K+S baut Schulden ab
12.03.2020 -
K+S wird die Operative Einheit Americas, in der das nord- und südamerikanische Salzgeschäft gebündelt ist, vollständig verkaufen. Mit einer Verkaufsvereinbarung wird noch in diesem Jahr gerechnet. Bei der damit einhergehenden Fokussierung auf das Kerngeschäft mit mineralischen Düngemitteln und Spezialitäten wird das Unternehmen die laufenden Effizienz- und Produktivitätssteigerungen konsequent fortsetzen. Zukunftsorientierte Lösungen im Umweltbereich stehen dabei genauso im Mittelpunkt der Arbeit.
„Der Verkauf unseres starken amerikanischen Salzgeschäfts ist eine entscheidende Weichenstellung für die zukünftige Entwicklung von K+S. Nach intensiver Prüfung ist das die beste Option, um die zwingend erforderliche Entschuldung des Unternehmens zu erreichen.“ sagt der Vorstandsvorsitzende Burkhard Lohr.
Mit dem Verkauf erfolgt eine umfassende Neuausrichtung von K+S. Alle Standorte müssen nachhaltig einen positiven freien Cashflow erzielen. Hinzu kommen eine umfangreiche Restrukturierung der Organisationsstrukturen sowie eine neue Dimensionierung der Verwaltungsfunktionen mit dem Ziel einer spürbaren Kostensenkung.
Nach Abschluss der Transaktion soll K+S auf Basis einer soliden Finanzausstattung zum schlanken, performanceorientierten Anbieter von Düngemitteln und Spezialitäten weiterentwickelt werden. Ein Anteilsverkauf am neuen Kaliwerk Bethune in Kanada ist nicht geplant.
„Nach der Neuaufstellung von K+S richten wir in der sich anschließenden Wachstumsphase unseren Fokus auf den Ausbau des ertragsstarken Geschäfts mit Düngemittelspezialitäten“, so Lohr weiter. K+S wird nach dem Signing über Einzelheiten zur Transaktion, zur notwendigen Restrukturierung sowie zu mittelfristigen Optionen für die Entwicklung des neu aufgestellten Geschäfts informieren.
Mit der Umsetzung aller Maßnahmen wird ein Abbau der Verschuldung in den nächsten zwei Jahren um deutlich mehr als 2 Mrd. EUR möglich. Zugleich werden die Voraussetzungen für ein stabiles Cross Over Rating geschaffen.
Moderater Anstieg des operativen Ergebnisses
Das Unternehmen hat das operative Ergebnis (EBITDA) im Geschäftsjahr 2019 moderat um 6% auf 640 Mio. EUR gesteigert. Der Konzernumsatz blieb 2019 bei knapp über 4 Mrd. EUR nahezu stabil. Trotz eingetrübter Rahmenbedingungen im zweiten Halbjahr erzielte das Unternehmen 2019 mit 140 Mio. EUR (2018: -206 Mio. EUR) erstmals seit 2013 wieder einen positiven bereinigten freien Cashflow. Der Verschuldungsgrad (Nettofinanzverbindlichkeiten/EBITDA) verringerte sich zum Jahresende 2019 auf das 4,9-fache (31.12.2018: 5,3-fache). Höhere Durchschnittspreise für Kalidüngemittel im Vergleich zum Vorjahr wirkten sich insbesondere in der ersten Jahreshälfte positiv auf die Ergebnisentwicklung aus. Dem standen Produktionskürzungen und insgesamt gestiegene Kosten gegenüber.
„2019 war für uns erneut ein sehr herausforderndes Jahr. Nach einem guten Start im ersten Halbjahr haben die Abschwächung des Kalimarktes sowie der milde Winter in Europa im weiteren Jahresverlauf unsere Geschäftsentwicklung beeinträchtigt“, sagt Lohr. „Trotz dieser widrigen Umstände ist es uns dennoch gelungen, im Jahr 2019 unser Ergebnis zu steigern und wie versprochen erstmals seit sechs Jahren wieder einen positiven freien Cashflow zu erzielen. Gleichzeitig haben wir unsere Hausaufgaben erledigt und wichtige Meilensteine erreicht.“
Ergebnisprognose für 2020
Der Ausblick für das laufende Jahr wird durch zahlreiche Unsicherheiten erschwert. Noch fehlt bei den Kalimärkten in Übersee die Orientierung, insbesondere weil der wichtige Vertragsabschluss in China weiter auf sich warten lässt. Hinzu kommt, dass Auswirkungen mit der weiteren Ausbreitung des Coronavirus nicht prognostizierbar sind. Aus heutiger Sicht ist erst im zweiten Halbjahr 2020 mit einer Stabilisierung der Preise für Kaliumchlorid auf einem spürbar höheren Niveau zu rechnen. Vor diesem Hintergrund wird das EBITDA in einer Bandbreite zwischen 500 und 620 Mio. EUR erwartet (2019: 640 Mio. EUR). Dabei stehen im Kundensegment Landwirtschaft negative Preiseffekte einem höheren Absatz nach den Produktionskürzungen im Vorjahr gegenüber. Nach dem schwachen Start des Auftausalzgeschäfts im ersten Quartal 2020 ist im Kundensegment Gemeinden mit einer insgesamt geringeren Absatzmenge als im Vorjahr zu rechnen.