Logistik & Supply Chain

LOG.lev befasst sich mit Nachhaltigkeit

Chemion lud zum sechsten Mal zum Expertenforum nach Leverkusen ein

28.10.2011 -

In diesem Jahr hatte Chemion Logistik sein Expertenforum LOG.lev (Logistik live in Leverkusen) ganz unter das Motto „Nachhaltigkeit - eine unternehmerische Herausforderung!" gestellt. So trafen sich auf Einladung des Logistik-Dienstleisters am 12. und 13. Oktober 2011 in Leverkusen etwa neunzig Teilnehmer aus Chemie und Logistik, aus Wissenschaft und Industrie zur sechsten Veranstaltung der Reihe.

Das interdisziplinäre Konzept der vergangenen Jahre hat sich bewährt und Chemion konnte auch dieses Jahr Experten aus Wirtschaft und Wissenschaft für die Vorträge und als Ausstellungspartner gewinnen. Es ist dieser gute Mix, der aus Sicht von Elmar Ockenfels, Business Analyst bei Chemion Logistik, einer der Erfolgsfaktoren der LOG.lev ist. „Die Veranstaltung vernetzt Ideen und Fachleute und bietet eine Plattform für Information und Austausch. Gerade beim Thema Nachhaltigkeit zeigt sich: Wir können gemeinsam mehr erreichen, wenn wir bereit sind, über den Tellerrand zu schauen."


Werksbesichtigung zum Auftakt
Zum Auftakt der Veranstaltung besuchten die Teilnehmer das hochmoderne Werk von NKT Cables, das seit 2010 im Chempark Leverkusen u.a. die größten Seekabel der Welt für die Übertragung von Wechselstrom produziert. Bei der Besichtigung standen neben den Fertigungslinien auch die Aktivitäten im Kundenzentrum des Unternehmens im Fokus. Sie sind auf Qualität, zukunftsorientierte Produktgestaltung, optimale Auftragsabwicklung und auch auf den Aspekt Umweltfreundlichkeit ausgerichtet.


Verschiedene Facetten der Nachhaltigkeit
Ein Grußwort des Staatssekretärs des Landes NRW, Dr. Günther Horzetzky, läutete den Veranstaltungstag am 13. Oktober ein. Im ersten Vortrag richtete sich Susanne Bergius vom Handelsblatt mit einem klaren Appell an die Zuhörer: Nachhaltigkeit gehört ins Kerngeschäft! Sie zeigte Risiken des nicht-nachhaltigen Wirtschaftens für Unternehmen auf, stellte die Herausforderung für globale Beschaffungsketten und die Logistik heraus und zeigte Indikatoren für eine glaubhafte Umorientierung von Unternehmen hin auf Nachhaltigkeit auf.

Nachhaltigkeit trägt bei Bayer zur Wertsteigerung bei, machte Ursula Mathar von Bayer E&S sehr deutlich. Sie lieferte Beispiele, die ein verantwortungsvolles Handeln aus den Bereichen Ökologie, Ökonomie und Gesellschaft veranschaulichten und erläuterte, wie Bayer mit seinem Nachhaltigkeitsprogramm einen Beitrag zur Lösung globaler Herausforderungen leistet.

Prof. Dr. Carsten Suntrop, CMC², lud die LOG.lev-Teilnehmer in seinem interaktiven Vortrag dazu ein, Veränderungen selbst zu erleben und dadurch zu erfahren, wie wichtig das Thema Nachhaltigkeit gerade auch in Veränderungsprozessen ist. Da Unternehmen lebende Systeme sind, ist es gerade in Phasen des Wandels wichtig, Mitarbeiter aktiv in die Gestaltung der Veränderungen einzubinden. Nur dann, so das Fazit von Suntrop, lässt sich der angestrebte Sollzustand von Change-Projekten erreichen, nur dann können Unternehmen die Veränderung erfolgreich managen.


Supply Chain nachhaltig gestalten
Nachhaltigkeit in der Beschaffung hatte die Präsentation von Dr. Christian Busse vom Supply Chain Management Institute (SMI) im Fokus. Er zeigte beispielhaft die zahlreichen Herausforderungen für ein nachhaltiges Supply Chain Management auf. Busse stellte weiterhin verschiedene Instrumente vor, mit denen Unternehmen ihre Beschaffung nachhaltiger gestalten können: Dazu gehören die Codes of Conduct, die als Verhaltensregeln das Zusammenspiel zwischen Unternehmen mit ihren Lieferanten regeln, CO2-Vermeidungsstrategien und auch ein nachhaltigkeitsorientiertes Supply Chain Risiko Management.

Auf die Notwendigkeit eines Paradigmenwechsels, um zu einer nachhaltigen Logistik zu gelangen, konzentrierte sich der Vortrag von Prof. Dr. Rüdiger Bretzke, Barkawi Management Consultants. Nach seiner Überzeugung muss Logistik auf die Strategieebene von Unternehmen gehoben werden und sich von vielen bisherigen logistischen Prinzipien verabschieden, um nachhaltig ausgerichtet werden zu können. Zukünftig müssen dazu beispielsweise Bedarfe wieder planbarer werden und Schnelligkeit nicht mehr automatisch als wichtigster Wert gelten. Vielmehr sind konsequente Vereinfachung, Bündelung von Bedarfen, Entschleunigung und ein mehrdimensionales und langfristiges Bewahrungsdenken für die nachhaltige Gestaltung von Logistik erforderlich.

Zum Abschluss der LOG.lev bot Dr. Stefan Rommerskirchen von der Prog Trans den Teilnehmern einen Ausblick auf die Entwicklung der Güterverkehrsnachfrage und stellte die Perspektiven und ökologischen Konsequenzen der Entwicklungen dar. In Deutschland und der Europäischen Union behält der Binnenverkehr die wichtigste Rolle, wobei auf der Straße die Güterverkehrsleistung bis 2030 besonders stark ansteigen wird. Außerhalb Europas, wie z.B. in Russland, Indien und China, wird die Güterverkehrsleistung in den nächsten zwei Jahrzehnten aufgrund der stark wachsenden Wirtschaft enorm zunehmen. Die Konsequenz: Die Konkurrenz um knappe fossile Energien wird angeheizt und damit erhöht sich der Druck, Alternativen zu den heutigen Antriebsenergien für den Straßenverkehr zu finden.

 

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