injizierbaren Formulierungen einschließlich als Wirkstoffträger fungierende Lipidnanopartikel (LNP), und bereits 2021 von AmpTec, das als CDMO auf PCR-basierte mRNA-Technologie spezialisiert ist.