K+S stellt Produktion in Sigmundshall Ende 2018 ein
30.11.2017 -
Aufsichtsrat und Vorstand von K+S haben beschlossen, die Kaliproduktion am Standort Sigmundshall (Wunstorf-Bokeloh, Region Hannover) zum Ende des Jahres 2018 einzustellen. Die wirtschaftlich zu gewinnenden Vorräte neigen sich dem Ende zu. Die Bedingungen beim Abbau der Rohstoffe in mehr als 1.400 m Tiefe bringen Mensch und Technik an ihre Grenzen. In Gesprächen mit Belegschaftsvertretern und Gewerkschaft werden neue Perspektiven und Anschlusslösungen für die rund 730 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Standortes erörtert.
„Die Entscheidung zur Schließung des Werkes fällt uns mit Blick auf die Belegschaft, die alles getan hat, um ihren Standort erfolgreich zu machen, nicht leicht. Doch allen Beteiligten ist seit langem bekannt, dass die Rohsalzvorräte des Salzstockes von Bokeloh zur Neige gehen; die Rahmenbedingungen für die Gewinnung werden immer anspruchsvoller“, sagt Vorstandsvorsitzender Dr. Burkhard Lohr. Hinzu kommt, dass der gestiegene bergtechnische Aufwand dazu geführt hat, dass die Produktivität des Standortes in den vergangenen drei Jahren kontinuierlich abgenommen hat.
„Trotz des großen Engagements der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter kann das Werk Sigmundshall nicht mehr wirtschaftlich betrieben werden“, so Dr. Burkhard Lohr weiter.
Frühzeitig Perspektiven aufzeigen
Ziel ist es nun, den rund 730 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Werkes über das Jahr 2018 hinaus eine klare Perspektive aufzeigen zu können. Dazu gehören auch Verhandlungen mit den Betriebsräten über einen Interessenausgleich und Sozialplan. „Wir sind uns dieser Verantwortung bewusst und werden gemeinsam mit Betriebsrat und Gewerkschaft nach einem guten Weg für alle Beteiligten suchen. Wir sind stolz auf diese Belegschaft und möchten ihre Kompetenz und Leistungsbereitschaft gerne im Unternehmen halten. Möglichst vielen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern wollen wir deshalb neue Arbeitsplätze an anderen Standorten der K+S Gruppe anbieten.“, betont Lohr. Auch vor Ort werden nach der Einstellung der Produktion noch längere Zeit Mitarbeiter gebraucht.
Bereits seit November 2016 wird mit Belegschaftsvertretern und Gewerkschaft in einer gemeinsamen Arbeitsgruppe beraten, wie sich vor dem Hintergrund der wirtschaftlichen Entwicklung des Standortes mögliche Nachnutzungsoptionen entwickeln lassen. In diesem Zusammenhang ist unter anderem vorgesehen, die Anlage zum Recycling von Aluminium-Salz-Schlacken (REKAL-Anlage) zukünftig unabhängig von der Kaliproduktion zu betreiben und auch die Halde weiterhin mit dem recycelten Material abzudecken und zu begrünen. Weitere Maßnahmen sind derzeit in einer vertiefenden Prüfung. Auch die Partner im kommunalen Umfeld sollen zukünftig in diese Überlegungen einbezogen werden, um ein tragfähiges Konzept entwickeln zu können.
Die technischen Maßnahmen zur Stilllegung der Produktion und zur Verwahrung des Bergwerkes werden im Rahmen eines umfangreichen Projektes erarbeitet und den zuständigen Behörden zur Genehmigung vorgelegt.