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Lyondell-Basell insolvent

20.09.2011 -

Lyondell-Basell insolvent. Der hoch verschuldete amerikanisch-niederländische Chemiekonzern Lyondell-Basell hat in den USA Gläubigerschutz beantragt. Betroffen sei neben den US-Konzernteilen auch die deutsche Holdinggesellschaft Basell Germany, teilte das Unternehmen mit.

Das Insolvenzverfahren nach US-Recht solle zur Sanierung genutzt werden, der Betrieb werde weiterlaufen. Die Einbeziehung der deutschen Holding in das Verfahren sei aus juristischen Gründen nötig gewesen, damit auch das europäische Geschäft von den zusätzlichen Mitteln profitieren könne, erläuterte ein Unternehmenssprecher.

Lyondell-Basell beschäftigt in Deutschland rund 3.000 Menschen. „Hier läuft alles weiter wie bisher“, sagte der Sprecher. An den deutschen Standorten seien weder ein größerer Stellenabbau noch Kurzarbeit geplant, so der Sprecher weiter. Schuld an den Problemen von Lyondell- Basell ist nach Unternehmensangaben die Wirtschaftskrise: Die Nachfrage sei in den vergangenen sechs Monaten dramatisch gesunken, erklärte Konzernchef Volker Trautz laut Mitteilung. Nach Angaben der Rating-Agentur Standard & Poor's drückt den Konzern eine Schuldenlast von 26 Mrd. US-$.

Das Unternehmen hatte vor einiger Zeit bereits einen deutlichen Stellenabbau und die Schließung von Werken bekanntgegeben. Trautz kündigte nun weitere Einsparungen an. Im Jahr 2007 hatte die niederländische Basell-Gruppe den US-Wettbewerber Lyondell mit Sitz in Houston (Texas) übernommen. Der Jahresumsatz lag zuletzt bei rund 55 Mrd. US-$. Als ersten Schritt zu seiner Rettung kann der Konzern rund 2 Mrd. US-$ frisches Kapital aufnehmen. Insgesamt benötigt Lyondell-Basell nach eigener Einschätzung rund 8 Mrd. US-$. Damit wäre es einer der größten Fälle von insolvenzrechtlicher Eigenverwaltung nach dem US-Insolvenzrecht.